Orientierungsspaziergänge

Gestern waren wir schon unterwegs, heute nochmal. So langsam orientieren wir uns hier in Las Palmas und finden alles, was wir so brauchen. Wir wissen inzwischen wo der Markt ist, der nächstgelegene Supermarkt, wo und wann wir am besten Tapas essen gehen können und auch, wo wir sonstiges Kleinzeug für den alltäglichen Bedarf finden. Las Palmas gefällt uns immer besser, so richtig schön wird es allerdings, wenn das Wetter auch dazu passt. Vorherrschende Wetterlage ist die sogenannte „Panza del Burro“ – Eselsbauch, also grau und flauschig. Und das beschreibt so ziemlich genau, wie der Himmel aussieht. Bei so um die 25°C ist das zwar immer noch ganz angenehm, aber „hübscher“ ist es schon mit Sonne 😉

Gestern abend waren wir zum ersten Mal in der Altstadt in der Nähe der Kathedrale unterwegs. Im Moment findet ein Jazzfestival statt, gestern und heute gab es ein OpenAir-Gratis-Konzert. Die Atmosphäre fanden wir klasse, kam so im gaaaaanz groben Ansatz ans Bardentreffen in Nürnberg ran (aber da müssen sie noch viel üben, um wirklich in Reichweite zu kommen), nur war uns der Jazz dann irgendwann doch zu Free… Herrlich war das Schlendern durch die Altstadt, Fußgängerzone und am Strand entlang zurück in die Marina. Toll, welch ein Leben hier nachts noch auf den Straßen ist 🙂

Über die Altstadt schreiben wir ein anderes Mal genauer, die wollen wir auf jeden Fall noch etwas intensiver ansehen. Allein die Kathedrale ist schon imposant von außen. Von der Touri-Information haben wir uns heute dazu einen Haufen an Unterlagen für Museen mitgenommen. Scheint, als ob uns hier nicht langweilig wird… Ach ja, und die ToDo-Liste haben wir ja auch noch… von der übrigens heute ein Punkt abgehakt werden konnte: der Wasserhahn im Bad sitzt jetzt bombenfest.

Wie geht´s weiter?

Die letzten Tage wurden wir immer wieder gefragt, wie es denn weiter geht bei uns, wann und wohin. So richtig konkret beantworten können wir das noch gar nicht. Die nächste Zeit steht zum Einen an, ein wenig Las Palmas und Gran Canaria zu erkunden. Wir haben bisher sehr viel Schönes und Interessantes über die Insel gesehen und gelesen. Zum Anderen haben wir eine recht lange ToDo-Liste mit teilweise größeren Punkten zu erledigen. So steht zum Beispiel endlich der finale Einbau unserer Entsalzungsanlage an oder auch der Anschluss des Windgenerators. Wir haben uns somit ein wenig was für hier aufgehoben…

Aber selbstverständlich geht es auch irgendwann weiter! An kanarischen Inseln wollen wir gerne noch La Gomera und El Hierro sehen, Teneriffa und La Palma sind da eher vom Wetter abhängig. Und dann steht die Fahrt zu den Kap Verden an, vor der Atlantik-Überquerung wollen wir da unbedingt einen Stopp einlegen. Und das will natürlich auch ein wenig vorbereitet werden.

wieder zurück

Gestern sind wir zurück zu Kassiopeia nach Las Palmas geflogen. Alles ging glatt, der übliche Montagsstau in Richtung München hat freundlicherweise erst nach dem Flughafen angefangen (Danke nochmal für´s Fahren, Hary) und die Dame am Check-Inn hat unser minimales Übergepäck von einem Kilo ohne Kommentar hingenommen. Und wenn nicht eine Toilette im Flieger defekt gewesen wäre, wären wir sogar pünktlich gestartet und gelandet. Bei Kassiopeia sind wir dann auch noch gut angekommen und hier war wie erwartet alles bestens. Wir haben noch den Kühlschrank aktiviert, ein paar Kleinigkeiten verstaut und uns ein Glas Wein gegönnt, dann sind wir auch schon recht früh ins Bett. Irgendwie sind wir in Deutschland nicht so sehr zum Schlafen gekommen wie hier… 😉

Heute haben wir dann nach einem richtig gemütlichen Frühstück erstmal unsere Frischevorräte aufgefüllt. Wie das eben nach einem Urlaub so ist, musste da ein Grundstock in den Kühlschrank und das Gemüsenetz 😉 Anschließend ging es weiter ans Sachen-verstauen. Je weniger Platz man hat (und auf einem Boot ist man da eher im unteren Bereich), desto chaotischer sieht es nach einem Urlaub aus, wenn erstmal die mitgebrachten Sachen ausgepackt aber noch nicht verstaut sind. Leider haben wir vergessen, ein Foto zu machen, das Chaos war überall. Inzwischen hat alles einen Platz gefunden (naja, fast alles) und es sieht wieder wohnlicher aus.

Danke!

Unser Heimaturlaub neigt sich dem Ende, die zwei Wochen hier sind rasend schnell vergangen. Wir hatten so viele Termine wie im ganzen letzten Jahr nicht, aber wir haben jeden einzelnen genossen. Vielen Dank an alle, die sich für uns Zeit genommen oder uns eingeladen haben. Es war toll, euch alle mal wieder gesehen zu haben!

Und das waren: meine Eltern, Stefan, Anja, Caro, Rainer, Michls Eltern, Claudia, Bianca, Thomas, Heike, Elke, Olli, Christina, Ralf, Fred, Wolfgang, Anna, Rosi, Moni, Maria, Christl, Marcus, Günther, Lucky, Eva, Max, Erich, Irmi, Carmen, Kurt, Hary, Steffi, Markus, Ute, Stefan, Guido, Martin, Giovanna, Hanne, Flora, Alexander, Gisela, Thomas, Doris, Tanja, Dina, Dieter, Martina, Hans, Kerstin, Dietrich, Christian, Andy, Caro, Reiner, Elke, Sipple, Hed, Klaus, June, Micha, Gabriele und Roland. Wir hoffen, wir haben niemanden vergessen!

Morgen steht für uns der Rückflug an, dann werden wir auch wieder regelmäßiger schreiben. Es war einfach nicht die Zeit dazu. Auch wenn die Tage hier sehr schön waren, freuen wir uns doch wieder auf Kassiopeia. Unsere Zeit verbracht haben wir unter anderem mit Folgendem: 🙂

Neulich in Oberfranken

Michl mit Wolfgang - von ihm ging die Initiative aus

Michl mit Wolfgang – von ihm ging die Initiative aus

die fast komplette Runde

die fast komplette Runde

Als wir letztes Jahr losgefahren sind, hat sich in Forchheim ein kleines aber feines Grüppchen gefunden, das seitdem regelmäßig zusammen sitzt und die neuesten Infos über uns austauscht. Unser Fanclub. Wir waren anfangs völlig baff, als wir davon erfahren haben, haben uns natürlich auch sehr darüber gefreut (das tun wir auch immer noch)!! Als wir nun verkündet haben, dass wir Heimaturlaub machen, kam auch sofort die Einladung. Und wir wären ja doof, wenn wir uns so eine Einladung entgehen lassen würden!

extrem leckeres, griechisches Essen

extrem leckeres, griechisches Essen

Vielen, vielen Dank nochmal für den sehr schönen Abend! Wir haben es wirklich genossen und uns sehr gefreut, euch kennengelernt zu haben. Und es ist klasse, dass wir jetzt endlich wissen, wer da so alles regelmäßig zusammensitzt 🙂 Ein ganz besonderes Danke übrigens an Maria, die grandios gekocht hat!

Ansonsten haben wir schon ein wenig Nürnberg genossen, die besten Brezen gegessen oder auch Coburger Bratwürste geschlemmt (Danke an Thomas und Heike). Das Ganze bei schönen Sommerwetter und lauen Abenden. Wir sind sehr glücklich, dass mit uns der Sommer eingezogen ist 🙂

Familienbesuche

Die ersten Tage in Deutschland haben wir hinter uns. Und wir haben hauptsächlich erstmal Familie besucht. Das neueste Familienmitglied ist Sara, unser Enkelkind, und die war natürlich erstmal die Hauptperson. Und zwar eine sehr süße und brave. Wir wünschen ihr, dass sie und ihre Eltern weiterhin so entspannt und gesund bleiben. Und uns wünschen wir, dass wir uns bald an den Status „Oma“ und „Opa“ gewöhnen 😉 Aber bisher gefällt er uns schon ganz gut!

Als „Einschub“ zu einem Besuch bei Michls Eltern und Schwester Claudia, danke für das leckere Essen, waren wir noch kurz für einen Kaffee bei Bianca, einer ehemaligen Nachbarin. Manchmal ist es so, dass man sich lange nicht gesehen hat (Michl) oder noch nie (Claudi), sich aber trotzdem spontan gut versteht und unterhält. Und genauso war es. Danke 🙂

zurück in Franken

Irgendwie kommt es uns gerade alles recht unwirklich vor. Für die Strecke, die wir jetzt gemütlich und größtenteils in aller Ruhe in knapp einem Jahr mit Kassiopeia zurückgelegt haben, haben wir heute mit dem Flieger gut vier Stunden gebraucht. Und es wirkt alles auch nicht wirklich fremd, so als ob wir gar nicht lange weg gewesen wären. Danke für´s Abholen an meinen Vater!!

UmzugAnsonsten haben wir gestern noch den Liegeplatz gewechselt, Kassiopeia liegt jetzt mitten drin. In Las Palmas gibt es keine Fingerstege, so dass wir zum ersten Mal mit einer Mooringleine am Heck festgemacht haben. Was aber auch kein Problem war. Wir haben uns in die Lücke gequetscht, vorne festgemacht, die am Steg befestigte Mooringleine aus dem Wasser gezogen und am Heck festgemacht. Noch eine zusätzliche Leine an die Mittelklampe und schon lagen wir sicher und ruhig vertäut.

Gestern und heute haben wir noch so alles, was wir denken, nicht mehr zu brauchen, zusammengesammelt und in die Rucksäcke verpackt. Zumindest auf dem Weg nach Deutschland waren wir mit dem Gepäck noch ein deutliches Stück vom zulässigen Höchstgewicht entfernt, mal sehen, wie das in zwei Wochen auf dem Rückweg wird 😉

Vorbereitungen

auch ne Idee für´s Heck

auch ne Idee für´s Heck

Wir sind mitten in Terminplanungen, was ein sehr merkwürdiges Gefühl ist, hatten wir doch seit fast einem Jahr gar keinen Termin mehr. Und jetzt häufen sie sich gleich in den nächsten zwei Wochen. Aber wir finden das richtig gut und freuen uns auf alle, die wir sehen werden 🙂

kassiopeia_am_stegEigentlich sollten wir vorgestern schon auf einen anderen Liegeplatz umziehen, aktuell liegen wir noch gegenüber der Rezeption, wo wir aber die nächsten zwei Wochen nicht bleiben können. Einerseits schade, hier sind wir immer im Blickfeld der Capitanería, andererseits muss neben uns jeder Neuankömmling zum Anmelden anlegen, und wer weiß, ob da nicht einer mal ein wenig neben den Steg zielt…. wasserstrahl_neues-spielzeugWir sind schon neugierig, wo wir dann morgen abend liegen. Auf alle Fälle waren wir froh, heute noch hier zu sein! Am Strand direkt neben der Marina (am anderen Ende) war heute eine Beach-Party mit Unmengen an Menschen und ziemlich lauter Musik. Wir haben das erst mitbekommen, als wir uns unseren zukünftigen Steg angesehen haben. Sehr genial war ein „Raketentyp“, der per Wasserkraft geschwebt ist. Das muss ein Riesen-Spaß für ihn gewesen sein 🙂

prachtvollLas Palmas gefällt uns gestern und heute schon besser als die ersten beiden Tage – da war es bewölkt und alles war recht grau in grau. Zwar mit angenehmen Temperaturen und wenn man sich ein wenig bewegt eigentlich besser als wenn die Sonne runter brennt, aber gestern und heute mit blauem Himmel, Sonne und leichter Brise schon deutlich besser für die Seele. Wir werden uns bemühen, ein wenig Sonne mit nach Franken zu bringen! andrew_Jim steph_claudiDen schönen, sommerlichen Abend haben wir gestern auf der Carousel bei einen Grillabend verbracht – herrlich! Und danke nochmal, Steph und Andrew, für den schönen Abend. Das war übrigens das erste mal, dass wir mit dem Dinghi zum Essen gefahren sind! Zu Fuß hätten wir die ganze Marina umrunden müssen…

Las Palmas de Gran Canaria

marina-office… so der vollständige Name der größten Stadt auf den Kanarischen Inseln, in der wir uns befinden. Noch dazu sind wir im Puerto de la Luz, der laut Wikipedia zu den größten des Atlantiks gehört. Nun, damit ist wohl der komplette Hafen gemeint, nicht die Marina hier. Obwohl die Marina auch sehr groß ist! Überall Schiffe dicht auf dicht, und recht voll ist es im Moment auch noch. Aber unser Liegeplatz ist in einer doch recht ruhigen Gegend, wir können uns nicht beschweren (wenn man mal vom schlagenden Fall des Nachbarbootes absieht….).

vordeck_dreck

den hatten wir gestern noch an Deck gefunden

den hatten wir gestern noch an Deck gefunden

Zuerst stand heute früh noch ein wenig Kassiopeia-Pflege an. Das ganze Salz der Fahrt hierher musste runtergewaschen werden, dann haben wir mal wieder unser Dinghi Schorsch ins Wasser gesetzt (da drunter hatte sich richtig Dreck angesammelt), unsere Sitzkissen haben wir entsalzt, Vorschot und gerade nicht benötigte Festmacher gewaschen und unter Deck noch ein wenig aufgeräumt. Zwischendurch haben wir unseren Stegnachbarn bemitleidet, der an einer gebrochenen Welle laboriert. Und das ist so richtig blöde!

Gestern waren wir zur ersten Erkundung der Gegend schon in einer Richtung unterwegs, heute in der anderen. Heute haben wir dabei auch den Busbahnhof gefunden, wir wollten herausfinden, wie wir Montag zum Flughafen kommen. Alles Wichtige an Info haben wir von einer sehr freundlichen und hilfsbereiten Dame im dortigen Büro bekommen. So wie wir übrigens bisher nahezu überall auf unserer Reise mit freundlichen, hilfsbereiten Menschen zu tun hatten!

Und vorgestern hat Radio Gong mal wieder über uns berichtet, Anlass war der Tag der Seefahrer 🙂 Hier der Mitschnitt: 20130625_Radio_Gong

Wilder Ritt nach Las Palmas

texten_am_ankerplatzDas mit dem sanft in den Schlaf schaukeln war leider nur ein frommer Wunsch, der uns nicht erfüllt wurde. Kassiopeia hat die ganze Nacht so gerollt, dass wir fast kein Auge zugetan haben. Wir hätten uns wohl ein Stück näher in Richtung Land legen sollen, auch ein wenig mehr in Richtung Bucht wäre nicht so verkehrt gewesen. Allerdings lag ein anderes Segelboot weiter drinnen auch nicht so wirklich ruhig. Lag wohl mit an dem etwas westlichen Wind, der ein Stück weit die Wellen in die Bucht getrieben hat. Auf jeden Fall waren wir so genervt, dass wir uns das keine weitere Nacht antun wollten, wir wollten ja auch eh spätestens Mittwoch auf Donnerstag nach Las Palmas weiter fahren, in der Nacht war somit auch nicht viel Schlaf zu erwarten.

ankerfeldsonnenaufgangNoch dazu hatte unser Anker so etwas wie Magnetismus entwickelt: ein Kat meinte, unbedingt in unmittelbarer Nähe ankern zu müssen und ein kleines Ausflugsboot ebenso. Also haben wir spontan beschlossen, eben einen Tag früher abzulegen. Der Wetterbericht war für beide Tage etwa gleich, also war das egal. Da wir hier gerne bei Tageslicht ankommen wollten, sind wir mittags los. Der Kurs ist recht einfach, wir konnten nach dem Segel setzen fast direkt Kurs auf Las Palmas setzen. Ein bißchen nördlich mussten wir bleiben, da kurz vor Las Palmas ein Verkehrstrennungsgebiet ist, da hätten wir senkrecht durchfahren müssen und damit einen größeren und wind-ungünstigeren Weg nehmen müssen.

Blick auf Fuerteventura

Blick auf Fuerteventura

Anfangs hatten wir noch nicht so sehr viel Wind, das hat sich aber bald gesteigert. Bis 20kn seitlich hatten wir fast durchgehend, gelegentlich etwas mehr, eigentlich wunderbar. Kassiopeia ist nur so geflitzt, so schnell waren wir noch nie unterwegs. Zwischendurch hatten wir sogar 7kn geschafft, das mit kleinem Vorsegel und Reff im Groß! Hat wohl das Reinigen vom Unterwasserschiff was gebracht 😉 Ziemlich ungemütlich waren die Wellen. Vorhergesagt waren 1-2m seitlich, und es waren sicher auch Wellen dabei, die nur 1m hoch waren… Die Mehrheit war eher so zwischen 2-3m und hat uns kräftig durchgeschaukelt. So wirklich angenehm war die Fahrt dadurch nicht. Aber schnell!

Kurz vor Las Palmas ging die Sonne auf, bzw. es wurde hell. Durch die Wolken kam nicht viel durch. Der Puerto de la Luz, der Hafen von Las Palmas, ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, hier kommen Containerschiffe und Passagierschiffe an. Entsprechend ist der Verkehr. Das war dann bei der Einfahrt ein wenig spannend, hatten wir doch auch schon lange nicht mehr mit anderem Schiffsverkehr zu tun (und dann gleich diverse Tanker und Frachtschiffe um uns herum).marine Wir sind ganz gut reingekommen, hatten kurz vor der Einfahrt ein kurzes Kräftemessen mit einem Marine-Boot, das wir gewonnen haben (respektvoll hat der Kapitän sein Horn sprechen lassen und den Rückwärtsgang eingelegt) und haben mit einem perfekten Anlegemanöver bei über 20kn vor der Rezeption der Marina festgemacht. Das war übrigens, soweit wir uns erinnern, unsere erste Fahrt, bei der wir nur zum Ablegen und Anlegen den Motor gebraucht haben.

Ziemlich geschafft haben wir den Tag heute etwas ruhiger angehen lassen. Ein kurzes Nickerchen, ein kleiner Spaziergang durch Las Palmas, Verpacken der Segel und wieder die Sachen im Boot verteilen, die wir in der Bugkabine hatten für die Fahrt, und schon ist der Tag rum. Nebenbei haben wir noch diverse Termine für unseren Heimaturlaub ausgemacht, die Zeit ist jetzt schon ganz gut verplant 🙂 Wir freuen uns sehr darauf!

zuletzt gefahrene Strecke: 97,9sm, gesamt zurückgelegte Strecke: 2407,7sm

Ankern

Nachdem wir uns gestern ja schon vor Anker legen wollten, war es heute soweit. Die Süßwasserduschen haben wir alle drei genossen. Wobei wir erwähnen müssen, dass die Duschen mit zu den besten gehören, die wir bisher hatten! Allerdings ist Marina Rubicon preislich auch unter den Favoriten… Also heute vormittag nochmal kurz einen Schwatz mit Martina von der MaRe gehalten, ins Cafe zum Mail abrufen und schaun, was es sonst so neues auf der Welt gibt, bezahlen und los.

Der Weg war nun nicht so sehr weit, wir liegen direkt vor dem Eingang zur Marina und ankern auf gut 8m und Sandgrund. Der Anker hat sich direkt eingegraben und selbst bei Böen bis knapp über 20kn bewegt sich da nichts. Durch vorbeifahrende Fähren, eine doofe Schwellrichtung, etliche Bananaboote, die um uns herumschwirren, und das ein oder andere Motorboot liegen wir nicht so richtig ruhig. Wir hoffen mal, dass wir dennoch sanft in den Schlaf geschaukelt werden.

Ach ja, und ein weiteres unverhofftes Wiedersehen gab es: Angelika und Bodo mit der Fürrit sind am Ankerplatz eingetroffen, kurz nachdem wir unseren Anker eingefahren hatten. Zum Anlegerwein sind sie dann zu uns rüber gekommen und haben von ihren Marinaerlebnissen auf Fuerteventura erzählt. Es scheint wohl nicht einfach zu sein, einen geschützten Platz zu finden, wo man seinen Kat auch eine Weile liegen lassen kann.

Wind Acceleration Zone

Wir wußten zwar schon, was das ist, heute haben wir gelernt, wie sich das anfühlt. Aber dazu später mehr. Heute stand der nach Wetterbericht entspannte Kurztrip an die Südküste Lanzarotes an. Es wurde dann doch ein wenig abwechslungsreicher. Mittags haben wir abgelegt. Der Wind war eigentlich angenehm, so 10-15kn aus der richtigen Richtung, Welle war durchaus passabel. Auf den nicht mal 15sm bis zum Punta Papagayo haben wir dreimal die Genua hoch und runter gezogen, da zwischendurch der Wind weg war.

Arrecife_RubiconUnd kurz vor dem Punta Papagayo ging es dann plötzlich los mit der Wind Acceleration Zone. Das sind Bereiche, in denen der Wind um 10-15kn zunimmt. Wir sehen das inzwischen als unteren Wert an. Kurz vor dem Punta Papagayo hatten wir schon überlegt, nochmal aus Windmangel die Genua runter zu nehmen, plötzlich hatten wir zwischendurch deutlich über 30kn Wind. Also tatsächlich schnell das Segel weg, der Wind kam nämlich auch noch aus der Richtung, in die wir mussten. Und mit der Segelfläche hart am Wind bei 7Bft – das muss nun nicht sein. Inzwischen kamen auch die Wellen von vorn – schön kurz, so dass sie sich besser über unser frisch gereinigtes Deck ergießen können. Michl wurde vorne beim Segel einholen gut nass 😉

So ganz eigentlich wollten wir heute ankern. Aber Wind und Seegang waren vor der Marina einfach noch zu ungemütlich. Außerdem hat sich Kassiopeia heute die Süßwasserdusche gründlich verdient! Allerdings eine sehr teure Dusche, Marina Rubicon kommt an französische Preise ran…

Schöne Erlebnisse hatten wir aber auch. Von dem herrlichen Segeln am Anfang mal abgesehen haben wir etliche Delfine beobachtet. Die hatten zwar anscheinend alle etwas anderes vor, als mit uns zu schwimmen, aber wir durften doch viele beim Springen bewundern. Michl hat noch ein besonderes Highlight gesehen: der erste Wal! Zuerst sah er einen großen Rücken und hat sich schon über den Riesen-Delfin gewundert, dann wurde der Rücken noch größer und hat eine Fontäne ausgestossen. Leider war er danach wieder weg.

zuletzt gefahrene Strecke: 21,3sm, gesamt zurückgelegte Strecke: 2309,8sm

Und es pustet immer noch…

Bis zu 40kn biegen die Palmen in der Marina

Bis zu 40kn biegen die Palmen in der Marina

Die Wettervorhersage hat recht behalten. Wir haben das Gefühl, dass der Wind so gaaaanz langsam weniger wird, heute hatten wir allerdings noch Böen bis fast 40kn. Da fühlen sich die Phasen zwischendurch mit um die 15kn schon fast windstill an. Nicht, dass wir was gegen Wind hätten (wäre ja blöd, wenn man so mit einem Segelboot unterwegs ist), aber in der Menge und nach den Tagen ist dann auch erstmal wieder genug. So sieht das auch die Vorhersage, ab morgen soll es tatsächlich deutlich ruhiger werden. 🙂 Den Wind sieht man übrigens auch deutlich auf Kassiopeia: an allen Stellen, an die der Wind kommt, ist eine dünne Sandschicht. Also an Leinen, Wanten, Segelverkleidungen, Relingstützen, … Letztes Wochenende hatten wir Kassiopeia schonmal „entsandet“, inzwischen ist wieder alles voll. Und gegen das Zeug müssen wir richtig mit der Bürste ran, das setzt sich fest.

Heute abend haben wir uns ein Glas Wein an einem besonderen Ort gegönnt, im Gran Hotel kann man in der 17. Etage sitzen und die Aussicht genießen! Wirklich grandios – Danke nochmal für den Tipp an Martina. Es ist zwar tatsächlich nicht wirklich ein Schnäppchen, aber Aussicht und Ambiente sind das Geld definitiv wert!

Ach ja, noch etwas neues. Pläne sind ja dazu da, dass man sie ändert. Wir hatten den Plan, uns im September einen kurzen Heimaturlaub zu gönnen. Jetzt kam aber etwas dazwischen und somit fliegen wir schon Anfang Juli. Die Flüge haben wir heute gebucht, bis zum Abflug müssen wir in Las Palmas sein. Das heißt, seit gestern sind wir fleißig am Überlegen, was wir mitnehmen, was wir aus Deutschland brauchen, wen wir sehen wollen und so weiter. Also ganz plötzlich ein inzwischen ungewohnter Planungsstress, der uns da überfällt. Mal sehen, ob wir nach dem Heimaturlaub dann urlaubsreif sind 😉

La Caleta de Famara

Eine Ecke von Lanzarote wollten wir uns auf jeden Fall noch ansehen, die Caleta da Famara, eine Bucht im Nordwesten, zu Füßen des Famara-Massivs. Mit dem Bus kommt man von Arrecife schnell und günstig hin und nebenbei kann man noch die Landschaft genießen. Das Famara-Massiv ist der Teil von Lanzarote, den wir von La Graciosa aus schon immer in den unterschiedlichsten Farben leuchten sahen. Der Strand bei Famara ist der längste auf Lanzarote und ein Paradies für Kite-Surfer oder Wellenreiter. Zum Schwimmen ist er eher ungeeignet, hier gibt es gefährliche Strömungen. Uns wäre es heute auch etwas zu wild zum Schwimmen gewesen.

Wir sind gemütlich am Strand entlang spaziert, haben die grandiose Aussicht genossen, uns heftig den Wind um die Nase blasen lassen und mittags in einer Bar lecker aber nicht wirklich günstig gegessen. Wie man auf den Bildern sieht, war es recht diesig und wolkig, was der Landschaft aber eine besondere Note verliehen hat. Uns hat es da sehr gefallen! Zurück in Arrecife hat uns wieder Sonnenschein empfangen, beeindruckend, was die paar Kilometer von West nach Ost hier wettertechnisch ausmachen!

Im Bus auf dem Weg zurück haben wir Jana kennengelernt, die gerade ein kurzes Sabbatical einlegt und hier mit ihrer Familie Urlaub macht. Sie fand das eine klasse Idee, mit dem Boot zu reisen (wir übrigens auch). Mal sehen, wie weit sie sich davon inspirieren lässt, sie will uns auf dem Laufenden halten 😉

Heute pustet es!

Heute früh wurden wir schon vom Wind geweckt und den ganzen Tag pustet es kräftig weiter. Bis zu 33kn Böen haben wir mitbekommen, bis Freitag soll es so bleiben bzw. sich noch ein wenig steigern. Danach scheint es ruhiger zu werden, mal sehen, was dann der Seegang so macht, wir wollen auch irgendwann wieder weiter.

heck_lippenklampeObwohl es hier tatsächlich nicht wirklich schlecht ist! Wir liegen bei dem Wind sehr gut in der Marina und gleich um die Ecke gibt es etliche Läden mit diversem Kleinzeug, das man so brauchen kann. Und so haben wir uns die letzten Tage mit diversen Schrauben, Lipp-Klampen für die Heckleinen, Angel und Zubehör, uv-beständigem Plexiglas, einer Schwimmleine für die Ankerboje, Messinghäken und ähnlichem ausgerüstet. Jetzt müssen wir das alles nur noch verbauen… (ist auch schon teilweise passiert!).

angelNach einer Angel haben wir schon lange gesucht und immer wieder hat Michl mit verschiedenen geliebäugelt. Weil zum Fisch fangen am Strand bzw. Ufer muss man ja unbedingt eine richtige Angel haben, eine Schnur reicht nicht (meinte er ;-)). Ja, also, wir schreiben dann, wenn diese Fischfangvariante erfolgreich war… Zugegebenermaßen war gestern ein wenig viel Brandung und vorgestern der erste Tag mit dem Teil und die Handhabung erfordert schon auch ein wenig Übung. Irgendwann macht uns das Ding satt, wir sind sicher!

folkloregruppeLetzten Samstag haben wir einen Stadtbummel durch die Fußgängerzone Arrecifes gemacht. Früher haben wir öfter mal den Samstag genutzt um durch die Nürnberger Innenstadt zu bummeln und haben das jetzt seit langem mal wieder richtig genießen können. Das Wetter war herrlich, etliche Stände mit Kunsthandwerk waren aufgebaut, einen kleinen Markt mit Lebensmitteln haben wir gefunden und zwischendurch konnten wir einer musizierenden Folkloregruppe lauschen.