immer noch Lagos

Und bei der Wettervorhersage werden es auch noch ein paar Tage bleiben. Über den Nordatlantik kommt ein Sturm, der recht hohe Wellen (bis über 5-6m sind zumindest vorhergesagt) bringt und bei mehr als 2m-Wellenhöhe ist die marokkanische Küste nicht mehr anzulaufen. Und da wollen wir ja als nächstes hin. Somit warten wir mal, was nächste Woche bringt, ob ein Abflachen in Sicht ist. Zuvor schaut der Sturm hier auch vorbei, für Samstag sind durchgehend über 30kn (55km/h), in Spitzen bis 45kn (über 80km/h) Wind vorhergesagt. Glücklicherweise ist die Marina hier SEHR geschützt, so dass uns das nicht weiter kümmern muss. Allerdings ist so ein Sturm am Meer immer besonders interessant anzusehen 🙂

weinsackDamit wir die Zeit hier nicht völlig unnütz herumsitzen, haben wir uns was neues zu tun gesucht. Dank Elke und Bert von der AnjuliNui haben wir genug Material, um uns Taschen und Weinbeutel aus Segeltuch zu gönnen. Sie haben ein Vorsegel aussortiert und wir haben uns gleich erbarmt und es vor dem Mülleimer gerettet. Den Prototypen für unseren Weinbeutel haben wir heute auch noch geschafft. weinsack_fertigDas ein oder andere kann noch optimiert werden, aber für den ersten Versuch ist er doch nicht schlecht. Wir trinken hier weniger Wein aus Flaschen sondern mehr aus dem Karton, bzw. Weinschlauch. Der Karton für den Weißwein ist im Kühlschrank etwas sperrig, aber ohne Karton besteht doch die Gefahr, dass der Beutel einreißt. Das sollte mit der Hülle aus Segeltuch nicht passieren.

Gestern schon durften wir Julies und Rods neuen Elektro-Backofen für Pizza nutzen (Strom ist im Liegeplatz inklusive, Gas nicht), heute wollten wir dann gleich Manfreds (ein Danke dafür nochmal nach Florida!) Brezen-Rezept ausprobieren. Leider ist das an der erforderlichen Natronlauge gescheitert. In der Apotheke hatten sie keine, und im Drugstore gibt es nur eine zum Reinigen, also nicht für Lebensmittel geeignet. Wir sind dann noch spontan in die ansässige deutsche Bäckerei um da eventuell etwas zu bekommen, wurden aber auf nicht sehr freundliche Art abgewiesen. Naja, sooo toll ist deren Brot auch nicht, dass wir da unbedingt einkaufen müssten (zumindest kommt es nicht im Ansatz an fränkisches Holzofenbrot ran, das wir ernsthaft vermissen!).

Doch nicht…

Eigentlich wollten wir ja heute gen Süden starten, haben aber gestern Abend beschlossen, doch nicht abzulegen. Ich kämpfe seit ein paar Tagen mit verstopften Nebenhöhlen, zwar nicht wirklich schlimm, aber eben doch genug, um nicht fit zu sein. Und da wir zwei Tage und Nächte unterwegs sein werden, es auch ausgerechnet diese beiden Nächte deutlich abkühlen soll, haben wir es uns eben nochmal anders überlegt. Ein neues Wetterfenster wird kommen 🙂 Auf jeden Fall sind wir abfahrbereit und werden diesen Zustand auch versuchen zu halten.

Die unerwartete Zeit haben wir gleich zum Kuchenbacken und Teetrinken genutzt. Wir wissen somit, dass locker 7 Personen in unseren Salon passen und noch Platz für weitere Gäste ist 🙂

Wetterfenster in Sicht?

Wir wollen es ja nicht beschreien, aber so gut war die Wettervorhersage noch nicht, seit wir hier sind. Schaun wir mal, ob das anhält und wie das Wetter dann tatsächlich ist. Auf alle Fälle sind wir fleißig am Vorbereiten: der letzte volle Reservekanister ist in den Tank umgefüllt, unseren Getränkevorrat haben wir aufgestockt, frisches Gemüse ist an Bord und wir haben nochmal überlegt, was wir sonst noch alles besorgen müssen. Weiter haben wir die Elektrik gecheckt, Speiseplan überarbeitet und uns über unser Ziel informiert. Es geht auf jeden Fall Richtung Marokko (das ist zumindest der Plan), wo genau werden wir sehen. Wir sind sehr gespannt, was wir vergessen, immerhin waren wir ja jetzt eine recht lange Zeit nicht mehr unterwegs und sind aus der Routine raus ;-).

Einerseits fällt es uns leicht, wieder aufzubrechen und etwas neues zu sehen, andererseits haben und hatten wir hier auch eine sehr schöne Zeit mit vielen tollen Menschen. Naja, mal sehn, wenn sich die Vorhersage noch entsprechend ändert, verlängern wir hier nochmal 😉

Fußreling

Heute machte bei herrlichstem Sonnenschein das Arbeiten am Boot richtig viel Spass (wurde nur kurz durch ein kleines Beach-Volleyball-Match unterbrochen, Bewegung tut gut).
Unsere Fußreling besteht aus Teakholz und dieses wird mit der Zeit einfach grau und braucht, wie wir finden, ein wenig Pflege. So haben wir heute die komplette Fußreling und den Belag des Bugspriets angeschliffen und 2x neu eingeölt. Optisch wieder ein Hingucker, auch wenn es bald wieder grau werden wird.
teakleiste

Sklavenmarkt

Heute haben wir uns nochmal Kultur gegönnt. Es war zwar nicht sehr viel, aber doch sehr lehrreich! In Lagos wurde 1444 aufgrund der geographischen Nähe ein zu Afrika „günstig“ gelegener Sklavenmarkt eingerichtet. Das Gebäude steht noch, darin ist eine kleine aber feine Ausstellung zur Historie zu besichtigen. Bis 1820 war unter anderem durch diesen Sklavenmarkt Portugal weltweit führend im Sklavenhandel. Die nigerianische Stadt Lagos wurde als Ausgangshafen für den Sklavenmarkt in Europa nach Lagos in Portugal benannt (Quelle unter anderem Wikipedia). Uns beiden war weder bewusst, dass in Europa der Sklavenhandel so bedeutend war noch dass er über eine so lange Zeit geführt wurde!

Sklavenmarkt_innen skelett handelsware

Gestern schon hat mir meine Mutter erzählt, dass in der Tageszeitung ein Artikel über Lingoludinium war. Für alle, die es nicht wussten: das ist die Alge des Jahres 2013! Bleibt die Frage, was daran so interessant ist. Es ist eine Alge, die zu Biolumineszenz fähig ist, also im Dunkeln leuchtet. Wir haben das ja schon unterwegs gesehen, ab und an kann man es auch beim Spülen im Klo beobachten. Auf jeden Fall äußerst faszinierend und sehenswert!

 

Vorbereitungen

Wir hoffen mal, dass das bald was wird mit der Weiterfahrt, bereiten uns aber weiter drauf vor. Ein ganz wichtiger Punkt wurde heute Vormittag mit grandioser Unterstützung von Weatherdock gelöst. Letzten Freitag wollten wir mal wieder unser AIS ausprobieren und es wollte nicht so, wie wir wollen. Es gab Warnung und Fehler aus und eine Verbindung zum Netbook war nicht mehr möglich. Wir hatten die COM-Schnittstelle in Verdacht und schon alles probiert, um das auszuschließen, aber zum Beispiel bei den Navi-Instrumenten gab es über COM keine Probleme. Also hatten wir heute eine Supportsitzung und es geht wieder! COM wurde am Netbook nochmal neu eingestellt und die Verbindung war da und die Fehler weg. DANKE!! Irgendwann kam dann zwar nochmal eine Fehlermeldung, aber aus- und wieder einschalten hat diesmal geholfen. Wir haben auch nach Hinweis darauf die komplette Verkabelung geprüft und Schrauben nachgezogen, vielleicht lag da das Problem.

gastlandflagge_marokko_2Außerdem haben wir eine neue Gastlandflagge. Wir hatten noch überlegt, uns die von Marokko zu kaufen, haben uns dann aber doch für Selbernähen entschieden. Das Material war günstiger als die neue und wir haben sogar noch was übrig.

michl-im-mastMichl war zu einem Check bis zur Saling im Mast. Alles sieht bestens aus, keine korrodierten Stellen an den Salingen, die Stufen sehen aus wie neu montiert, die Klappstufen haben eine leichte Schmierung bekommen und der Mast soweit das OK.

Der Motor läuft immer noch einwandfrei, auch der Ölstand passt. Irgendwann ist mal wieder ein Ölwechsel fällig, aber das muss jetzt noch nicht sein.

vollkornbrotJetzt abends waren wir noch Backstube: Dank einer Spende der SY Minni gibt es bei uns morgen frisches Roggenvollkornbrot zum Frühstück! Danke nochmal!!

mal wieder ein wenig Kultur

eingang_museoHeute war nochmal Kultur auf dem Programm. Wir haben das Museu Municipal besichtigt. Es war eine beeindruckend vielfältige Ausstellung über Münzen, Mosaik-Fragmente, archäologische Funde an der Algarve, jüngere Geschichte von Lagos, Fischfang, sakrale Kunst, regionale Handwerkskunst und noch vieles mehr. Zum Museu gehört noch die relativ kleine Kirche Igreja do Santo António. Man wird beim Betreten fast erschlagen vom üppig ausgestatteten barocken Innenraum mit vergoldetem Altar, Holzstatuen, Schnitzwerk und den in Portugal allgegenwärtigen Azulejos (bunt bemalte Keramikfliesen) an den Wänden. Leider durften wir im Museumsbereich nicht fotografieren, da hätte es ein paar schöne Motive gegeben!

Gestern wollten wir uns mal wieder musikalische Kultur gönnen. Ein Dreikönigskonzert in der Fußgängerzone von Lagos war angekündigt und wir dachten, das ist mal wieder eine schöne Gelegenheit. Bisher hatten wir ja wirklich Glück mit den Konzerten, aber gestern das war dann nicht so das wahre… Julie, Rod und Les sind mitgekommen. Das Konzert wurde wegen des etwas unsicheren Wetters in eine Kirche verlegt und als wir hinkamen, standen da ein paar Leutchen, die den Chor gebildet und gesungen haben. Und, naja, es war einfach nicht unser Musikgeschmack… Anschließend sind wir noch ein eine Bar, wir dachten: klasse – Live-Musik! Endlich gute Musik! Und der Alleinunterhalter war – hm – sehr speziell. Allerdings hat der Musiker beeindruckenderweise ständig über das ganze Gesicht gestrahlt – warum auch immer 🙂

Kurz vor dem Jahreswechel ist noch ein neuer Artikel im Jeverschen Wochenblatt erschienen  (Ausgabe-JW-12-12). Danke für´s Scannen, Detlef! Ein paar ältere Artikel sind auch im  Bereich Presse zu finden.

Drei Tage

Die letzten drei Tage haben wir so ein wenig vor uns hingebröddelt und uns in kleinen Schritten auf die Weiterfahrt vorbereitet. So haben wir z.B. auch angefangen, unsere Vorräte wieder ein wenig auf Vordermann zu bringen. Wir wollen alles, was wir hier günstig bekommen, auch in ausreichender Menge mitnehmen. Allerdings sieht es immer noch nicht so aus, als ob wir hier die nächsten Tage weiter kommen. Es kam zwar gestern und heute wieder Wind, aber der war schon zu viel des Guten. Bis zu 30kn aus Ost waren vorhergesagt, bisher hatten wir fast immer mehr, als die Vorhersage angekündigt hatte. Zudem macht Ostwind die Hafenausfahrt hier sehr sportlich und das hat uns bei der Einfahrt eigentlich gereicht… Die nächsten Tage ist dann wieder Windstille angekündigt.

  • unsere Heckkabine ist neu eingeräumt, jetzt wissen wir wieder, was wo ist und alles ist sauber verstaut.
  • dadurch sind wir an die Schubstange unserer Hydraulik gekommen, die Führung hatte sich gelockert. Wir haben längere Schrauben bekommen und sie neu festgeschraubt, hoffentlich hält das jetzt ein wenig länger.

Heute haben wir uns mal angesehen, wie die Einfahrt von innen bei Ost-Wind aussieht (wie schon geschrieben – recht sportlich!) und haben gleich die Gelegenheit genutzt, uns das Fort Ponta da Bandeira anzusehen. Seit dem 17. Jahrhundert steht es schon da und hat somit anscheinend auch den Tsunami nach dem Erdbeben in Lissabon 1755 überstanden. Zumindest haben wir nichts darüber gefunden, dass es wiederaufgebaut worden wäre. Lagos wurde laut Wikipedia damals von einer elf Meter hohen Flutwelle verwüstet. Sehr gut gefallen haben uns die ausgestellten Skulpturen von José Maria S. Pereira auf der Terrasse des Forts.

 

Ach ja, und eins haben wir heut erfahren dürfen: manchmal ist die Post recht langsam, manchmal richtig schnell! Wir haben heute zwei Karten bekommen, die eine wurde am 12.12. abgeschickt, die andere am 2.1.. Da waren wohl tatsächlich die Feiertage als Bremse dazwischen… Danke, Gabriele und Roland, wir haben uns über beide sehr gefreut!

Jahreswechsel

paketKnoepfeZum Jahresabschluss haben wir Post bekommen (Gabriele, die Karte ist leider immer noch nicht da :-(). Hanne hat ihr Knopfglas geplündert und ein paar richtig schöne Exemplare geopfert. Danke dafür!! Da werd ich wohl demnächst nochmal an die Taschen Hand anlegen müssen.

Unseren Silvester-Abend haben wir ganz traditionell mit „Dinner for One“ begonnen, frei nach dem Motto „Same procedure as every year“. Zum Abendessen ging es dann zum Chinesen. Wir waren eine recht große Runde und hatten richtig viel Spaß! Und auch viele interessante Gespräche, mit uns am Tisch saßen unter anderem vier Weltumsegler, da konnten wir vieles erfahren, worauf wir uns freuen können. Wir haben uns so festgequatscht, dass wir erst nach elf in die Bar aufgebrochen sind, wo wir zum Jahreswechsel anstoßen wollten. Das haben wir dann aber locker geschafft, die war nur eine Tür weiter.

Aufgrund mangelnder öffentlicher Finanzen gab es kein offizielles Feuerwerk, privates ist in Portugal auch nicht erlaubt. Im Fernsehen wurde aber das aus London übertragen, und das konnte sich durchaus sehen lassen! Später sind Michl und ich noch in Richtung der anderen Bar, in der etliche Holländer am Feiern waren – wir wollten auf jeden Fall auch da noch ein Gutes Neues Jahr wünschen. Der ganze Trupp kam uns schon entgegen, sie waren unterwegs zu Yvonne und Peter auf´s Boot. Dort wurde es auch nochmal lustig und irgendwann waren wir einfach müde und wollten ins Bett. Haben allerdings nicht mit Julie, Rod und Les gerechnet, die uns an der Rojo gestoppt haben. Also wurde es dann eben noch ein wenig später 😉

Wir sind dankbar für einen wundervollen, schönen Silvesterabend und sind bestens ins neue Jahr gekommen. Wir hoffen, das ging allen so!

Nachdem wir von Les und Rod etwas rüde mit dem Nebelhorn geweckt wurden und mit einer Tasse Kaffee die Lebensgeister rausgekitzelt haben, sind wir zum Strand zum Neujahrsschwimmen. Da das Wasser immer noch ziemlich kalt ist, waren heute nur vier Helden im Meer. Den Rest des Tages haben wir einfach nur gemütlich lesend verbracht. Mehr war nicht drin 😉

diesmal ein paar weniger Mutige

diesmal ein paar weniger Mutige

Bob, den wir schon als Weihnachtshund hatten, war nicht ganz freiwillig im Wasser

Bob, den wir schon als Weihnachtshund hatten, war nicht ganz freiwillig im Wasser

Guten Rutsch!

Auf dem Bild ist das Feuerwerk in Sydney zum Jahreswechsel 2006/2007 zu sehen. Wir waren dort und hatten eine wunderschöne Zeit in Australien. In diesem Urlaub ist die Idee zu unserer Reise entstanden. Wir sind sehr glücklich, dass dieser Traum Wirklichkeit wird.

Wir wünschen allen erstmal einen Guten Rutsch und ein fantastisches Jahr 2013!

Habt Träume, setzt sie um – es lohnt sich!

Feliz_Ano_Novo

Segeln!

Maenner_ToernWir saßen heute früh noch beim Frühstück und haben überlegt, was wir so unternehmen, da kam Julie und meinte, Hans geht gleich segeln, ein Männertörn (Rod, Les und Bob the dog waren auch dabei). Somit war schon mal geklärt, was Michl macht. Wir hatten zwar noch kurz unsere Witze gemacht, wie sie wohl segeln wollen, nachdem so gar kein Wind war, aber Hans wollte auf jeden Fall sein Boot bewegen. Naja, im Notfall holen sie sich alle einen Sonnenbrand und haben Spaß dabei 😉 Doch sie konnten tatsächlich segeln! Zwar ohne wirklichen Geschwindigkeitsrausch (Tempo zwischen 0,3 und 4,3kn mit voller Besegelung), aber es war ein schöner, gemütlicher Nachmittag.

StrandYogaIch dachte mir inzwischen: klasse, sturmfreie Bude 🙂 Und habe etwas gemacht, was ich schon seit unserer Abfahrt vor mir hergeschoben habe: ich hab mir endlich mal wieder Zeit für Yoga genommen. Mit Strandtuch bin ich zum Strand marschiert, habe mir einen schönen Platz gesucht und ein paar Übungen gemacht. Das hat richtig gut getan! Insbesondere, weil ich immer noch etwas Muskelkater vom Volleyball hatte…

Wir haben inzwischen auch den Silvester-Abend verplant, wir freuen uns auf einen sicher interessanten und lustigen Abend. Näheres dazu dann nächstes Jahr 😉

 

Abdichten, Beachvolleyball und ein neues Paket

Gestern haben wir mal wieder ToDo-Liste gekürzt. Auf der Fahrt nach Cascais haben wir relativ viel Wellen von schräg vorne bekommen und irgendwie haben die den Weg in die Decke über unserer Sitzecke gefunden. Wir vermuteten unter der Fußleiste zwischen den beiden GFK-Schalen eine undichte Stelle, vielleicht hat sich ja in irgendeinem Bohrloch mal über Winter Wasser gesammelt und hat sich so langsam durchgefressen. Jetzt sind auf jeden Fall rundum die Holzleisten nochmal sauber und dick mit Sika abgedichtet. Bei der Gelegenheit hat Michl auch gleich den kompletten Rumpf gereinigt. Also blitzt Kassiopeia wieder 🙂

Heute wollte ich dann die Fußleiste wiedermal mit Teaköl einpinseln, aber da kam was dazwischen. Vormittags hat Julie geklopft und gefragt, ob wir Lust auf Beachvolleyball hätten. Naja, und da man ja immer im Leben Prioritäten setzen muss und die Fußleisten auch morgen noch da sind (wer weiß das vom blauen Himmel!), sind wir natürlich mitgegangen. Hat sehr viel Spaß gemacht, der Sand hat nur so gestaubt. Das Wetter war auch einfach perfekt dazu heute. Nach fast zwei Stunden waren wir alle völlig platt und hatten wohl auch genug Sonne abbekommen. Es war auf jeden Fall klasse, sich mal wieder sportlich zu betätigen! Mal sehen, ob wir morgen Muskelkater haben 😉

weihnachtspaket_scherneck bratwurstAuf dem Rückweg in die Marina haben wir unser nächstes Paket abgeholt. Sozusagen verspätete Weihnachten 🙂 Diesmal kam es von Michls Eltern. Danke für alles!! Heute abend gibt es gleich Coburger Bratwürste mit Sauerkraut und Kartoffelbrei, sehr lecker 🙂

Hier wird es übrigens gelegentlich auch richtig kühl. Heute früh hatte ein Boot an einem anderen Steg Rauhreif an Deck. Wir haben glücklicherweise lang genug geschlafen, das war schon alles weg, als wir aufgestanden sind. Wir werden das dann wohl auch so beibehalten und nicht früher aufstehen.

Weihnachten mal anders

Bob, der Weihnachtshund

Bob, der Weihnachtshund

Zumindest für uns war es ganz anders als bisher! Aber es war auch eine sehr schöne Zeit, mal mit deutlich weniger Stress aber durchaus auch Weihnachtsstimmung, trotz des ungewohnten Wetters. Dazu beigetragen hat vielleicht auch die Musikauswahl unseres Radiosenders: es kamen ausschließlich Weihnachtslieder, und das gestern und vorgestern. Keine Ausnahme! Aber es waren auch durch die Bank schöne Lieder mit sehr wenigen Wiederholungen. Hätten wir vorher nicht gedacht, dass uns das gefällt 🙂

Ursprünglich dachten wir ja, wir bekommen mehr vom landestypischen Weihnachten mit, aber das ist in einer Marina wohl eher generell schwierig. Portugiesen sind hier nunmal keine vertreten, dafür umso mehr Engländer und Holländer. Was wir rausgefunden haben, ist, dass der 25. Dezember der eigentliche Feiertag ist, da sind auch alle Geschäfte geschlossen (von wenigen Bars abgesehen), heute, am 26. ist wieder alles normal. Nur die Post hat noch frei (logisch, wir warten ja nur noch auf ein Paket und der Wind wird so langsam besser…).

4. Advent

An dem Tag standen zwei Ereignisse an: vormittags waren wir zu einer original holländischen Appeltaart eingeladen. Yvonne hatte Geburtstag und wir somit einen holländischen Vormittag (wir waren die einzigen nicht-holländischen Gäste). Nachdem wir ja doch eine Weile in Stellendam waren und holländisch zumindest ein wenig ähnlich ist wie deutsch, haben wir doch das ein oder andere verstanden! Wir sind beide immer wieder beeindruckt, wie man sich doch in andere Sprachen „reinhören“ kann und zumindest mit der Zeit Brocken versteht. Danke für den schönen Vormittag und auch die leckere Appeltaart!

weihnachtsbaum_ohne_rudolfNachmittags war es sprachlich etwas einfacher: die Crews der deutschen Boote (leider nicht alle) haben sich auf der malwieder zum Adventskaffee getroffen. Ein schöner, lustiger Nachmittag mit leckeren Plätzchen 🙂

Abends haben wir noch unseren Baum geschmückt. Ging irgendwie schneller als bisher immer. Ob das an der Größe liegt? Auf jeden Fall ist er bunter als unsere früheren Bäume!

Heilig Abend

weihnachtssnackVormittag haben wir noch schnell die letzten Sachen besorgt und Geschenke eingepackt. Der Tag war insgesamt sehr gemütlich. Wir hatten viel weniger zu tun als bisher immer und so konnten wir uns die Zeit auch gemütlich machen. Welch ein Luxus! Nachmittags haben wir uns gemütlich etwas zu Essen gemacht, wir wollten nicht hungrig zum Weihnachtssingen (wir hörten, dass vorher die Stimme kräftig geölt wird…). Nachdem wir dann mit meiner Familie und Michl´s Tochter telefoniert hatten, konnte es zum Singen gehen.

Ein Glas Glühwein (lecker! nicht so süß wie daheim) zum Ölen und die ersten Lieder haben wir gleich in der Bar gesungen. Dann sind wir weiter gezogen. Erst über alle Stege, was schon sehr besonders war. Wir waren etwa 14 Erwachsene, und wenn die alle zusammen über die Stege gehen, kommt da ganz schön was ins Schwanken. Glücklicherweise hatten wir noch nicht wirklich viel Glühwein! Anschließend in die geöffneten Bars in der Marina und zum Schluss wieder in die erste. Überall haben wir zwei/drei Lieder zum Besten gegeben und alle, die wir erwischt hatten, „durften“ auch spenden. Es sind immerhin über €350,- für das Kinderheim zusammengekommen. Ein tolles Ergebnis eines sehr schönen Abends! Danke an alle, die ihn vorbereitet und daran teilgenommen haben!

 

weihnachtstischWir haben uns dann nicht mehr soooo lang aufgehalten, unsere Geschenke haben noch auf uns gewartet! Die Engländer packen erst am 1. Feiertag aus, die Holländer bereits am 5. Dezember. Und dafür, dass wir uns ein sehr enges Budget vorgegeben hatten, waren es zwar keine riesigen, aber sehr schöne Geschenke. Mit zwei warmen Strickpullies hatten wir uns schon vor ein paar Tagen beschenkt, die sind richtig kuschelig.

1. Weihnachtsfeiertag

Früh stand der nicht so angenehme Part an: Weihnachtsschwimmen! Bei 17°C Wassertemperatur (freundlich geschätzt). Aber der Glühwein danach will ja verdient sein! Also haben sich früh um kurz nach 10Uhr etliche Unerschrockene und ihre nicht ganz so unerschrockenen Begleiter (das waren die, die nur zugeschaut haben) auf den Weg zum Strand gemacht. Also noch schnell sich gegenseitig gut zureden bzw. überreden, Klamotten runter und rein ins äußerst kühle Nass. Zuerst war es gar nicht soooo kalt, aber nach nicht so sehr langer Zeit hatte zumindest ich Frostbeulen an den Füßen und bin wieder raus gesprintet. Andere (z.B. Michl) waren mutiger und sind tatsächlich ein wenig länger drin geblieben. Anschließend gab es den wohlverdienten „Mulled Wine“ (Glühwein) und Plätzchen. Danach noch schnell zum Duschen, wir waren mittags zum Christmas-Lunch angemeldet.

Den haben wir zusammen mit Julie und Rod genossen, draußen in der Sonne sitzend! Glücklicherweise hatte das Wetter ein Erbarmen und es war wirklich herrlich. Das Essen war gut und wir haben viel gelacht und wichtige 😉 Vokabeln in deutsch und englisch gelernt (leider wissen wir nicht mehr alle, wir hätten sie aufschreiben sollen). Auf jeden Fall haben wir sehr viel gelacht. 🙂

Lunch_with_julieandrod weihnachtsmenü waiting_for_dinner

Abends wollten wir uns eigentlich einen gemütlichen Film-Abend machen, haben aber zusammen mit noch zwei weiteren Crews einen Zwischenstopp auf der Rojo eingelegt. Zu einem gemütlichen Plausch mit Champagner, Knabbereien und weiteren Stories segelnder Engländer konnten wir nicht nein sagen! Unseren Film-Abend haben wir ganz einfach auf danach verschoben, es war noch genug Zeit.

springende Fische

fischWir haben heute offiziell die Fischfangsaison begonnen. Allerdings haben wir so direkt nicht viel dazu beigetragen. Auch über die Wahl des geeigneten Köders können wir nicht viel sagen. Ein offensichtlicher Selbstmörder hat sich über Nacht in unser Dinghi in der Nachbarbox gestürzt und somit sein Leben geopfert. Aber zumindest können wir jetzt sagen, dass wir schon einen Fisch gefangen haben 🙂
Größe: etwa 8-10cm, Gewicht: ca. 50-70g
Wir haben ihn wieder seinem Element übergeben.

Das Thema „springende Fische“ haben wir noch gar nicht erwähnt. Manchmal ist es recht lustig, wenn man den richtigen Moment erwischt und hinschaut, kann man hüpfende Fische beobachten. Einige machen direkte mehrere Sprünge hintereinander, die meisten drehen sich in der Luft dabei. Leider haben wir natürlich genau dann keinen Foto bei der Hand. Was uns dabei wundert, ist, dass die doch vielen Möwen und Reiher bei der Gelegenheit nicht zuschnappen sondern da sitzen und zu gucken. Oder wir haben es schlicht und ergreifend noch nicht mitbekommen, dass sie zugreifen.