Nach dem Sturm

Donnerstag auf Freitag hatten wir eine ziemlich unruhige Nacht, diesmal war es ein wenig anders als bei Florence. Alle waren recht entspannt, sollte Michael ja auch recht schnell über uns hinwegziehen. Das hat er glücklicherweise auch getan! Der Wind, den er mitgebracht hat, war aber nicht ganz in der Höhe erwartet. 

Irgendwann abends hatte es zu regnen begonnen, ein wenig windig war es auch – da allerdings noch weniger als angekündigt. Für in etwa Mitternacht war eine Winddrehung vorhergesagt, speziell für uns hat das bedeutet, dass der Wind von bisher aus Süden kommend über Osten auf Nord mit westlicher Tendenz dreht. Kassiopeia steht relativ offen und ungeschützt für Wind aus Nordost. Irgendwann nahm der Wind zu, die Drehung hatten wir dann wirklich recht flott hinter uns, aber dann hat der Wind so richtig zugelegt. Ein Stück weiter südlich wurde uns von gut 70kn (~130km/h) berichtet, die Marina nebenan hat angeblich 100kn (~185km/h) gemessen, weiter geht ihre Skala nicht. Kassiopeia wurde durch ein paar Bäume ein wenig geschützt, glücklicherweise stehen die alle noch. Zwischendurch hat sie regelrecht gewackelt, was doch kein gutes Gefühl ist, wenn man gut gesichert an Land steht.

In Mathews, etwa 20 Minuten entfernt soll sich ein Tornado gebildet haben, da haben wir aber keine zuverläassige Bestätigung. In Saluda, 20 Minuten in die andere Richtung, war schon einer im Werden, der sich dann aber anscheinend nicht vollständig gebildet hatte. Davon wurden wir glücklicherweise verschont. 

Das Wichtigste für uns: wir haben keinen Schaden, die Äste, Nadeln und das Laub, das auf Kassiopeia gelandet waren, sind weggeräumt und uns ist nichts passiert. Nochmal brauchen wir das allerdings nicht.

In Deltaville scheint es außer ein paar umgewehten und entwurzelten Bäumen und drei umgefallenen Booten in einem Yard keine größeren Schäden zu geben. Teilweise ist der Strom ausgefallen, unter anderem bei uns. Laut Energieversorger könnte es bis Montag klappen, dass die herunterhängende Leitung repariert wird. Die haben ja auch noch ein paar andere Baustellen aktuell… Kein Strom heißt für uns in der Werft kein Wasser – somit auch keine Klospülung. Das lässt sich aber halbwegs pragmatisch lösen, wir gehen inzwischen immer mit Eimer, den wir zuvor am Steg mit Wasser füllen. Und nachdem es deutlich abgekühlt hat, kann man auch mal auf die Dusche verzichten 😉

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