Jetzt aber!

Gestern gab es keinen GinTonic, keinen Grillabend, wir haben nichts dringendes mehr zu besichtigen, also geht es weiter. Wir haben ausklariert, die Weinvorräte aufgestockt (Duty free ist hier wirklich günstig!) und im Boot verteilt. Wir müssen uns noch verabschieden und die letzten Handgriffe bei Kassiopeia anlegen, Schorsch liegt schon an Deck.

Die nächsten Tage wird hier nichts neues stehen, wir liefern nach, wenn wir angekommen sind. Fünf bis wohl eher sechs Tage sind wir aller Voraussicht nach unterwegs, mal sehen wie Wind und Vorhersage übereinstimmen.

Kampf mit dem GPS

Heute haben wir einen Kampf verloren. Oder besser gesagt, vorübergehend aufgegeben. Wir hatten es ja endlich in Las Palmas auf den Kanaren geschafft, unser UKW-Funkgerät mit mit den Positionsdaten aus dem GPS (Furuno GP32) zu versorgen. Dazu hatten wir zuerst eine Verbindung mit dem NAVTEX hergestellt (hat den Vorteil, dass wir dann auch am Navitisch Position und Kurs sehen) und dieselben Daten dann ans Funkgerät weitergeschleust. Das hat seit Las Palmas ohne Aussetzer funktioniert. Aber irgendwie sind die Daten zwischen Franz. Guyana und Trinidad auf der Strecke geblieben. Da gab es nämlich erst ein paar Aussetzer, dann war die Verbindung plötzlich ganz weg.

Unterwegs hatten wir noch die Anschlüsse neu und sauber gemacht – hat nichts gebracht. Das haben wir dann hier ohne Wackeln wiederholt, mit dem gleichen Effekt. Jetzt dachten wir heute, wir müssen das Problem wohl mal ernster angehen und haben geprüft, ob die Kabel (die von außen astrein aussehen) denn auch durchgängig sind. Sind sie. Und zwar alle so, wie sie es sein sollen. Auch die Klemmen an den Kabelschnittstellen sind durchgängig, Daten kommen trotzdem keine an. Ob das GPS die Daten auch tatsächlich noch sendet, wissen wir nicht (falls jemand eine Idee hat, wie wir das testen können, wäre ein Tipp sehr willkommen!). Beim Fishfinder kommen nämlich auch keine Daten mehr an…

Nachdem wir jetzt keinen Plan mehr haben, wo das Problem liegen könnte, so dass wir es auch beheben könnten, haben wir beschlossen, eben ohne GPS-Daten am Funkgerät zu fahren. Ging ja bis Las Palmas auch.

Port of Spain

Aufgrund eines Abschiedsgrillabends gestern mit Gin Tonic und der Erkenntnis, dass wir Port of Spain, also die gleich um die Ecke liegende Hauptstadt des Landes, noch gar nicht wirklich gesehen haben, hat uns nochmal die Abfahrt verschieben lassen (naja, vielleicht auch noch der ein oder andere unerledigte Punkt ;-)).

Nachdem der Grillabend recht spontan beschlossen war, mussten wir natürlich noch Grillgut besorgen – da wir eh grad Schorsch eine Unterbodenwäsche gegönnt hatten, sind wir gleich mit ihm losgedüst. Ist nett, in der Mittagshitze nicht zu Fuß gehen zu müssen 😉 Der Abend war dann sehr schön! Wir hätten den Grillplatz hier mal früher entdecken sollen, den hätten wir schon gelegentlich nutzen können.

Heute vormittag sind wir dann los zur Stadtbesichtigung. Und inzwischen würden wir sagen, das ist kein echtes Muss hier. So richtig attraktiv fanden wir Port of Spain nicht, vielleicht haben wir aber nur die falschen Ecken gefunden? Grundsätzlich interessant war das National Museum, in dem eine ganze Menge an Themen zu Port of Spain angeschnitten wurden (von der Einführung eines Schulsystems über die Erdölförderung, Flora und Fauna, Einwanderer, Bevölkerungszusammensetzung, Entdeckung, Sport und noch vieles mehr). Leider waren die meisten Themen aber eben nur kurz abgehandelt und die aktuellen Infos fehlten uns (die WM-Teilnahme 2006 hat z.B. komplett gefehlt und wie das aktuelle Schulsystem ist, konnten wir auch nicht herausfinden).

Nachmittags waren wir dann wieder zurück, wir haben ja immer noch unsere Liste…

lästige Last-Minute Arbeiten

Gestern hatten wir mit ein paar Punkten zu kämpfen, was gelegentlich ein wenig Verzweiflung ausgelöst hat. Der neue Sonnenschutz zum Beispiel. Eigentlich war gar nicht mehr so viel zu nähen, aber Nähmaschine, Faden und Stoff hatten sich einfach nicht gemocht. Der Stoff ist einfach ziemlich dick und vor allem dicht, alle paar Zentimeter ist somit der Faden abgerissen… Eine dickere Nadel hatte ich nicht mehr und somit war Gertrude (die Nähmaschine) kurz davor, unfreiwillig von Bord zu gehen. Glücklicherweise konnte Chris mit einer Nadel aushelfen! Es hat dann zwar heute noch ein paar Diskussionen zum Thema Fadenspannung gegeben zwischen Gertrude und mir, aber das neue Sonnensegel ist soweit fertig. Und wir sind sehr zufrieden damit! Weniger Bändsel und mehr geschützte Fläche – bei Regen wird es sich noch bewähren müssen (eine noch erforderliche Ergänzung dazu steht schon auf der ToDo-Liste…).

das waren mal Stromkabel....

das waren mal Stromkabel….

Dann haben auf dem Weg von Saint Laurent du Maroni bis hierher ein paar unserer Positionslampen die Arbeit eingestellt. Als wir hier dann die Anschlüsse überprüft haben, war auch klar, warum. Da ist das Bild ja recht deutlich. So ganz eigentlich waren die Anschlüsse gut geschützt, dachten wir zumindest. Aber fünf Jahre, davon eine ganze Zeitlang in tropischer Sonne und Feuchtigkeit, waren dann doch zuviel. Scheint, als ob wir beim nächsten längeren Aufenthalt mal unsere Verkabelung gründlicher prüfen und ggf. erneuern müssen…

wieder ein Segelboot!

ausgebesserter Segelkopf

ausgebesserter Segelkopf

Die letzten Tage war hier in Chaguaramas entgegen dem sonstigen Wetter richtig viel Wind. Dazu passend war es am Dock auch entsprechend unruhig und wackelig. Also nicht die passenden Bedingungen, um unser Großsegel anzuschlagen. Heute früh hat es dann aber gepasst! Direkt nach dem Kaffee haben wir losgelegt und wieder ein Segelboot aus Kassiopeia gemacht. segelUnd wir haben sogar an die Latten und Reffleinen gedacht – das haben wir bisher nicht jedesmal geschafft 😉 Ein wenig sieht es nach den Ausbesserungen nach Patchwork aus, der Segelmacher meinte aber auch, das geht schon noch ein Weile. Und wir fahren ja keine Rennen. Jetzt liegt nur noch die Genua in der Heckkabine, dann sind alle Segel wieder da, wo sie hingehören.

mit gesichtertem Schrauber - nicht, dass der baden geht

mit gesichtertem Schrauber – nicht, dass der baden geht

Dann sind noch ein paar Kleinigkeiten erledigt, wie z.B. unsere Fußleiste, die jetzt wieder komplett ist, zwei Backskistendeckel im Cockpit sind nun so montiert, dass sie auch ohne Probleme auf und zu gehen (besondere Freude bereitet uns dabei unser neuer Akkuschrauber, den wir aus Deutschland mitgebracht hatten – hat was, wenn der Akku länger hält als eine halbe Schraube ;-)), die Bezüge in der Heckkabine sind frisch gewaschen, der neue Sonnenschutz ist begonnen, …

pelikaneUnd wir genießen ganz arg, dass wir hier noch Zeit mit Freunden verbringen können, die wir wohl jetzt erstmal tatsächlich nicht mehr sehen – wie z.B. ein französisch-englisch-deutscher Abend mit Marie-Jo, Michel, Keren und Chris. Schön, so ein Sprach-Kuddelmuddel 🙂

Abfahrt verschoben

kassiopeiaEigentlich hatten wir angepeilt, morgen hier abzulegen, im Moment ist uns jedoch ein wenig zuviel Wind und auch Welle, das müssen wir uns nicht antun. Wir bekommen zwar im April Besuch und müssen bis dahin noch ein paar Meilen schaffen, aber wir liegen zeitlich immer noch gut im grünen Bereich. Außerdem zeichnet sich Besserung ab!

pelikaneDie „gewonnene“ Zeit hier nutzen wir, um vielleicht doch noch den ein oder anderen Punkt unserer ToDo-Liste erledigt zu bekommen. Wie es immer so ist, verändern sich mit der Zeit von manchen Punkten die Prioritäten, was ja unter anderem damit zu tun hat, welches Material man gerade schlecht (oder einfach nur wahnsinnig teuer) bekommt. Einer dieser Punkte ist die Alu-Erdung für unser Funkgerät, die sich schon wieder zersetzt hat (deswegen auch kein Funk zwischen Brasilien und Trinidad). Hier muss man Alu gefühlt in Gold aufwiegen. Das ist uns dann doch ein wenig zu teuer, irgendwann finden wir das schon günstiger. Leider heißt das auch, dass es von unterwegs keine Berichte gibt. Die werden eben nachgeliefert.

Weiterhin ist uns gestern eine Idee für einen Sonnenschutz gekommen, der in Brasilien genäht ist irgendwie nicht so der Knüller. Heute haben wir den Stoff gekauft  (die gewünschte Farbe Sunbrella war netterweise im Angebot :-)), morgen brauchen wir noch zwei Holzstangen, dann kann es losgehen. Mal sehen, ob sich der dann besser bewährt.

im Nordosten von Trinidad

Gestern und heute hatten wir nochmal ein Auto, morgen früh müssen wir es wieder zurückgeben. Also haben wir gestern nach einer Einkaufstour abends noch einen kurzen Ausflug gemacht. Heute ging es dann mit Marie-Jo und Michel in Richtung Ostküste.Der Plan war, eventuell Schildkröten zu besichtigen und auf jeden Fall ein wenig mehr von der Insel zu sehen. Den ersten Stopp haben wir in Salybia eingelegt an einem Strand, wo sich viele für den Sonntagnachmittag versammelt hatten. Es waren insgesamt recht viele Menschen unterwegs, anscheinend zieht es die Trinidadians am Wochenende nach draußen.

Nächster Stopp war in Matura, einer Schildkrötenbeobachtungsstation. Leider ist die am Wochenende unbesetzt und für Schildkröten war das Meer wohl auch ein wenig zu unruhig. Soll heißen: wir haben keine gesehen. Nach einem kurzen Mittagessen sind wir noch zum Leuchtturm an der nordöstlichsten Ecke der Insel gefahren und haben dort ein wenig die Aussicht genossen. Glücklicherweise hatten wir ruhigere Bedingungen, als wir dort vorbeigefahren sind, heute war doch gut Wind und Welle!

Durchbruch in der Ameisenjagd

Zum heutigen Artikel gibt es keine Bilder. Zum einen würde die vermutlich niemand sehen wollen, zum anderen stand uns der Sinn nicht nach fotografieren. Eigentlich wollte ich ein wenig ausmisten und hab mir unsere Vorratskiste und zwei Fächer vorgenommen. Die Kiste und das erste Fach waren noch ganz entspannt, im Spielefach wurde es dann ernst. Eine Box, die ich rausgenommen hab, hat sich plötzlich bewegt. Vor Schreck hab ich sie direkt fallen lassen und es hat sofort das Krabbeln begonnen. Michl hat sich heldenhaft dazwischen geworfen und eine Ameise nach der anderen erschlagen.

Ziemlich schnell war allerdings klar, dass wir da mit ernsteren Waffen als einem Buch ran müssen – während Michl weiter gejagt und das Fach provisorisch abgedichtet hat, bin ich Chemie-Keule kaufen gegangen. Als ich zurückkam, war der Salon schon ziemlich zerlegt, die Biester haben sich krabbelnd recht schnell zu verteilen versucht. Eigentlich sind wir nicht so die Chemie-Fans, insbesondere im Wohnbereich, aber ohne wären wir die wohl nie losgeworden. Also erstmal eine gehörige Dosis ins Spielefach, das hat schonmal etliche abgetötet. Nachdem die ersten Leichen entfernt waren und es immer noch gekrabbelt hat, haben wir etwas großflächiger gesprüht und sind für eine Stunde von Bord. Das Zeug stinkt ja entsetzlich und so harmlos für den Menschen wird es wohl auch nicht sein…

Das war dann offensichtlich die richtige Methode. Es waren zwar viele Leichen wegzuputzen, aber wir haben nur noch drei torkelnde, lebendige Ameisen gefunden. Nun, somit war dann der Tag auch ausgefüllt – alle Fächer in der Umgebung des Nestes ausräumen, sauber machen, tote Ameisen entfernen, Blutflecken wegputzen (uns war vor der Ameisenseuche nicht so bewusst, dass die Viecher knallrote Flecken hinterlassen – weiß jemand, welche Ameisen-Art das ist? Oder war?), aussortieren und wieder alles einräumen.

Jetzt haben wir einen aufgeräumteren Salon, der allerdings an manchen Stellen noch ein wenig nach Insektenvertilger riecht. Wenn wir heute Nacht von bunten Elefanten träumen, war es zuviel Spray 😉

Wir schwimmen wieder!

Kassiopeia wird abgeholt

Kassiopeia wird abgeholt

Heute vormittag war es dann endlich soweit – um zehn hatten wir Krantermin, im Büro hieß es, es könnte ein wenig später werden, so etwa halb elf, abgeholt wurde Kassiopeia um halb zehn. Glücklicherweise lagen wir gut in der Zeit und waren praktisch fertig. Die haben hier einen Wagen, mit dem sie einfacher rangieren können, darauf wird das Boot gepackt (wenn´s kein richtig großes ist) und zum Travellift gefahren. Und das geht wirklich alles ratzfatz schnell. Die Arbeiter wissen genau, wo sie hinlangen müssen, der Kranfahrer versteht seinen Job, wir hatten dann später Hilfe beim Anlegen und somit waren wir um halb elf bereits fertig festgemacht am Dock. Endlich wieder im Wasser 🙂 Und das alles ohne Stress und Hektik – da müssen wir auch mal Peake lobend erwähnen: bisher gab es absolut nichts zu mäkeln, wir sind vollauf zufrieden mit unserer Werft-Wahl. Bisher waren alle, mit denen wir zu tun hatten, ohne Ausnahme freundlich, hilfsbereit und kompetent.

Der Motor hat nur so geschnurrt, ein richtig schönes Geräusch! Der Dieseltausch hat sich definitiv gelohnt, würden wir mal jetzt schon sagen. Einen kleinen „Verlust“ haben wir, aber da hätten wir auch dran denken können: die Dichtung der Toilettenpumpe war eingetrocknet und dichtet jetzt nicht mehr. Die hätten wir einölen oder sonstwie feucht halten sollen. Einen Ersatz hatten wir noch an Bord, jetzt müssen wir uns umsehen, ob wir hier wieder eine für den Notfall finden. Ach ja, und wir hatten drangedacht, den Kranfahrer zu fragen, wie viel Kassiopeia denn so auf die Waage bringt… 10 Tonnen! OK, das waren 10 US-Tonnen, also etwa 9 metrische Tonnen, aber da ist trotz voller Tanks abspecken angesagt! Wir werden da wohl noch ein Stück strenger sein müssen beim Aussortieren…

Zur Belohnung und zum Abschluss der Landzeit haben wir uns heute noch einen kleinen Ausflug nach Port of Spain gegönnt. Schon seit längerem wollten wir einen 15_cocobelSchokoladenladen besuchen – Cocobel. Wir mögen ja nunmal gern gute Schokolade und hörten von einer hervorragenden Quelle hier auf der Insel. Die Kakaobohnen wachsen auf Trinidad und werden auch hier fermentiert, geröstet und zu Schokolade verarbeitet. Und zu Pralinen. Und zu Kakaobohnen umhüllt von Schokolade. Und zu etlichen weiteren leckeren Varianten. Wir durften großzügig probieren, haben aber auch noch ein bißchen eingekauft. Ein wenig Luxus für zwischendurch 😉

der Countdown läuft

Ebenso unsere Bilgenpumpe! Ein Kabel hatte sich gelöst und nachdem das wieder sauber verbunden war, hat die Pumpe genau so, wie wir uns das vorstellen, gepumpt. Das heißt, wir haben heute den Krantermin ausmachen können. Mittwoch um 10Uhr vormittags ist es soweit. opferanodeBis dahin können wir jetzt noch in der üblichen Hektik kurz vor Schluss die letzten Ausbesserungs- und Streicharbeiten am Rumpf machen, die neue Opfer-Anode anschrauben, den Propeller einschmieren (wir haben uns Surfwachs besorgt, das soll am Besten gegen Bewuchs helfen – danke an Andrea für den Tipp!) und sonstiges an Kleinzeug, was uns noch im letzten Moment einfällt, erledigen.

Da unsere ToDo-Liste damit nur leider noch nicht komplett abgehakt ist, werden wir uns noch ein paar Tage ans Dock legen. Wir freuen uns schon sehr darauf, bald wieder im Wasser zu sein! Keine Leiter mehr, um auf´s Klo zu gehen, weniger Moskitos und mehr Kühle in der Nacht.

Eine First-Class-Reinigung hat unser Deck heute vormittag noch bekommen. Es ist doch eine Menge Dreck in der Luft und wir bringen immer wieder Sand an den Schuhen mit nach oben. Anfangs hatten wir uns noch gefragt, warum wir die Sonnenbrillen aufhaben, am Ende hat es doch ganz gut geblendet 🙂

wieder was geschafft

die drei alten mit den zwei neuen

die drei alten mit den zwei neuen

Heute war mal wieder ein größerer Punkt an der Reihe: die neuen Batterien sind gekommen und eingebaut. Da sie eine andere Größe haben und logischerweise auch die Anschlüsse woanders sind, war es nicht nur „mal schnell“ die alten raus und die neuen rein, sondern etwas mehr Aufwand. Die alten runter und die neuen michl_georgerauf haben wir seitlich bekommen – wir haben Leinen dran gebunden und dann abgeseilt bzw. hochgezogen. Hilfe hatten wir mit den neuen (und etwas schwereren) von einem der Arbeiter hier. Etwas aufwendiger wurde das Anschließen dadurch, dass wir jetzt nur noch zwei Batterien haben. Also mussten teilweise die Kabel angepasst werden… Drei mit derselben Kapazität wie vorher hätten nicht reingepasst, die wären größer als die alten gewesen. Aber alles ist geschafft und läuft wieder.

Zum Thema Batterie hatten wir heute abend dann noch gleich ein passendes Erlebnis. Vor der Bar, in der wir mit anderen saßen, hatte einer sein Auto abgestellt und ziemlich laut Musik eingeschaltet. Plötzlich ging die Musik von selbst aus – die Batterie war leer. Und da offensichtlich keiner ein Überbrückungskabel dabei hatte (ein passendes Auto zum Überbrücken stand bereit), hat einer mal eben aus seinem Auto die Batterie ausgebaut, hergeholt und die entsprechenden Pole aneinander gehalten. Hat funktioniert – pragmatische Lösung im Trini-Style!

coppercoatDann hatten wir nach ein paar Tagen mit Regen genau den richtigen Tag ohne erwischt um endlich das Coppercoat streichen zu können. Alle Stellen sind ausgebessert! Ebenso ausgebessert sind ein paar undichte Stellen am Deck – es hatte immer auf unsere Teller getropft und der Schwanenhals am Mast war auch etwas durchlässing.

Jetzt wenn wir noch unsere Bilgenpumpe wieder zum Laufen bringen, können wir den Krantermin zurück ins Wasser ausmachen!

Badeleiter

Und das Puzzle ist zusammengesetzt! Heute nachmittag kam Cyril mit seinem Chef vorbei und sie haben die Halterung für die Badeleiter an der Badeplattform festgeschweißt. Das ganze ging ziemlich flott (so dass unsere Spaghetti, die gerade fertig waren, nicht kalt wurden) und die beiden haben wirklich sauber und gründlich gearbeitet. Der erste, der sich draufstellen durfte (musste), war Cyril – er hatte sie geschweißt, also musste er auch testen. Hat gehalten, wir freuen uns auf die erste praktische Anwendung!

maststufenleineDann haben wir das bewölkte Wetter genutzt und Bändsel zwischen die Maststufen getüddelt. Immer wieder, bevorzugt nachts, hat sich das Vorfall beim Segelwechsel um die Stufen gelegt und musste wieder entfädelt werden. Da das ziemlich lästig ist, probieren wir es jetzt mal mit den Bändseln. Und so ganz kurz vor Feierabend hat Michl noch die Grundierung am Unterwasserschiff angeschliffen. Das Thema Schleifen ist damit (hoffentlich!) erstmal beendet, zumindest wird die Staubmaske wieder verstaut. Wir hoffen auf schönes Streichwetter morgen!

Big point

jetzt vollständig eingekleidet

jetzt vollständig eingekleidet

Heute konnten wir einen großen Punkt auf unserer Liste durchstreichen: die Erweiterung des Dinghi-Covers ist fertig! Eigentlich wollten wir es am Freitag schon schaffen, aber irgendwie kam immer wieder was dazwischen. Heute musste es fertig werden, wir waren abends bei Debbie und Patrice und wollten nicht den ganzen Weg laufen. Und es ist geschafft! Recht individuell, aber es erfüllt sehr gut seinen Zweck. Auch die erste Testfahrt hat es gut überstanden. Ebenso gut überstanden hat unser Außenborder die Fahrt. Anfangs hatte er hier immer wieder ein wenig gezickt und hat mal Gas gegeben, mal nicht – irgendwie war er launisch. Wir schieben auch das mal auf brasilianischen Sprit, seit er nämlich mit dem von hier gefüttert wird, schnurrt er nur noch und läuft gleichmäßig. Es mag also sicherlich Motoren geben, die den brasilianischen Sprit (Diesel und Benzin) mögen – unsere gehören nicht dazu.

Die Grundierung am Unterwasserschiff ist auch fertig und ein paar Tage ausgelüftet, jetzt brauchen wir nur noch passendes Wetter, um das Coppercoat streichen zu können. Die letzten Tage hat es immer mal geregnet, heute fast den ganzen Tag lang, da macht das keinen Sinn. Und dem Öl in unserer Bilge sind wir ein Stück weiter auf die Spur gekommen. Wir haben einfach mal an allen Ölen, die in Frage kommen, gerochen. Und demnach ist es eindeutig das Öl, das im unteren Bereich der Hydraulik unterwegs ist. Der Pfropfen, der auf einem Schlauch am Ende steckt, leckt ein wenig. Und was da rauskommt, riecht genau so, wie das, was in der Bilge war. Jetzt müssen wir nur noch klären, warum das so viel war…

Sozialleben

Das haben wir hier natürlich auch! Bisher haben wir nur recht wenig darüber geschrieben, das hatte sich einfach nicht ergeben. Wir haben in Chaguaramas in den unterschiedlichen Werften und Marinas in den letzten Wochen (eigentlich erschreckend,  dass wir schon wieder Wochen hier sind…) ganz viele wieder gesehen, die wir bisher auf unserer Reise kennengelernt haben. Die einen kennen wir seit Porto, andere seit El Hierro, etliche seit Jacaré, die nächsten seit Dégrad des Cannes oder Saint Laurent du Maroni. Von den einen wurden wir hier überrascht, von anderen wussten wir im Vorfeld. Gefreut haben wir uns bisher über alle!

Und selbstverständlich haben wir hier noch „neue“ kennengelernt, das bleibt nicht aus, ist aber ja auch schön 🙂 So kommt es natürlich, dass wir hier nicht nur am Schuften sind (was bei den Temperaturen gar nicht möglich wäre), sondern Zeit mit dem ein oder anderen Plausch verbringen. Wenn man „mal schnell“ ein Teil besorgen muss, trifft man fast immer jemanden auf dem Weg und es wäre ja mehr als unhöflich, einfach weiter zu gehen 😉 essenRecht viel Zeit haben wir die letzten Tage mit Madelyne und Rémy verbracht, die heute in Richtung Grenada aufgebrochen sind – womit wir bei der unangenehmen Seite des ganzen wären.

Man muss immer wieder Abschied nehmen, oft für unbestimmte Zeit, ganz oft wohl für lange Zeit. Wir wissen nicht, ob, und wenn ja, wann und wo wir uns wiedersehen – und das ist meist auch recht traurig. Heute war es das auf jeden Fall!