Actun Tunichil Muknal (Eingang in die Unterwelt)

Leider haben wir unsere Tage in Guatemala früher als gewollt abgebrochen, der Regen sollte nicht weniger werden und da, wo wir hin wollten, Richtung Guatemala-City, eher noch mehr. Doch es wird wohl nicht das letzte mal sein, dass wir dieses herzliche und grüne Land besuchen.

Wir hatten lange überlegt und durchgesprochen was wir alternativ machen können, direkt nach Mexico oder wieder nach Belize, denn offen stand ja noch die Actun Tunichil Muknal – Höhle in der Nähe von San Ignacio. Allerdings war sie wegen des vielen Regens immer noch nicht begehbar. Da wir unser Zimmer in Flores auch nicht mehr verlängern konnten, fuhren wir dennoch.

Im nachhinein war es allerdings gut so, da wir beide uns wohl einen Virus eingefangen hatten mit Durchfall und Fieber und ihn mit über die Grenze brachten. Bei mir ging es am Samstag schon los, Claudia musste darauf bis Montag warten und bekam auch noch höheres Fieber mit dazu. So mussten wir die ab Montag wieder freigegebene Höhle leider absagen.

Doch heute war es so weit, leider nur für mich, da Claudia noch recht schwach war, die Tour anstrengend werden sollte und wir morgen weiterfahren wollen. Um 8 Uhr wurde ich dann vom Tourguide abgeholt und mit zwei weiteren Pärchen ging es auch gleich los. Die Fahrt dauerte ungefähr 1,5Std. bis zum Parkplatz, wo wir mit Helm und Stirnlampen ausgestattet wurden. Kameras, Handys usw. mussten im Bus bleiben, die sind in der Höhle verboten, da ein Tourist mal seine Kamera fallen lassen hat, diese auf Knochen fiel und sie zerstört hat (deshalb haben wir keine eigenen Bilder aus der Höhle). .

Um vom Parkplatz zum Eingang der Höhle zu gelangen, liefen wir noch mal ca. 20 Min. durch den Dschungel, mussten dazu 3 mal den Fluss überqueren, der nach den Regenfällen doch teilweise bis zur Brust ging. Am Eingang zur Höhle war dann wieder Schwimmen angesagt, allerdings in glasklarem, doch auch recht kalten Wasser. Im Inneren wurde es dann recht schnell dunkel und unsere Stirnlampen kamen zum Einsatz, es ging über diverse Felsformationen, meistens bis zu den Hüften im Wasser, watend oder schwimmend, sich durch enge Felsspalten quetschend. Dazu bekamen wir von unserem Guide immer wieder viele und gute Informationen über die Höhle, die erst 1989 von Thomas Miller entdeckt wurde und ein Heiligtum der Maya ist.

Vor der Hauptkammer mussten wir dann ca. 5m hochsteigen und barfuss oder in Strümpfen weitergehen. Der Grund ist recht einfach, wir liefen quasi durch eine uralte Stätte, wo die Maya Zeremonien abgehalten haben und Opfergaben brachten. Es wurden hier neben vielen Gefäßen auch Menschen geopfert und man läuft direkt neben oder zwischen den alten Artefakten der Maya hindurch.

Es war so faszinierend und beeindruckend, dies alles nur im Schein der Stirnlampe zu sehen. Zwischendrin wurden auch die Lampen komplett ausgemacht und wir standen in absoluter Dunkelheit und man hörte nur die Stimme des Guides oder das Rauschen des Wassers, beeindruckend schön.

Zur Höhle selbst, es ist nicht gestattet, die Höhle ohne Guide zu betreten und das ist auch gut so. Einerseits würde man als Unkundiger den Weg in/aus der Höhle sicher nicht finden und andererseits sollen die Guides auch aufpassen, dass in der Höhle nichts beschädigt/zerstört/mitgenommen wird.

Wer einmal nach San Ignacio oder Umgebung kommt, sollte sich das nicht entgehen lassen, denn wer weiss wie lange sie noch zu besichtigen ist.

Cahal Pech

So ganz eigentlich wollten wir heute der ATM-Höhle einen Besuch abstatten, doch durch den Regen der letzten Tage und vor allem der letzten Nacht stand die Höhle unter Wasser. Während der Begehung muss man teilweise schwimmen um sie zu durchqueren und da das Wasser zu hoch stand, wurde sie gesperrt.

Als Alternative stand mit Cahal Pech eine weitere Maya-Stätte auf dem Programm. Da Claudi heute noch ein wenig was arbeiten musste, machte ich mich alleine auf den Weg. Wie fast jede Maya-Stätte befindet sie sich auf einem der höchsten Punkte der Gegend, das heisst bergauf 🙂 Die Stätte selbst liegt nur ca. 30Min. von unserer Unterkunft entfernt, also in Fusswegdistanz. Die Anlage ist um ein etliches kleiner als Xunantunich, sie war auch eher nur der Wohnsitz einer königlichen Familie. Doch trotzdem sehr interessant, wie ich finde. 

 

 

Kältewelle

Nachdem ich nochmal die Leinen verstärkt hatte, haben wir den Wintersturm gut überstanden. Die Nächte waren zwar sehr kurz, weil an Schlaf bei dem Wind nicht wirklich zu denken war, Kontrolle ging vor. Doch das ist jetzt vorbei, obwohl doch noch ab und an gscheite Böen durchpfeifen. Dafür ist die Kälte da, letzte Nacht waren es -12°C und heute soll es noch mal ein paar Grad runtergehen. Meine beiden kleinen Heizkörperchen laufen auf Hochtouren, doch ist es immer wieder ein Vergnügen zu Kochen oder Wasser für Tee heiss zumachen, da das dann eine recht angenehme Temperatur bringt 🙂 

Morgen, Sonntag, soll der Wind dann auf Süd drehen, was warme Temperaturen bis zu +10°C mit sich bringt. Allerdings wird es wohl noch ein paar Tage dauern, bis das Eis soweit weggetaut ist, dass wir kranen können. Deshalb werde ich morgen nochmal Eis hacken, das wärmt :-), und dann zu Claudi und unseren Freunden düsen. Sollte es bis Mittwoch mit dem Kranen klappen, fahren wir nochmal hierher, ansonsten bereiten wir uns auf die wärmeren Gefilde vor 🙂

Planänderung

So eigentlich wollten wir heute nach New York fahren und uns danach ein wenig in Kanada rumtreiben. Unser Auto war schon zum „Camper“ umgebaut, also Sitze raus und die dicken Matratzen aus der Heckkabine rein. Es lag sich auch recht vielversprechend. 😉

Doch sitzen wir stattdessen jetzt im Flughafen von Boston und warten auf unseren Anschlussflug nach Deutschland. Die Familie geht in diesem Fall vor.

 

American Pale Ale

Für uns als Franken ist es natürlich immer interessant, wie lokales Bier in anderen Ländern schmeckt. Hier in Virginia bei Braumeister Randy wurden uns sogar die gar nicht so geheimnisvolle Kunst des Bierbrauens gezeigt. 

Wasser, Hopfen, Malz und Hefe sind die Zutaten. Also nichts anderes als in Franken auch, aber, die unterschiedlichen Geschmacksrichtungen, haben es allerdings in sich  🙂 Heute haben wir ein „American Pale Ale“ gebraut. Dazu werden zuerst mal 11 Gallonen, gute 40l Wasser auf 165°F (73°C) erhitzt. Das Wasser wird dann wieder auf 153°F (67°C) runtergekühlt und die Hälfte davon unter Rühren in ein Braufass mit frisch gemahlenem Getreide (hier 5,1kg American two-row Malt, 340g Munich Malt und 227g wheat Malt) langsam eingefüllt. Temperaturen sind beim Bierbrauen sehr wichtig, wenn das Wasser zu kalt ist, kann sich die Hefe nicht entfalten, wenn zu heiss gerinnen die wertvollen Enzyme. Das „Malt“ lässt man dann 1h15min quellen und die Stärke wird dabei in Zucker umgewandelt. Die dadurch gewonnene heiße Maische wird in dann zum erneuten Erhitzen umgefüllt.

Nun wird die zweite Hälfte des Wassers langsam ins Braufass eingefüllt. Zwischendurch muss man immer wieder probieren und die Maische testen bis die Stärke vollständig „vermaischt“ ist. Die wird dann wieder auf 215°F (102°C) erhitzt und dabei wird der Hopfen dazugegeben. Wir hatten in dem Fall „Horizon Spicy“, „Cascade Grapefruit“ und „Centennial lemon“. Jede Art muss zu einer bestimmten Zeit reingegeben werden. Nach einer Stunde wird die Maische dann wieder auf 70°F (21°C) abgekühlt und in einen Gäreimer umgefüllt. Als letztes wird jetzt langsam die Hefe dazugegeben. Im Eimer oben ist ein Röhrchen mit Wasser gefüllt, damit keine Luft rein, jedoch die Kohlensäure entweichen kann. Das Ganze muss jetzt zwei Wochen stehen und gären, bevor es in Flaschen umgefüllt werden kann. Nach weiteren zwei Wochen können wir die ersten Flaschen öffnen 🙂 Dann hoffen wir auf ein leckeres Pale Ale mit 5,7% Alk und einer IBU (Bitterkeit) von 40.

Am Schluss müssen alle Behältnisse und Werkzeuge mit einem Spezialmittel gespült werden, da sie doch ziemlich klebrig sind. Als kleines Extra haben wir uns von dem augespülten Malz 300g behalten und heute ein leckeres Brot davon gebacken! Sehr zu empfehlen!!

Natürlich war das jetzt nur für den kleinen Hausgebrauch, im Prinzip kann jeder Bier nach seinem Geschmack recht einfach selbst brauen und die großen Brauereien machen nicht vieles anderes, allerdings in ganz anderen Dimensionen.

Neue Segelschuhe 2

Wie schon im August letzten Jahren zugesagt kommt hier der Praxistest meiner Sebago Docksides, die ich von „12seemeilen“ zum Testen bekommen habe (der erste Artikel ist hier zu finden). Nachdem wir im Oktober auf unserer Kassiopeia in Brasilien zurück waren, konnten wir uns endlich auf die Weiterfahrt nach Norden vorbereiten. Am 2. Dezember ging dann es los.

Über 2.600 sm lagen vor uns, in denen ich die Schuhe bei allen Bedingungen in dieser Region testen konnte. Über drei Zwischenstops in Lencois (Brasilien), Degrad des Cannes und Saint Laurent du Maroni (Frz. Guyana) erreichten wir Ende Januar unser erstes Ziel, Trinidad. Im April ging es dann weiter nach Puerto Rico.

ein wenig gebraucht, jetzt sitzen sie wie angegossen!

ein wenig gebraucht, jetzt sitzen sie wie angegossen!

Die Schuhe hielten, was sie versprachen. Die Sohle war absolut rutschfest, unabhängig davon ob es geregnet hat oder Wellen übers Deck gingen. Zum Segelwechsel (wir haben keine Rollanlage sondern ein doppeltes Vorstag mit Stagreitern) ging ich manchmal desöfteren am Tage aufs Vordeck oder auch um fliegende Fische wieder in ihr Element zu werfen – ich hatte immer ein sicheres Gefühl und einen super Halt! Natürlich versuchte ich auch das Rutschen herauszufordern, doch dies endete immer mit einem quietschenden Geräusch als sie stoppten. Nichts ging! So soll es ja auch sein.

Mittlerweile ist das Leder auch ein wenig softer und nicht mehr ganz so steif, was ich besser empfinde, da der Fuss weiter perfekten Halt hat. Ich kann sagen, egal ob an Land oder am Boot, in jeder Situation sind die Docksides die richtige Wahl, wie ich finde! Danke an 12seemeilen!

Diesel abpumpen

200 Liter "bester" Brasil-Diesel

200 Liter „bester“ Brasil-Diesel

Nachdem ich die letzten Tage noch eher kürzer getreten bin, habe ich heute mal einen etwas größeren Part geschafft. 200 Liter Brasil-Diesel abpumpen und von Bord bringen. Dazu war die externe 12 V Dieselpumpe, die wir uns letztes Jahr aus Deutschland mitgebracht haben, perfekt geeignet. Nachdem ich noch die richtigen Schläuche besorgt hatte, alles auf die passende Länge zusammengesteckt war, die Klemmen an der Batterie waren, konnte ich die 10x 20 Liter in Kanister füllen, vom Boot abseilen und in ein Fass umfüllen. Da gingen dann schon ein schnell ein paar Stunden drauf.
Das Fass wird dann nächste Woche von einer Entsorgungsfirma abgeholt.

HIer gibt es sogenannte Motorbootregale ;-)

HIer gibt es sogenannte Motorbootregale 😉

Ein paar Vorarbeiten für unsere Holzteile an Deck, wie schleifen und abkleben sind erledigt, die Bilge trockengelegt (ok, da war sowieso ausser Kondenswasser nichts drin), doch dabei ist mir aufgefallen, dass die Pumpe keinen Mucks mehr von sich gibt, nicht gut. Werden wir wohl mal die Kabel durchmessen müssen. Unsere Schraube erstrahlt auch wieder in neuem Glanz.

Morgen geht es dann dran den Wasserpass fertig zu schleifen. Da freue ich mich „wahnsinnig“ drauf :-(. Aber muss ja sein! Ausserdem kann ich Entwarnung in Punkto Dengue-Fieber geben, ich hatte definitiv keines. Wie es aussieht, war es ein Virusinfekt, der mir 5 Tage über 39°C Fieber beschert hat.

Außer Gefecht

So schön der Carnival war, so doof ist es, dass ich jetzt außer Gefecht gesetzt bin. Seit Donnerstag schlage ich mit ca. 39,6°C Fieber rum. Es geht für 3h runter nachdem ich Paracetamol eingeworfen habe und dann wieder hoch. Nachdem Claudi und Mario (der Norweger) mir das nahegelegt haben, fuhr mich vorgestern am Nachmittag noch das von Claudi organisierte Krankentaxi mit Namen Patrice ins West Shore Medica, wo er mir auch noch als Fast-Einheimischer bei den Formalitäten half. Nach der Blutentnahme und einem Schnellcheck scheint es zumindest kein Dengue zu sein, das wäre blöde, weil ich das schon hatte (beim zweiten Mal sind die Auswirkungen schlimmer, deswegen gibt es auch bisher keine Impfung). Jedenfalls stimmen etliche Werte nicht. Es deutet aber eher auf Chikungunya hin. Am Dienstag erfahre ich mehr. Bis dahin wird wohl auch das Arbeiten am Boot warten müssen. Vielen, vielen Dank für die Hilfe hier, Madelyne und Rémy haben mir sogar ihr Hotelzimmer für eine Nacht zur Verfügung gestellt. Dank an alle!!!

ameisen2 ameisenAber eines habe ich trotzdem erledigen können, wir hatten ab und an Ameisen bei uns im Boot erwischt. Gestern nacht verfolgte ich eine und sah, wie sie in einem alten Antennenverteiler verschwand. Sehr gut, dacht ich mir, der Sache gehe ich morgen auf den Grund, da die ja nachaktiv sind, sind sicher noch etliche unterwegs. Heute in der Mittagshitze klebte ich dann die Ausgänge ab und öffnete den Verteiler, klebte eine Plastiktüte rum. Bingo, voll bis unter den Rand mit Eiern und Ameisen. Natürlich habe ich die dann von Bord gebracht und in einiger Entfernung von den Booten wieder der Natur überlassen. Ich hoffe mal alle erwischt zu haben :-).

Carnival Tuesday in Port of Spain

Um 8 Uhr in der Früh geht es schon los, tausende von den Maskierten sind voll ausgestattet, d.h. mit schweren, auf Gestellen zu tragenden Kostümen bestückt und warten darauf, dass sie losziehen können. Die Bands sind in drei Kategorien eingeteilt: klein, mittel oder gross. Jede Band hat ein historisches, mythologisches oder tropisches Konzept. Auch hier gibt es eine Jury, die alles bewertet und der Gewinner wird zur „Masquerade Band“ des Jahres gekrönt.

03_carnivalDie Züge werden meist von einem Musik-Truck angeführt, an dem hängt entweder ein Versorgungswagen (Getränke, Essen etc.) oder eine Monstersoundanlage, die einem ordentlich die Ohren durchpustet. Ich musste mir ein paar mal die Ohren zuhalten, das heisst was 😉 Es war ein buntes, wildes Treiben und Tanzen durch die Straßen. Jeder hatte so richtig Spass.

Meistens ist es so, dass man entweder am Straßenrand steht und alles an sich vorbei ziehen lässt oder man schließt sich einem Zug an, z.B. wenn einen die Musik da so richtig mitreisst. Das kann oft der Fall sein 🙂 🙂