Halloween

Manche Ereignisse nehmen einen langen Anlauf, Halloween gehört in den USA eindeutig dazu. Schon seit Wochen häufen sich die Kürbisse, die überall zu sehen sind und in den Supermärkten gibt es mehr und mehr Kostüme, Dekoration und Süßigkeiten zu kaufen. Viele Vorgärten sind dekoriert – die einen dezent, die anderen doch deutlich mit Gruselelementen wie Grabsteinen und Guillotinen. Wir haben die letzte Zeit über immer wieder mal Dekorationen fotografiert und zeigen sie nun zur Feier des Tages.

Wir wünschen allen Kindern viel Spaß und Erfolg beim Verkleiden und Süßigkeiten sammeln 🙂

Pax River Air Expo

Für dieses Wochenende war noch einmal Sommer angekündigt, und er kam auch tatsächlich passend zur Flugshow der Naval Air Station Patuxent River, die gleich auf der anderen Seite des Patuxent Rivers liegt. Wenn man sich die Flugshow ansehen will, hat man von hier aus zwei Möglichkeiten – entweder geht man zur Air Station und sieht sich das Treiben von Land aus an, oder man fährt auf die andere Seite des Flusses, ankert und beobachtet gemütlich von der Einflugschneise aus. Und genau das zweitere haben wir gestern gemacht.

Mittags kamen Jeannette und Randy zu Besuch, wir sind zusammen rausfahren und hatten optional auch geplant, über Nacht vor Anker zu bleiben. Für die Air Show hatten wir einen hervorragenden Platz ergattert, mittendrin statt nur dabei! Es waren ganz unterschiedliche Flieger zu sehen und auch zu hören – unter anderem alte B-25 aus dem zweiten Weltkrieg, T-28 aus der Nachkriegszeit, Fallschirmspringer, Doppeldecker, ein Segelflieger oder auch eine F-22 Raptor (eine ähnliche Lautstärke wie bei der Privatshow im Alligator River). Insgesamt definitiv keine umweltfreundliche Veranstaltung, dennoch sehr beeindruckend für uns.

Nachmittags haben wir nebenbei noch gegrillt (in der Marina geht das nicht an Bord) und sind dann mit dem letzten Sonnenstrahl wieder zurück in der Marina angekommen. Wir lagen nicht so ruhig, wie wir dachten und wollten nicht riskieren, dass unsere Gäste nachts seekrank werden. Müssen wir das mit dem vor Anker übernachten eben nächstes Jahr nachholen 🙂

Niagara Fälle

Die Nacht war richtig frisch, 5°C und wir hatten irgendwie nicht genug an Decken dabei. Es ging kühl weiter – es war richtig windig und da es bewölkt war, konnte auch die Sonne nicht wirklich aufwärmen. Wir konnten gar nicht lange die Kamera in der Hand halten, bevor unsere Finger klamm wurden.

Den Dunst der Fälle konnten wir schon sehen, bevor wir da waren, das Rauschen war dann auch nicht zu überhören. Wir haben die Niagarafälle von beiden Seiten angesehen, man kann recht problemlos mal schnell über die Grenze nach Kanada. Tja, und was sollen wir sagen: wenn man zuvor schon in Iguazú war, ist es schwierig. In Iguazú überwiegt die Natur und man kommt sehr nah an die Fälle heran, die Niagarafälle werden bis ins kleinste vermarktet. Sie sind beeindruckend und es ist faszinierend, die Wassermassen zu beobachten. Wenn wir es uns raussuchen müssten, würden wir jedoch nochmal nach Südamerika zu den Fällen dort reisen. Ein Vergleich, der uns ziemlich aus der Seele spricht, ist hier zu finden (der Text ist auf englisch, eine automatisch übersetzte Version gibt es hier).

Nach einem kurzen Besuch im Duty-Free-Shop auf der kanadischen Seite haben wir uns dann auf den Rückweg gemacht. Eigentlich wollten wir unterwegs nocheinmal übernachten und uns ein wenig in Pennsylvania umsehen, aber es war immer noch kalt und wir wollten nicht noch eine Nacht frieren. Kurz vor Mitternacht waren wir bei Kassiopeia und sind ziemlich schnell ins Bett gefallen. Prompt kam heute die Sonne raus und es ist wieder angenehm warm!

Indian Summer

Der ist natürlich Thema, wenn man im Herbst im Nordosten der USA ist. Und wir hätten uns ehrlich geärgert, wenn wir ihn verpasst hätten. Vormittag sind wir aus New York City aufgebrochen – ein riesiges Danke an Andy für deine überwältigende Gastfreundschaft der letzten Tage!

Wir sind in Richtung Catskill Mountains, da sollte der „Fall Foliage„, also der Farbwechsel der Blätter, gerade stattfinden. Und das hat er! Die Landschaft ist wunderschön, leicht hügelig und alles ist voll von Laubbäumen, die in den schönsten Farben schillern – leuchtend rot, gelb, orange und ein paar noch grün. Wir bilden uns ein, das in Deutschland noch nie so bunt gesehen zu haben, obwohl dort im Herbst ja eigentlich auch nichts anderes passiert. Allerdings sind da mehr Nadelbäume zwischen den Laubbäumen, und die werden ja nunmal nicht bunt.

Übernachtet haben wir im Auto, Walmart verscheucht einen nicht, wenn man über Nacht auf dem Parkplatz vor dem Markt steht. Und das nutzen auch andere aus. Die erste Nacht waren wir in Oneonta, heute ging es weiter nach Niagara Falls. Die Landschaft war heute nicht mehr so abwechslungsreich, zudem hat es deutlich abgekühlt und geregnet. Scheint, als ob wir unser Wetterglück bereits in Manhattan verbraucht haben.

Manhattan zum Zweiten

Gleich früh sind wir zur Brooklyn Bridge gefahren, es ist einfach ein imposantes Bauwerk und man hat einen tollen Blick auf Manhattan. Das hatten sich allerdings auch viele andere gedacht und so waren wir im internationalen Pulk unterwegs (wir hörten viel deutsch, spanisch, französisch, holländisch und auch ein wenig englisch, die asiatischen Sprachen konnten wir nicht unterscheiden). anschließend sind wir in Richtung Chinatown und haben ein paar der bunten, kleinen Läden durchstöbert. Wunderbar, die vielen Obst- und Gemüsestände (man kann in den Staaten, sogar in Manhattan, echt günstige, frische Lebensmittel finden – hätten wir nicht mehr erwartet!), Fischverkäufer und Restaurants mit Enten und gegrillten Schweinerippen im Fenster.

Von da aus sind wir relativ gemütlich weiter in Richtung Norden geschlendert. Es war ein ziemlicher Kontrast zu gestern: kleine, gemütliche Häuser, viele nette Läden, die nicht zu irgendwelchen Ketten gehören und zwischendurch viel Grün. Und natürlich immer wieder auch größere Plätze und Straßen mit vielen Menschen: die Bowery, den südlichen Teil vom Broadway, Union Square und zum Abschluss das Flatiron Building. Zwischendurch haben wir uns den ein oder anderen Espresso gegönnt (gute sind nicht so sehr leicht zu finden, aber wer suchet der findet!) oder auch ein wenig länger in verschiedenen Läden gestöbert.

Wir hatten wieder unglaubliches Glück mit dem Wetter – Sonne den ganzen Tag, vielleicht sogar etwas wärmer als gestern. Besser hätten wir es uns nicht wirklich wünschen können! Mal sehen, wie es morgen wird, da geht es raus ins Grüne in Richtung Nordwesten und wir freuen uns sehr darauf. Manhattan hat uns gut gefallen, aber es reicht jetzt auch. Irgendwie sind wir keine so riesigen Städte und Menschenmassen mehr gewohnt.

Heute gibt es alle Bilder von Manhattan, zuerst die von gestern

und hier die von heute

New York, New York

Wir wollten ja noch einmal zurückkommen, jetzt hat es geklappt. Gestern sind wir mit Klara gen Norden gestartet, haben in Annapolis beim Holzhändler noch einen Zwischenstopp eingelegt um unsere bestellten Sachen abzuholen und sind weiter nach New York gedüst. Beeindruckenderweise hatten wir auf der ganzen Strecke keinen Stau, selbst in New York City nicht! Heute stand dann Manhattan auf dem Plan. Das Wetter war fantastisch, etwa 26°C und strahlender Sonnenschein, für Mitte Oktober nicht schlecht!

Wir sind viel gelaufen, waren an der Grand Central Station (wo wir einen extrem leckeren Espresso getrunken haben), Fifth Avenue, in der Public Library (schön, dass sie nach dem Film The Day after Tomorrow noch so gut erhalten ist ;-)), beim Times Square und zum Abschluss des Tages noch beim World Trade Center. Vor etwa 17 Jahren waren wir schon einmal in New York, da waren wir noch auf den alten Türmen oben drauf.

Bilder gibt es heute noch keine, das haben wir einfach nicht mehr geschafft. Morgen geht es nochmal nach Manhattan, gibt ja genug zu sehen!

Chili und Bilderabend

Die letzten zwei Wochen, besonders intensiv davon die letzten Tage, haben wir viel Zeit damit verbracht, unsere bisherigen Bilder auszusortieren. Gestern abend haben wir hier in der Marina Bilder unserer bisherigen Reise gezeigt. inzwischen hatten etliche nachgefragt, wo wir denn bisher so waren und waren interessiert, also haben wir die über 19.000 Fotos auf etwa 400 reduziert. Das ist zwar immer noch eine ganze Menge, aber irgendwie konnten wir uns nicht entscheiden, welche wir an dieser Stelle nicht zeigen wollten…

Etwa 15 Interessierte aus der Marina waren da, die Captain’s Lounge war gut gefüllt (in dem Zusammenhang ein großes Danke an die Mitarbeiter in der Marina, die uns komplikationsfrei Equipment und Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt haben!). Und es hat allen gefallen! Noch dazu wissen wir jetzt, welche Bilder doch rauskönnen, bzw. womit wir wieder nachfüllen können. Vielleicht gibt es ja mal wieder eine Gelegenheit zum Zeigen!

Der gestrige Nachmittag war ausgefüllt mit einem Chili-Cook-Off, ebenfalls hier in der Marina. Von den Chilis bei Annmarie-Garden waren wir ja nicht so restlos begeistert, also haben wir selbstverständlich auch ein Chili in den Wettbewerb eingebracht. Und, nunja, was sollen wir sagen, die Geschmäcker sind eben einfach verschieden. Zumindest wurden wir nicht letzter und wir haben heute auch noch was zu essen 😉 Neben Chili und verschiedenen Kleinigkeiten gab es auch frische Austern, die waren bis Freitag noch im Patuxent River gleich im die Ecke. Michl hat sich nochmal an welche rangetraut: einmal als Shot mit Vodka, Chilisoße und Old Bay Spice und eine direkt aus der Schale geschlürft. Und mit der Zeit  kann man sich durchaus an den Geschmack gewöhnen, meint er. Als Belohnung, weil wir beide die Dinger schon roh geschlürft haben, gab es eine Schale als Christbaumanhänger 🙂

Museum und Matthew

Nachdem es gestern den ganzen Tag geregnet hatte, wurde es dann abends so langsam windig. Wir haben einen Randausläufer vom inzwischen abgeschwächten Matthew abbekommen – wir schätzen Böen so um die 40kn. Also hier oben im Norden nichts wirklich dramatisches, wir sind auch gut vor Wellen geschützt. Die Sturmflut, die entlang der Küste so großen Schaden angerichtet hat, ist zu uns gar nicht vorgedrungen. So langsam gibt es auch Nachrichten über Auswirkungen entlang des ICW, wir sind froh, dass wir da nicht die nächste Zeit entlang wollen. Laut Coast Guard könnten Markierungen zerstört, verschoben oder inzwischen einfach falsch sein, es schwimmt etliches an Ästen, Bäumen und ähnlichem umher und verschiedene Marinas sind zerstört oder beschädigt. Inwiefern die Tiefenangaben in den Karten, besonders bei den Inlets, noch stimmen, weiß aktuell wohl niemand.

Vormittags hat dann der Dauerregen aufgehört, also konnten wir endlich mal wieder trockenen Fußes Kassiopeia verlassen. Wir sind ins Calvert Marine Museum, das gleich um die Ecke ist. Es wirkt von außen irgendwie unscheinbar, wir haben aber schon viel darüber gehört. Dieses Wochenende war eine Veranstaltung und der Eintritt frei, also war das der perfekte Spaziergang. Und wir waren echt überrascht! Etliche historische Boote sind ausgestellt, alte Tauchanzüge, die Geschichte des Austernfangs wird behandelt, ein ehemals bewohnter Leuchtturm ist zu besichtigen, verschiedene Aquarien gibt es, man kann zusehen, wie Fossilien präpariert werden und noch etliches mehr. Alles ist sehr interessant und ansprechend aufgemacht, besonders auch für Kinder. Wirklich sehenswert und informativ!

Boat Show in Annapolis

Nicht sehr weit von hier, in Annapolis, findet derzeit die größte in-water Boat-Show der Staaten statt, die wollen wir natürlich nicht verpassen. Da heute Regen vorhergesagt war, für morgen viel Wind (die Auswirkungen von Matthew), sind wir gestern schon hingefahren. Wir hatten selbstverständlich eine Einkaufsliste dabei, ein paar Sachen brauchen wir ja immer für Kassiopeia. Da wir eine Klappe im Cockpit und den Belag der Badeplattform ersetzen müssen, waren wir vor der Messe noch bei Exotic Lumber in Annapolis, hier in der Gegend bekommt man nur für unsere Zwecke ungeeignetes Holz. Wir haben unsere Bestellung aufgegeben, übernächste Woche können wir alles passend zurechtgeschnitten und gehobelt abholen.

hafenBis zur Boat Show war es dann nicht mehr weit, wir sind trotzdem noch eine Weile unterwegs gewesen, die Parkplatzsuche hat sich als nicht ganz so einfach herausgestellt. Es war nämlich nichts ausgeschildert und so sind wir ein wenig durch die Gegend geirrt. Gefunden haben wir dann noch einen Platz bei einer Firma, die auf ihrem Gelände gegen eine Spende von 20$ für einen Tag das Auto sogar bewacht hat.

Die Boat Show selbst war ein wenig anders als wir das aus Düsseldorf kannten – der größte Unterschied: sie findet im Freien statt. Und zwar nicht nur die Boote, die im Hafen sind, sondern auch alle Verkaufsstände. Es sind Zelte aufgebaut, darin sind kleinere Stände, die größeren hatten ihre eigenen Überdachungen. Es war interessant, durch die Stände zu bummeln, tolle Gefährte haben wir gesehen, viele Yachten, ein paar auch von innen (wir sind immer noch glücklich mit Kassiopeia), ganz viele Charterangebote, Wein und Rum durften wir probieren (natürlich nicht ohne Ausweiskontrolle, ob wir auch wirklich schon 21 sind), ich hab leuchtende Augen am Sailrite-Stand bekommen, aber von unserer Liste konnten wir nichts erledigen.

Bevor wir wieder zurück gefahren sind, haben wir noch einen kurzen Spaziergang durch das wirklich nette Städtchen gemacht. Die Boat Show war interessant, aber wenn man wie wir eine recht spezielle Liste hat, darf man nicht zuviel erhoffen 😉

Unsere Freunde in Florida haben glücklicherweise alles gut überstanden!

Muschelessen

Wir probieren ja durchaus gerne mal was aus, insbesondere lokale Spezialitäten. Bei den Blue Crabs war das auch ein voller Erfolg, gestern waren Austern aus der Chesapeake Bay im Angebot (ein Dutzend für 8$). Wir hatten beide noch nie Austern gegessen und somit im Fischladen unseres Vertrauens (wieder Captain Smith) erstmal eine Demonstration bekommen, wie man die Teile öffnet. Die eine durften wir dann auch roh probieren – war doch eher gewöhnungsbedürftig. Wir haben trotzdem ein Dutzend mitgenommen, dazu noch ein Dutzend anderer Muscheln (wir haben uns da leider den Namen nicht merken können…).

Jetzt ging es an die Zubereitung. Roh kam für mich bei den Austern nicht mehr in Frage (zu glibberig), Michl hat noch eine mit Zitronensaft probiert (war deutlich besser, meinte er). Einen Teil haben wir dann in einer Zwiebel-Apfel-Knoblauch-Essig-Öl-Mischung mariniert (auch nicht mein Fall, immer noch glibberig), den Rest im Sud der anderen Muscheln gegart. Das war dann richtig lecker! Leider schrumpfen die Austern durch das Garen und die Ausbeute ist nicht mehr so wirklich groß. Die anderen Muscheln waren fein und es war richtig was drin, die ein wenig gummiartige Konsistenz lag wohl daran, weil wir sie ein wenig zu lang gekocht hatten.

Unsere Favoriten bleiben erstmal die ganz ordinären Miesmuscheln…

Matthew ist inzwischen über fast die kompletten Bahamas gezogen und kurz vor Florida. Wir sind bestürzt über die Katastrophe, die er in Cuba und Haiti hinterlassen hat, von den Bahamas wissen wir noch nichts. Wie inzwischen ja auch in deutschen Medien zu lesen ist, werden in den USA Millionen Menschen von den Küsten weg evakuiert. Freunde von uns sind im Süden Floridas auf ihrem Boot, wir machen uns ernste Sorgen. Uns wird er wohl direkt nicht betreffen, wie es scheint, dreht Matthew an der Küste der Carolinas ab und wird schwächer.

Matthew

matthew1Der hat sich inzwischen deutlich weiterentwickelt, und zwar laut US-Hurricane-Center zu einem der stärksten Hurrikans der letzten Jahre. Heute ist er mit dem Zentrum über den westlichen Zipfel Haitis gezogen, der Rest des Landes hat mit Wind, Regen und Sturmflut auch noch genug abbekommen. Als nächstes geht es über die östliche Ecke Cubas, dann nach den Bahamas in Richtung Ostküste der USA. Wir hoffen für alle, die auf Matthews Weg liegen, das Beste! Befürchten aber leider das Schlimmste, es ist ein Monster-Sturm. Das Bild stammt von der Seite des National Hurricane Centers, worüber wir hauptsächlich die Wetterentwicklung zur Hurrikan-Saison verfolgen.

Inwieweit Matthew uns betrifft, werden wir sehen, aber mehr als viel Wind werden wir wohl nicht abbekommen. Wir beobachten weiter…

Leonardtown und Point Lookout

Beim Aufstehen heute früh sahen wir etwas wunderbares: Sonne! Die gab es ja schon seit längerem nicht mehr. Somit stand unser Tagesplan fest – wir machen einen Ausflug. Es soll nämlich die nächsten Tage schon wieder Wolken geben…

Schon seit längerem wollten wir nach Leonardtown, dort wurde uns der neu gestaltete Uferbereich ans Herz gelegt. Da es hieß, vom Zentrum aus ist es zu weit zum Laufen, sind wir mit dem Auto bis runter gefahren, und haben mal wieder gemerkt, dass die USA eine Autofahrernation sind. Es wäre vom Zentrum aus ein netter Spaziergang gewesen. Nun, dann sind wir eben an der Pier entlang spaziert. Die ist wirklich sehr schön, man hat aber auch recht schnell alles gesehen.

Also hatten wir noch genug Zeit, um zum Point Lookout zu fahren, der nördlichen Ecke der Mündung des Potomac in die Chesapeake Bay. Die Straße ging gen Süden durch viel Wald (die Blätter sind immer noch grün) und immer wieder vorbei an vereinzelten Häusern, die da so am Rand stehen. Teilweise wunderschöne, gut gepflegte Häuser, teilweise auch nicht. Irgendwie waren wir zum Fotografieren meist zu schnell vorbei.

Im Point Lookout State Park sind wir dann bis zum südlichen Ende gefahren, haben uns bei Sonnenschein den Wind um die Nase pusten lassen und sind dann irgendwann vor den gefräßigen Stechviechern ins Auto geflüchtet und wieder zurück gefahren.

Chili in the Garden

Die ganze Woche hat es schon geregnet und wir waren nicht viel unterwegs, deswegen haben wir heute die Regenjacken ausgepackt (es kam immer noch nass von oben…) und sind zum Chili Cook-Off zu Annmarie Garden. Eigentlich war auch eine Classic Car Show angekündigt, die war aber mit ganzen zwei Teilnehmern eher unspektakulär.

Chili Cook-Off heißt, dass verschiedene Teilnehmer Chili kochen, die Besucher probieren das und geben ihre Stimme für das, das ihnen am Besten schmeckt. Wir hatten beide mehr Schärfe, aber vor allem auch mehr Geschmack erwartet. Sie waren alle nicht wirklich schlecht, aber so richtig vom Hocker gehaun hat uns auch keins. Zum Schluss durften wir an einem Stand noch das Chili für die extra Jury probieren (es gab einen Publikums- und einen Jurypreis) – das war gleich richtig lecker! So wirklich logisch fanden wir das nicht, dass es unterschiedliche gab, aber man muss ja nicht alles verstehen 🙂

Was wir übel fanden, das ist hier aber eher normal: die Probierschälchen waren selbstverständlich aus Plastik, ebenso die Löffel und das ganze Probierset gab es im Plastikbeutel. Getränke natürlich auch im Plastikbecher – Glas, Porzellan oder Metallbesteck mit Pfand kennt hier niemand. Teilweise bekommt man in Cafés auch Plastikbecher, auch wenn man sitzen bleibt. Es ist beeindruckend aber sehr traurig, wie viel Müll hier auf diese Art produziert wird.

blauer_himmelZum Abschluss des Tages können wir das vorübergehende Ende des Regenwetter vermelden! Zur Dämmerung kamen sogar ein paar Stechmücken raus und wir hatten das erste Mal seit einer gefühlten Ewigkeit wieder blauen Himmel gesehen! (Ja, OK, das ist jetzt Jammern auf hohem Niveau, aber das muss auch mal sein ;-))