Fuß fassen

Eine der Fragen, die wir bisher sehr oft zu hören bekommen haben, war: habt Ihr Euch schon wieder eingewöhnt? Beantworten können wir das mit einem ganz eindeutigen Jein.

Die Wohnung wird wohnlicher, fertig sind wir noch nicht. Inzwischen haben wir uns zumindest schon daran gewöhnt, eine eigene funktionsfähige, geräumige Küche mit, für unseren Geschmack, recht viel Schnickschnack zu haben (Spülmaschine!, Backofen mit einer Fülle an Einstellmöglichkeiten!). Und auch wieder unsere eingelagerten Sachen zu nutzen ist ein schönes Gefühl. Da macht es nicht wirklich viel aus, dass es im Schlafzimmer noch etwas provisorisch zugeht (es fehlt der Kleiderschrank…) und wir überall die typischen Designerlampen haben, die praktisch jeder nach einem Umzug eine Weile lang hat. Hauptsache, es ist hell – und das ist die Wohnung auch bei Tag ohne Licht!

Wir haben uns gut ohne Auto eingerichtet. Mit Satteltasche und inzwischen einem Anhänger kann man mit dem Fahrrad auch Großeinkäufe machen. Und muss danach keinen Parkplatz suchen! Carsharing haben wir als Option schon im Hinterkopf, bisher konnten wir uns aber für den Fall der Fälle immer ein Auto leihen – Danke!!

Arbeitstechnisch sind wir auch ganz gut dabei und können nicht mosern. Michl ist weiter selbständig, inzwischen eben nicht mehr mit unterwegs-Office sondern Schreibtisch daheim. Ich hab eine Festanstellung bekommen, wenn alles glatt geht bis Herbst irgendwann mit mehr Stunden. Und jetzt im Sommer genieße ich einfach die 3-Tage-Woche 🙂

Warum dann kein eindeutiges Ja? Das Reisen fehlt uns schon ganz schön. Wir haben so viel gesehen und erlebt die letzten Jahre, das wird uns jetzt sogar noch bewusster. Mit so einem mobilen Wohnsitz macht man einfach ganz andere Erfahrungen als mit unbeweglichem Wohnsitz. Die Anforderungen an einen selbst sind ganz anders, und das sich immer wieder neu orientieren macht trotz gelegentlicher Anstrengung schon sehr viel Freude.

Einräumen und Einleben

Wir sind inzwischen beide wieder zurück in Deutschland, beide bepackt bis obenhin, jeder mit drei Gepäckstücken, die bis zum Limit befüllt waren. Dennoch mussten ein paar Sachen zurückbleiben, es ist einfach unfassbar, was sich zum Einen in der Zeit angesammelt hat und zum Anderen, was so alles in Kassiopeias Bauch verschwunden ist.

Das anfängliche Chaos in unserer Wohnung lichtet sich so langsam. Wir hatten anfangs praktisch noch keine Möbel (außer Bett und Kühlschrank, das wichtigste war also da), inzwischen sind wir schon besser ausgestattet. Ein Regal für Klamotten, Kommoden und vor allem unser Esstisch sind schon gut in Benutzung. Die Puzzleteile in der Küche werden zu einem Bild, heute haben wir die letzten Schränke aufgehängt und den Ofen in Betrieb genommen. Jetzt fehlen nur noch Anschluss für Wasser und Gasherd – ein Ende ist in Sicht 🙂

Vielleicht fragt sich der ein oder andere, wie es hier im Blog weiter geht. Das wissen wir selber nicht. Vermutlich kommt zwischendurch der ein oder andere Beitrag, wir werden auch nicht aufhören zu reisen – Ideen sind vorhanden.

Abflug

Den machen wir morgen, und zwar in Richtung Kassiopeia. Wir wollen das (hoffentlich angenehme) Frühlingswetter nutzen, um das ein oder andere zu reparieren und erledigen. Die Welle muss bestellt und eingebaut werden und insgesamt sind wir gespannt, wie unsere Dame den Winter überstanden hat. Ganz so kalt wie letztes Jahr war es ja nicht, es soll aber auch viel geregnet haben. Wir werden sehen 🙂

Morgen abend Ortszeit landen wir in Richmond, dann haben wir für ein paar Tage einen Leihwagen und werden uns wieder an Bord einrichten. Ins Wasser geht es erstmal nicht, wir haben genug anderes zu tun. Mehr gibt´s dann, wenn wir in Deltaville sind!

Nicht viel los

Nun, eigentlich stimmt das nicht so ganz. Wir sind inzwischen ganz gut eingespannt und beschäftigt. Wir haben uns in der letzten Zeit mit etlichen Freunden getroffen, freuen uns gelegentlich über weiße Landschaft (auch wenn der Schnee meist am nächsten Tag schon wieder weg ist), haben ein wenig Fürth erkundet (es ist schon ein wenig ein Dorf, aber es gibt dafür auch wunderbare, kleine Läden mit ganz individueller Beratung) und sind natürlich „nebenbei“ auch am Arbeiten.

Unsere Terminkalender füllen sich, der ein oder andere Arzttermin ist dabei (welch ein Luxus das ist, ohne Folgekosten zu haben, einfach zum Arzt zu gehen!), aber auch Geburtstagsfeiern oder Veranstaltungen. So langsam wird auch das Wetter besser – damit auch heller (Licht vermissen wir in unserer etwas dunklen Wohnung sehr). Wir freuen uns darauf, uns bald wieder auf die Fahrräder zu schwingen und wieder mehr draußen zu sein.

Eingelebt

Es wird mal wieder Zeit für ein Lebenszeichen!

Bisher haben wir uns gut eingelebt, unser Tagesrhytmus hat sich teilweise gar nicht mal so sehr viel geändert, die Arbeiten an Kassiopeia fallen halt weg – dafür helfen wir gelegentlich meiner Mutter etwas im Haus. Ein wenig mehr arbeiten zum Geld verdienen müssen wir, das Leben in Deutschland ist nunmal teurer als auf Kassiopeia. Und ihren Stellplatz müssen wir ja auch weiter bezahlen. Die Wohnungssuche war erfolgreich, nächsten Dienstag ziehen wir um. Das Ergebnis der Suche ist etwas anders als ursprünglich geplant, hat aber doch auch so seine Vorteile. Wir wohnen als „Zwischenmieter“ in Fürth (für alle Nürnberger und Fürther: ja, wir haben ein Visum bekommen), das heißt, wir müssen unsere Möbel nicht einsammeln und uns auch nicht mit Internetanschluss oder GEZ rumärgern. Allerdings müssen wir im April/Mai mal für fünf Wochen ausziehen, aber da findet sich auch was (wir haben schon so die ein oder andere Idee).

gut angekommen

Die letzten Tage waren ein wenig hektisch. Irgendwie kriegen wir das immer wieder hin, dass sich am Ende alles ballt. Aber wir sind dann doch losgekommen. Mit insgesamt vier großen und vier kleineren Gepäckstücken haben uns am Sonntag Laura und Bill (sie standen mit ihrer SY Rivah Music im Frühling neben Kassiopeia) abgeholt, wir haben noch einen unterhaltsamen Abend bei ihnen in Richmond verlebt und Montag früh brachte Bill uns inkl. Gepäck zum Flughafen. Alle Flüge waren pünktlich und wir sind Dienstag mittag vollständig in München angekommen. Unsere Sachen haben wir schon grob verstaut, die Wohnungssuche ist intensiviert und wir gewöhnen uns an so ungewohnte Dinge wie ein Bad nur wenige Schritte entfernt, eine Küche, in der wir uns beide gleichzeitig bewegen können und unsere Fahrräder stehen auch gleich um die Ecke.

Einer der wichtigsten Punkte, der vor Abfahrt zu erledigen war, war die Übergabe des Autos. Anna, eine sehr reizende und interessante Dame mit bewegter Lebensgeschichte, die es nach Deltaville verschlagen hat, suchte einen Van – und hat sich für unseren entschieden. Wir wünschen uns und ihr von Herzen, dass sie ohne Probleme ganz viel und weit fahren kann! 

Tja, und wie geht es jetzt weiter? Wir werden uns erstmal hier einleben, Familie und Freunde genießen und dann sehen wir weiter. Kassiopeia wartet sicher jetzt schon auf uns!

Halbzeit in Deutschland

kamerasJetzt bin ich schon eine Woche hier und irgendwie ist die Zeit im Flug vergangen. Familie, Freunde – ich freu mich sehr darüber, alle mal wieder zu sehen. Leider kann ich die Freude mit Michl nur aus der Ferne teilen, zumindest über skype und mit Bildern halte ich ihn ständig auf dem Laufenden. Das mit den Bildern ist inzwischen wieder einfacher, wir haben nämlich zwei neue Kameras. Dank einem unwiderstehlichen Angebot und beeindruckend vieler Spenden konnten wir uns mit eigener Zuzahlung eine gebrauchte Sony Spiegelreflex mit Objektiv und eine wasserdichte kompakte Lumix leisten. Vielen, vielen Dank nochmal an alle Spender!!

nuernbergIch bin somit fleißig am Knipsen, Michl wollte von allen Leckereien, die ich genieße, ein Bild (ich finde ja, das grenzt an Folter, aber er besteht darauf ;-)). Somit schicke ich Brezen, Gänse, Klöße, Enten, Pfefferkarpfen, Holzofenbrot, Wienerle, Mohnkuchen, Bier und ähnliches virtuell nach Brasilien. Aber natürlich bekommt er auch Familie und Freunde, Christkindlesmarkt und das graue Wetter zu sehen. 😉

Danke!

Unser Heimaturlaub neigt sich dem Ende, die zwei Wochen hier sind rasend schnell vergangen. Wir hatten so viele Termine wie im ganzen letzten Jahr nicht, aber wir haben jeden einzelnen genossen. Vielen Dank an alle, die sich für uns Zeit genommen oder uns eingeladen haben. Es war toll, euch alle mal wieder gesehen zu haben!

Und das waren: meine Eltern, Stefan, Anja, Caro, Rainer, Michls Eltern, Claudia, Bianca, Thomas, Heike, Elke, Olli, Christina, Ralf, Fred, Wolfgang, Anna, Rosi, Moni, Maria, Christl, Marcus, Günther, Lucky, Eva, Max, Erich, Irmi, Carmen, Kurt, Hary, Steffi, Markus, Ute, Stefan, Guido, Martin, Giovanna, Hanne, Flora, Alexander, Gisela, Thomas, Doris, Tanja, Dina, Dieter, Martina, Hans, Kerstin, Dietrich, Christian, Andy, Caro, Reiner, Elke, Sipple, Hed, Klaus, June, Micha, Gabriele und Roland. Wir hoffen, wir haben niemanden vergessen!

Morgen steht für uns der Rückflug an, dann werden wir auch wieder regelmäßiger schreiben. Es war einfach nicht die Zeit dazu. Auch wenn die Tage hier sehr schön waren, freuen wir uns doch wieder auf Kassiopeia. Unsere Zeit verbracht haben wir unter anderem mit Folgendem: 🙂

Neulich in Oberfranken

Michl mit Wolfgang - von ihm ging die Initiative aus

Michl mit Wolfgang – von ihm ging die Initiative aus

die fast komplette Runde

die fast komplette Runde

Als wir letztes Jahr losgefahren sind, hat sich in Forchheim ein kleines aber feines Grüppchen gefunden, das seitdem regelmäßig zusammen sitzt und die neuesten Infos über uns austauscht. Unser Fanclub. Wir waren anfangs völlig baff, als wir davon erfahren haben, haben uns natürlich auch sehr darüber gefreut (das tun wir auch immer noch)!! Als wir nun verkündet haben, dass wir Heimaturlaub machen, kam auch sofort die Einladung. Und wir wären ja doof, wenn wir uns so eine Einladung entgehen lassen würden!

extrem leckeres, griechisches Essen

extrem leckeres, griechisches Essen

Vielen, vielen Dank nochmal für den sehr schönen Abend! Wir haben es wirklich genossen und uns sehr gefreut, euch kennengelernt zu haben. Und es ist klasse, dass wir jetzt endlich wissen, wer da so alles regelmäßig zusammensitzt 🙂 Ein ganz besonderes Danke übrigens an Maria, die grandios gekocht hat!

Ansonsten haben wir schon ein wenig Nürnberg genossen, die besten Brezen gegessen oder auch Coburger Bratwürste geschlemmt (Danke an Thomas und Heike). Das Ganze bei schönen Sommerwetter und lauen Abenden. Wir sind sehr glücklich, dass mit uns der Sommer eingezogen ist 🙂

Familienbesuche

Die ersten Tage in Deutschland haben wir hinter uns. Und wir haben hauptsächlich erstmal Familie besucht. Das neueste Familienmitglied ist Sara, unser Enkelkind, und die war natürlich erstmal die Hauptperson. Und zwar eine sehr süße und brave. Wir wünschen ihr, dass sie und ihre Eltern weiterhin so entspannt und gesund bleiben. Und uns wünschen wir, dass wir uns bald an den Status „Oma“ und „Opa“ gewöhnen 😉 Aber bisher gefällt er uns schon ganz gut!

Als „Einschub“ zu einem Besuch bei Michls Eltern und Schwester Claudia, danke für das leckere Essen, waren wir noch kurz für einen Kaffee bei Bianca, einer ehemaligen Nachbarin. Manchmal ist es so, dass man sich lange nicht gesehen hat (Michl) oder noch nie (Claudi), sich aber trotzdem spontan gut versteht und unterhält. Und genauso war es. Danke 🙂

zurück in Franken

Irgendwie kommt es uns gerade alles recht unwirklich vor. Für die Strecke, die wir jetzt gemütlich und größtenteils in aller Ruhe in knapp einem Jahr mit Kassiopeia zurückgelegt haben, haben wir heute mit dem Flieger gut vier Stunden gebraucht. Und es wirkt alles auch nicht wirklich fremd, so als ob wir gar nicht lange weg gewesen wären. Danke für´s Abholen an meinen Vater!!

UmzugAnsonsten haben wir gestern noch den Liegeplatz gewechselt, Kassiopeia liegt jetzt mitten drin. In Las Palmas gibt es keine Fingerstege, so dass wir zum ersten Mal mit einer Mooringleine am Heck festgemacht haben. Was aber auch kein Problem war. Wir haben uns in die Lücke gequetscht, vorne festgemacht, die am Steg befestigte Mooringleine aus dem Wasser gezogen und am Heck festgemacht. Noch eine zusätzliche Leine an die Mittelklampe und schon lagen wir sicher und ruhig vertäut.

Gestern und heute haben wir noch so alles, was wir denken, nicht mehr zu brauchen, zusammengesammelt und in die Rucksäcke verpackt. Zumindest auf dem Weg nach Deutschland waren wir mit dem Gepäck noch ein deutliches Stück vom zulässigen Höchstgewicht entfernt, mal sehen, wie das in zwei Wochen auf dem Rückweg wird 😉

Seenotsignalmitteltest

Am Strand hat heute vormittag von der Marina organisiert eine Übung zu Seenotsignalmitteln stattgefunden. Gestern kam die Mail dazu, da hatten wir uns natürlich gleich angemeldet. Und es war richtig interessant! Ich habe zwar in Deutschland noch den sogenannten Knallschein (Fachkundenachweis für Seenotsignalmittel) gemacht, aber das ist alles doch eher theoretisch gewesen. Jetzt konnten wir also beide richtig knallen. So war es auch möglich, etliche abgelaufenen Signalmittel loszuwerden, die man ja sonst offiziell entsorgen muss, hier bei der Polizei. Das ganze wurde übrigens von der Policia Maritima beobachtet und überwacht.

Was den Gebrauch der Signalmittel besonders macht, weshalb man auch tatsächlich entsprechend vorsichtig sein sollte, ist, dass sie unter allen äußerlichen Umständen brennen. Sie brauchen dazu keinen Sauerstoff, sie brennen somit auch unter Wasser oder in Kleidung, wenn sie sich darin verfangen. Auch deswegen fanden wir es gut, die Teile mal entspannt anzuwenden. Wir hoffen ja, dass wir unsere Ausstattung wieder original verpackt wieder mit nach Hause bringen!

fire-worker-groupWir waren beeindruckt, dass doch relativ viele Blindgänger dabei waren, aber das kann auch daran liegen, dass manche, gerade die Rauchsignale, schon sehr alt waren (teilweise seit fast 30 Jahren abgelaufen). Manche sind auch in der Handhabung nicht so ganz einfach, bei einem Modell mit Fallschirmrakete musste man doch sehr darauf achten, dass die Zündung beim Start einem nicht die Hand verbrennt. Auch, dass die komplette Farbe an der Hülse vor Hitze schmilzt hätten wir nicht erwartet! Die Teile werden doch gut heiß.