Resümee unserer letzten Landreise und Tipps

Fast eine Woche sind wir wieder zurück in der Kälte, so wie sich hier das Wetter entwickelt, hätten wir ruhig noch im Warmen bleiben können… Aktuell sitzen wir bei 2°C Außentemperatur und Regen in der mollig warmen Kassiopeia – dank zweier Heizlüfter frieren wir nicht. Eigentlich wollten wir jetzt schon anfangen, Kassiopeia einer Schönheitskur zu unterziehen (der Rumpf schreit laut nach neuer Farbe und noch weitere Kleinigkeiten stehen an), aber da ist es schlicht und ergreifend noch zu kalt. Also räumen wir ein wenig, planen den Sommer und lassen Mittelamerika nochmal gedanklich an uns vorüberziehen.

Von Caye Caulker in Belize waren wir sehr enttäuscht – teurer Touristennepp auf einer wunderschönen Insel. Mit Backpackerparadies hat das aus unserer Sicht nichts mehr zu tun. Dennoch hat uns insgesamt Belize sehr gut gefallen. Mit seinen nicht mal 500.000 Einwohnern bietet das Land von der Küste bis ins Landesinnere eine beeindruckende Vielfalt an Natur und Kultur. Jeder Einwohner spricht zwei oder drei Sprachen, wobei dadurch auch gleich ein Stück der Herkunft/Kultur ausgedrückt wird. Kreolen, Garifuna und Maya sind die Gruppen/Sprachen, die uns am ehesten aufgefallen sind. Wir fanden die Menschen sehr freundlich, interessiert und hilfsbereit. Je weiter von der Küste weg, desto leichter kommt man ins Gespräch.

In Guatemala haben wir leider, „Dank“ des vielen Regens, viel zu wenig Zeit verbracht. Tikal allein ist eine Reise wert, El Mirador und die Gegend drumherum wird vielleicht nochmal eine.

Mexiko fanden wir toll! So ein buntes, fröhliches Land, in dem Menschen gleich viermal hintereinander den gleichen Karnevalsumzug mehr oder weniger begeistert bejubeln. Kulinarisch ein Gewinn, die Küche ist abwechslungsreich und äußerst lecker. Zudem machen Landschaft und Kultur Lust auf mehr. Nach Yucatan wollen wir mehr sehen!

– Wie sind wir gereist, wo haben wir übernachtet?

Bis auf die USA konnten wir uns bisher eigentlich in jedem Land problemlos mit öffentlichen Verkehrsmitteln fortbewegen. In Belize und Mexiko waren das Busse, in Guatemala für die kurze Strecke von der Grenze nach Flores sogenannte Colectivos, Kleinbusse mit zusätzlichen Sitzreihen (von Flores zur Grenze waren wir etwa 20 Personen im Auto, und das war gut eng :-)). Die Netze sind gut ausgebaut, die Busse in manchen Ländern schlechter (Belize), in anderen besser (Mexiko), das merkt man allerdings auch am Preis. In Belize und Guatemala haben wir nicht nach den Abfahrtszeiten geschaut, sondern sind einfach so zum Terminal, warten mussten wir nie sehr lange (vielleicht mal 20min). Für kurze Strecken geht auch mal ein Taxi (haben wir nur in Mérida und Chetumal gebraucht), die sind relativ günstig, fahren selten mit Taxameter. Wenn man vor Abfahrt den Preis ausmacht, gibt es aber auch keine Probleme („Touristenpreis“ haben wir nur von der Grenze nach Chetumal bezahlt, sonst ohne Diskussion den Normalpreis – einfach z.B. in der Unterkunft fragen, was die Fahrt kosten darf).

Zum Übernachten haben wir uns diesmal ausschließlich Doppelzimmer gegönnt, das ist einfacher mit dem Arbeiten zwischendurch (wir sind mit den Arbeitslaptops gereist). Preislich lagen wir, bis auf die letzte Woche, immer bei etwa 20 bis 25US$ pro Nacht und Zimmer. Internet gibt es fast überall, mehr oder weniger schnell. Zimmer haben wir immer schon im Voraus gebucht, es gibt verschiedene Platformen, wir haben diesmal nur booking.de genutzt. Wichtig dabei: alte Bewertungen lesen (stören einen selbst die Knackpunkte der anderen? legen wir Wert auf die Highlights der anderen?) und neue Bewertungen abgeben. Nachdem die Wünsche für eine ideale Unterkunft sehr individuell sind, schreiben wir unsere nicht hier her. Auf Nachfrage können wir natürlich auch gerne konkretes erzählen.

Und woher wissen wir, wo es schön ist? Reiseführer lesen, Tipps von Freunden einholen und andere Reisende fragen. Und sich dann natürlich selbst ein Bild machen 🙂

Riffschnorcheln

So ganz eigentlich wollten wir ja zu Beginn dieser Reise, auf Caye Caulker, schon schnorcheln. Da kamen uns aber die Preise der Ausflüge und das Nichtwohlfühlen auf Caye Caulker dazwischen. In Hopkins war es auch nicht so ideal (das Wohlfühlen schon, das Schnorchelangebot nicht) und dann kamen wir ja erst in Tulum wieder kurz an die Küste. Das war uns jetzt nun deutlich zu touristisch, was ja auch mit ein Grund war, uns hier in Puerto Morelos ein paar Tage länger einzuquartieren. Und heute sind wir dann auch endlich zum Schnorcheln gekommen.

Bis hier oben streckt sich das mittelamerikanische Riffsystem (Artikel auf wikipedia leider nur auf englisch oder spanisch), nach dem Great Barrier Reef in Australien das größte Barriereriff der Welt. Vom Strand von Puerto Morelos sind es etwa 600m und man ist da. Alleine bzw. als Privatmensch darf man trotzdem nicht hin, es ist ein geschützter Nationalpark. Wir hatten heute eine Tour mit zwei Schnorchelstopps gebucht, waren dann in Ermangelung weiterer Teilnehmer sogar alleine mit unserem Guide Miguel unterwegs. Und Miguel war richtig gut! Er hat uns vieles gezeigt, was wir sonst vielleicht übersehen hätten (ein riesiger Hummer, etliche Barrakudas, Zackenbarsche, Conch (die hier vorkommenden Riesen-Muscheln, keine Ahnung, wie die auf deutsch heißen) und noch etliches mehr. Außerdem mussten wir uns keinerlei Gedanken um unsere Orientierung machen, wir konnten einfach nur genießen.

Puerto Morelos

Und es gefällt uns immer noch gut hier! Wir haben als Unterkunft ein kleines Studio, das heißt, wir können uns gemütlich Frühstück machen und auch mal selber kochen. Und wenn wir da drauf keine Lust haben, bekommen wir 200m weiter beste Fischgerichte frisch zubereitet zu normalen Preisen. Wir haben Fahrräder zur Verfügung (mit Gangschaltung, das ist echter Luxus!) und können so jederzeit in Richtung Strand radeln.

Der ist richtig schön, da ist aber auch gut was los. Wir sind froh, im beschaulicheren Teil von Puerto Morelos gelandet zu sein. Die Tage bis zu unserem Rückflug in die USA nächste Woche (ja, es ist schon wieder soweit…) werden wir hier noch verbringen und es uns einfach entspannt ein wenig gut gehen lassen. Fast wie Urlaub…

Uxmal und Schokolade

Für gestern haben wir uns ein Auto geliehen. Wir wollten nach Uxmal und hatten keine Lust, das mit einer organisierten Tour zu machen, von Busfahrzeiten wollten wir auch nicht abhängig sein. Also haben wir über unser Hostel einen Leihwagen gemietet (500MXN ~22€), der wurde praktischerweise sogar gebracht und 24 Stunden später wieder abgeholt. Anfangs hatten wir leichte Startschwierigkeiten mit dem Schaltgetriebe, wir haben uns doch sehr an Automatik gewöhnt… Aber alles kein wirkliches Problem! Am Spätvormittag sind wir in Uxmal angekommen und zuerst in die Maya-Stätte. Wir waren nicht die einzigen, aber so voll wie in Tulúm war es glücklicherweise bei weitem nicht. Uxmal stammt aus etwa dem 10. Jahrhundert, ist somit jünger als Tikal und lange nicht so weitläufig. An den Gebäuden wurden viele Restaurationen vorgenommen, es sind auch noch sehr viele Friese zu erkennen (die grandios wirken!). Die ganze Anlage ist wieder sehr beeindruckend, verliert unserer Meinung nach jedoch genau durch die Wiederherstellung und teilweise Betonierung von Flächen, um sie begehbar zu machen, viel Flair.

Was wir uns nicht entgehen lassen wollten, war das gegenüberliegende Schokoladen-Museum. Bei den Maya war Kakao sehr wertvoll und wurde als Getränk nur den oberen der Gesellschaft gereicht und Kakaobohnen dienten unter anderem als Zahlmittel. Das Museum war toll! Es war als ein Pfad über´s Gelände angelegt, der an vielen ausgeschilderten Pflanzen entlang ging und immer wieder durch Hütten, die jeweils verschiedene Themen behandeln. Zwischendurch wurde eine Kakao-Zeremonie, wie sie bei den Maya stattfand, vorgeführt und später eine kurze Präsentation mit Geschmacksprobe, wie aus den Bohnen Kakao hergestellt wird. Das hatten wir aber deutlich ausführlicher schon in San Ignacio gesehen.

Über ein wenig kleinere Wege sind wir dann wieder zurück gefahren, der Tag war schon fast vorbei. Und heute früh sind wir aus Mérida aufgebrochen. Zum Abschluss der Rundreise hier gönnen wir uns noch ein paar Tage in Strandnähe (direkt am Strand gibt es fast nur teure Massenunterkünfte, das ist nicht so unseres), wir sind in Puerto Morelos gelandet. Auf den ersten Blick gefällt es uns gut, morgen werden wir uns mal den Strand ansehen.

Satz mit X

Naja, fast nix. So ganz eigentlich hatten wir uns für heute das Gran Museo del Mundo Maya vorgenommen. Wir sind mit dem Taxi hingefahren, es liegt ein Stück außerhalb der Altstadt. Leider wurde uns am Eingang mitgeteilt, dass es Dienstag geschlossen hat… Sehr ärgerlich, morgen haben wir schon andere Pläne und Donnerstag fahren wir weiter. Und wir hatten uns schon sehr auf das Museum gefreut, da es äußerst interessant klingt. Aber das können wir nicht ändern, also sind wir eben ins Museo Regional de Antropología, dort ist gerade eine sehr schöne Ausstellung mit verschiedenen Exponaten der Maya und Azteken.

Und nachdem wir gestern endlich auch mal einen guten Tequila probiert haben (nein, nicht den mit dem Hut, und man trinkt ihn auch nicht mit Salz und Zitrone), gab es heute die erste Margarita – könnten wir uns daran gewöhnen! Leider dürfen wir nur eine begrenzte Menge Alkohol mit in die USA einführen…

Fiestas und Mercado

Ja, die Fiestas… Samstag hat ja direkt eine vor unserem Hostel stattgefunden, das war eine der wöchentlichen Veranstaltungen, die Mérida für seine Besucher ausrichtet. Es gab etliche Stände mit Kunsthandwerk und nicht so künstlerischem Handwerk, verschiedenes zu essen und natürlich eine Bühne mit Musik und Tanz. Die Musik war, sagen wir, unerwartet. Teilweise hätte sie im Hofbräuhaus München gespielt werden können, zwischendurch hätte uns aber auch ein Auftauchen der Glorreichen Sieben nicht gewundert. Obwohl etliche mexikanisch aussehende Zuschauer da waren, war doch auch der Anteil an Touristen nicht unerheblich. Insgesamt aber ein netter, lustiger Abend.

Gestern ging es weiter, Fiesta in der Altstadt! Der Moderator war der gleiche, nur etwas anders gekleidet. Die Akteure waren andere, diesmal gab es auch Live-Musik. Rund um die Plaza herum waren viele Stände aufgebaut, wieder mit Essen und einer nahezu unendlichen Menge an Souvenirs unterschiedlicher Qualität. Wir haben einen sehr netten Spaziergang durch die Altstadt gemacht, sind entlang einem Teil der Stände gebummelt und haben einfach das sommerliche Wetter genossen 🙂

Heute war Markttag! Also, für uns. Der Markt hat täglich geöffnet, wohl aber nicht alle Stände. Da wir uns ja gerne durch dieses Gewusel wühlen, war der Marktbesuch natürlich ein Punkt auf unserer Besichtigungsliste für Mérida. Und wir wurden nicht enttäuscht! Endlich mal keine Veranstaltung für Touristen und wirklich ein buntes Treiben. Es gab alles, was das Herz begehrt, zu kaufen, über Obst und Gemüse, Werkzeug, Essensstände, Kleidung, Haushaltsgegenstände verschiedener Art und noch vieles mehr. Für uns endlich mal wieder frische Ananas und Mango für´s morgige Frühstück und Avocado mit Tomaten usw. für ein leckeres Abendessen!

Cenotes

Gestern haben wir in Tulúm noch unsere Fahrräder ausgenutzt. Nicht sehr weit sind ein paar Cenotes, das sind mit Süßwasser gefüllte Kalksteinlöcher. Das Wasser ist normalerweise glasklar. Wir haben zwei besucht – Cenote Cristal und Cenote Escondida. Beide waren herrlich gelegen, im Gegensatz zur Maya-Ruine war praktisch gar nichts los und wir konnten ein wenig Ruhe und Natur genießen. Was wir an der Umgebung merken, je weiter nördlich wir auf Yucatán kommen, desto trockener wird es. Der Wald ist zwar immer noch dicht, aber lange nicht mehr so saftig und grün wie noch in San Ignacio.

Auf dem Rückweg gab es als Wegzehrung eine Ceviche (inzwischen wohl unser beider Leibspeise) und später sind wir noch ein wenig durch die Geschäfte entlang der Hauptstraße gebummelt. Tulúm ist nett, aber für länger wäre das nicht unser Traumziel. Inzwischen sind wir in Mérida, der Hauptstadt des Bundesstaates Yucatán. Die erste Fiesta findet gerade noch vor unserem Hostel statt, morgen ist die nächste. Wie es scheint, feiern die Mexikaner gern 🙂 finden wir gut! Mehr von den Fiestas im nächsten Beitrag!

fränkischer Abend in Tulum

Genug von Chetumal, mit dem Bus sind wir weiter nach Tulum gefahren. Da ist es gleich ein deutliches Stück touristischer, es gibt Restaurants en masse, Andenkenläden verschiedener Qualität und viele, viele Menschen. Unser Hostel ist nett, da hatten wir bisher aber auch eigentlich nur in Caye Caulker daneben gelangt. Abends treffen wir uns mit Petra und Bernhard (die hier zweitweise wohnen) zu einem fränkischen Abend – Bernhard und ich haben die gleiche Spanisch-Lehrerin, Luz hat uns auch miteinander vermittelt. Danke an alle für einen schönen, kurzweiligen und leckeren Abend!

Für heute haben wir uns im Hostel Fahrräder gemietet, wenn wir schonmal hier sind, wollten wir natürlich auch die Maya-Ruinen besuchen. Die Fahrt hat sich ein wenig gezogen, die Bewegung tat uns trotzdem gut! Leider waren wir ein wenig spät dran, die ersten Busse waren somit schon da und die ganze Anlage proppenvoll. Die Ruinen liegen malerisch schön am Strand, zu der Zeit, als sie noch bewohnt waren, müssen sie sehr beeindruckend gewesen sein. Wir waren heute nicht so sehr begeistert, sind uns aber nicht sicher, ob das vielleicht hauptsächlich an den Besuchermassen lag. Es waren unzählige Führungen unterwegs und große Gruppen, die dann auch gerne mal Wege verstopft haben. Die Aussicht zu genießen war auch nur bedingt möglich. Trotzdem war es den Besuch wert!

Bevor wir zurück sind, waren wir noch am Strand, so herrlichen feinen, weißen Sand hatten wir bisher noch nirgends! Baden war schlecht, es ist recht windig im Moment, entsprechend sind die Wellen und zudem wird gerade sehr viel Seegras angeschwemmt.

 

PS: Dienstag hat in Chetumal tatsächlich der Faschingsumzug zum vierten Mal stattgefunden. Es kamen aber noch mehr Zuschauer!

ein paar Tage Chetumal

Im Normalfall wären wir nicht auf die Idee gekommen, mehr als eine oder zwei Nächte in Chetumal zu bleiben. Es ist nicht gerade reich an Attraktionen. Aber vielleicht müssen die ja auch nicht immer sein. Dank der Hochsaison und somit ein wenig schwierigerer Zimmersuche haben wir hier die Gelegenheit, in nicht so touristisches Leben einer mexikanischen Grenzstadt zu schnuppern, das ist ja grundsätzlich auch nicht so verkehrt. Bisher erinnert uns Mexiko (das kleine bißchen zumindest, das wir bis jetzt kennen) ein Stück weit an Brasilien. Hätten wir nicht erwartet! Aus den Geschäften kommen laute Musik und Werbebotschaften, auf den Straßen sind etliche kleine Imbisswagen unterwegs. Der Markt ist gemütlich und freundlich, und ganz zwischendurch findet man auch mal einen Supermarkt. Die Preise sind sehr moderat, ein Espresso ist für unter 1€ zu bekommen, eine große Portion Pommes, Chips und Wurst gestern für unter 2€. Und bisher schmeckt auch noch alles lecker!

Gestern und vorgestern abend waren nochmal Faschingsumzüge, faszinierenderweise nochmal mit den gleichen Wagen wie schon am Samstag! Die Straßen sind dennoch voll, es lässt aber die Begeisterung des Publikums und der Teilnehmer tatsächlich so langsam ein wenig nach. Es wird nicht mehr ganz so begeistert getanzt, ein paar unermüdliche sind trotzdem immer wieder dabei. Wir sind gespannt, was heute abend passiert, die Zuschauertribünen stehen noch!

Rum in Orange Walk Town

So langsam aber sicher bewegen wir uns in Richtung Mexiko. Einen Stopp wollten wir in Belize jedoch noch einlegen, in Orange Walk Town gibt es die größte Rum-Destillerie des Landes. Wir dachten uns, dass man die doch bestimmt besichtigen kann, und man kann. Gestern schon sind wir in den Laden hier im Ort gegangen, haben ein klitzekleines Tasting gemacht und uns wegen der Führung erkundigt. Im Büro gleich über dem Laden haben wir eine offizielle Besichtigungsgenehmigung für heute 14 Uhr bekommen. Vormittag war uns zu heikel, wir wussten nicht, ob es da Proben gibt… Was wir gleich mit ausgemacht haben, war die Erlaubnis, die archäologische Stätte auf dem Gelände anzusehen – zuvor wussten wir gar nicht, dass es eine gibt.

Nach einem sehr leckeren Mittagessen in einem recht kleinen aber feinen Imbiss einer guatemaltekischen Mamma beim Markt (Ceviche und Hähncheneintopf) haben wir uns ein Taxi gesucht und auf den Weg gemacht. Zuerst haben wir eine ausführliche Erläuterung der Rumproduktion bekommen, und auch, wie sie speziell in der Destillerie Cuello umgesetzt wird. Anschließend hab es eine kleine Führung (sie war wirklich klein, die Produktion ist nicht so sehr riesig) und zum Abschluss haben wir sogar jeder eine große Flasche Rum geschenkt bekommen. Die Führung war übrigens gratis! 

Anschließend sind wir noch ein wenig durch´s Gelände zur Maya Ruine. Die war recht übersichtlich. Jetzt gerade haben wir herausgefunden, dass es wohl die älteste in Belize ist! Allerdings haben wir auch nicht alles davon gesehen, ein offensichtlich größerer Teil ist noch unter Wald verborgen, durch den gerade eine Rinderherde getrieben wurde. Der ganze Nachmittag vom Mittagessen bis zur Ruine war wirklich ein besonderes Erlebnis, mit sehr schönen zwischenmenschlichen Kontakten.

Actun Tunichil Muknal (Eingang in die Unterwelt)

Leider haben wir unsere Tage in Guatemala früher als gewollt abgebrochen, der Regen sollte nicht weniger werden und da, wo wir hin wollten, Richtung Guatemala-City, eher noch mehr. Doch es wird wohl nicht das letzte mal sein, dass wir dieses herzliche und grüne Land besuchen.

Wir hatten lange überlegt und durchgesprochen was wir alternativ machen können, direkt nach Mexico oder wieder nach Belize, denn offen stand ja noch die Actun Tunichil Muknal – Höhle in der Nähe von San Ignacio. Allerdings war sie wegen des vielen Regens immer noch nicht begehbar. Da wir unser Zimmer in Flores auch nicht mehr verlängern konnten, fuhren wir dennoch.

Im nachhinein war es allerdings gut so, da wir beide uns wohl einen Virus eingefangen hatten mit Durchfall und Fieber und ihn mit über die Grenze brachten. Bei mir ging es am Samstag schon los, Claudia musste darauf bis Montag warten und bekam auch noch höheres Fieber mit dazu. So mussten wir die ab Montag wieder freigegebene Höhle leider absagen.

Doch heute war es so weit, leider nur für mich, da Claudia noch recht schwach war, die Tour anstrengend werden sollte und wir morgen weiterfahren wollen. Um 8 Uhr wurde ich dann vom Tourguide abgeholt und mit zwei weiteren Pärchen ging es auch gleich los. Die Fahrt dauerte ungefähr 1,5Std. bis zum Parkplatz, wo wir mit Helm und Stirnlampen ausgestattet wurden. Kameras, Handys usw. mussten im Bus bleiben, die sind in der Höhle verboten, da ein Tourist mal seine Kamera fallen lassen hat, diese auf Knochen fiel und sie zerstört hat (deshalb haben wir keine eigenen Bilder aus der Höhle). .

Um vom Parkplatz zum Eingang der Höhle zu gelangen, liefen wir noch mal ca. 20 Min. durch den Dschungel, mussten dazu 3 mal den Fluss überqueren, der nach den Regenfällen doch teilweise bis zur Brust ging. Am Eingang zur Höhle war dann wieder Schwimmen angesagt, allerdings in glasklarem, doch auch recht kalten Wasser. Im Inneren wurde es dann recht schnell dunkel und unsere Stirnlampen kamen zum Einsatz, es ging über diverse Felsformationen, meistens bis zu den Hüften im Wasser, watend oder schwimmend, sich durch enge Felsspalten quetschend. Dazu bekamen wir von unserem Guide immer wieder viele und gute Informationen über die Höhle, die erst 1989 von Thomas Miller entdeckt wurde und ein Heiligtum der Maya ist.

Vor der Hauptkammer mussten wir dann ca. 5m hochsteigen und barfuss oder in Strümpfen weitergehen. Der Grund ist recht einfach, wir liefen quasi durch eine uralte Stätte, wo die Maya Zeremonien abgehalten haben und Opfergaben brachten. Es wurden hier neben vielen Gefäßen auch Menschen geopfert und man läuft direkt neben oder zwischen den alten Artefakten der Maya hindurch.

Es war so faszinierend und beeindruckend, dies alles nur im Schein der Stirnlampe zu sehen. Zwischendrin wurden auch die Lampen komplett ausgemacht und wir standen in absoluter Dunkelheit und man hörte nur die Stimme des Guides oder das Rauschen des Wassers, beeindruckend schön.

Zur Höhle selbst, es ist nicht gestattet, die Höhle ohne Guide zu betreten und das ist auch gut so. Einerseits würde man als Unkundiger den Weg in/aus der Höhle sicher nicht finden und andererseits sollen die Guides auch aufpassen, dass in der Höhle nichts beschädigt/zerstört/mitgenommen wird.

Wer einmal nach San Ignacio oder Umgebung kommt, sollte sich das nicht entgehen lassen, denn wer weiss wie lange sie noch zu besichtigen ist.

faszinierendes Tikal

Gestern sollte der trockendste Tag der Woche sein, also haben wir uns auf den Weg nach Tikal gemacht. Tikal erstreckt sich über eine Fläche von über 64qkm und ist eine der am besten erforschte Maya-Stätte. Und das, obwohl noch unheimlich viel unter dem wuchernden Regenwald verborgen ist, oder auch von der Natur wieder zurückgeholt wird. 

Wir sind gleich mit dem frühesten Bus gefahren (man muss eine organisierte Tour nehmen, mit öffentlichen Mitteln kommt nicht in den Park), um 4:30Uhr sind wir am Hostel abgeholt worden. Es sind gut 60km von Flores aus, um halb sieben etwa waren wir mit Eintrittsbändsel versehen zu Fuß auf dem Weg zu den Ruinen. Wir dachten, wir bekommen um die Zeit noch etwas vom Sonnenaufgang mit, aber es war einfach noch zu bewölkt. Die Morgenstimmung war trotzdem toll, noch dazu waren wir fast alleine unterwegs. 

Das erste Highlight war die Gran Plaza, der große Platz, auf dem man Tempel I („Großer Jaguar“, eines der Wahrzeichen Guatemalas) und Tempel II sowie Acrópolis Norte und Central zu bestaunen sind. Tempel II kann man über eine Treppenkonstruktion besteigen und erhält schon einen ersten Vorgeschmack auf den Ausblick über Tikal. Weiter sind wir zu den Tempeln III und IV („Zweiköpfige Schlange“). Der letztgenannte ist mit 65m der höchste in der Anlage, auch ihn haben wir bestiegen und sind eine ganze Weile sitzen geblieben. Von oben hat man eine grandiose Aussicht über den Regenwald, wir hatten zur Begleitung noch ein Konzert der ansässigen Brüllaffen. Leider hat es kurz danach zu regnen begonnen, wir haben uns trotzdem noch weitere Bauten angesehen und uns später für den Nachmittagsbus zurück nach Flores gemütlich zum Ausgang begeben.

Insgesamt hatten wir wohl zwischen den völlig verregneten Tagen die letzte Zeit gestern doch „Glück“ mit dem Wetter. Wir hatten ein paar Sonnenstrahlen und während wir auf dem Tempel IV saßen zumindest noch keinen Regen. Auf der Plaza konnten wir das Schattenspiel und die Morgensonne genießen, später dann haben wir ein gutes Gefühl einer mystischen Stimmung mit teilweise überwucherten Ruinen im feuchten Regenwald bekommen. Wir sind von der Größe der Anlage, der unbändigen Natur und der bunten und lauten Tierwelt absolut beeindruckt!

 

Brüllaffenkonzert, aufgenommen auf Tempel IV 

Regenwetter

Dass es diese Woche viel regnen soll, wussten wir schon, aber so viel hätte es dann doch nicht sein müssen. Wenn wir mal vor die Tür gehen, dann nicht so sehr weit und nur unter vorheriger Beobachtung der Wolkenlage. Heute sind wir z.B. seit kurz nach Mittag wieder in der Unterkunft, gestern war es ähnlich. Zumindest regnet es warm… Und wir können trockenen Fußes aufs Klo und uns was zu essen machen, also verbringen wir eben die Tage lesend und im Internet surfend.

Ein wenig was haben wir in den Regenpausen unternommen, ein wenig Füße vertreten muss zwischendurch ja auch mal sein. Wir haben den Markt in Flores besucht und sind dort und hier auf der Insel einfach ein wenig durch die Straßen gebummelt. Einen Tagesausflug irgendwohin zu unternehmen macht aktuell keinen Sinn, es regnet einfach zu viel.

von San Ignacio nach Flores

Belize hat uns mit der Zeit immer besser gefallen. San Ignacio ist ein schöner, gemächlicher Ort von dem aus man etliches unternehmen kann. Hilfreich ist trockenes Wetter, da hatten wir leider kein großes Glück. Die ATM-Höhle fiel sprichwörtlich ins Wasser, das würden wir allerdings gerne noch nachholen. Mal sehen, wie unsere Tour hier weiter verläuft. Gestern war in San Ignacio Markttag, den wollten wir selbstverständlich nicht verpassen. Es war ein buntes Treiben mit allerlei unterschiedlichen Ständen – Obst, Gemüse, Handarbeiten, diverse Souvenirs und auch Essensstände. In kleiner ist der Markt die ganze Woche geöffnet, aber gestern waren schon deutlich mehr und auch andere Händler aus ländlicheren Regionen da. Herrlich, da mal wieder ausführlich drüber zu schlendern mit all den Gerüchen und dem Gewusel.

Die Menschen in Belize waren unheimlich freundlich, man bekommt unterwegs selbst vom Verkehrspolizisten ein fröhliches „Welcome in Paradise“ hinterhergerufen. Es ist ein kleines Volk (ganz Belize hat weniger Einwohner als Nürnberg), das aus einem ziemlichen Mischmasch besteht: Kreolen, Indigenas (hauptsächlich Maya), Garifuna (ehemalige Sklaven vermischt mit Kariben), Mennoniten und ein steigender Anteil an Chinesen. Auch sprachlich geht es recht bunt zu, englisch ist offizielle Landessprache, spanisch wird sehr viel gesprochen, Creole ebenso und an der Küste kommt noch Garifuna dazu. Die meisten Belizer sprechen so von Kindheit an schon zwei, viele auch drei Sprachen.

Heute sind wir dann wieder umgezogen, es ging über die Grenze nach Flores in Guatemala. Genauer gesagt sind wir auf der Isla de Flores, das ist eine kleine Insel im Petén-Itzá-See. Es ist sehr malerisch hier, aber auch recht touristisch. Dennoch aber auch ein Stück günstiger als Belize (obwohl wir uns erst noch an den Wechselkurs gewöhnen müssen. Der war in Belize mit 1US$=2BZ$ recht einfach). Wir hoffen, die nächsten Tage mal weniger Regen zu bekommen und uns dann Tikal ansehen können.

Cahal Pech

So ganz eigentlich wollten wir heute der ATM-Höhle einen Besuch abstatten, doch durch den Regen der letzten Tage und vor allem der letzten Nacht stand die Höhle unter Wasser. Während der Begehung muss man teilweise schwimmen um sie zu durchqueren und da das Wasser zu hoch stand, wurde sie gesperrt.

Als Alternative stand mit Cahal Pech eine weitere Maya-Stätte auf dem Programm. Da Claudi heute noch ein wenig was arbeiten musste, machte ich mich alleine auf den Weg. Wie fast jede Maya-Stätte befindet sie sich auf einem der höchsten Punkte der Gegend, das heisst bergauf 🙂 Die Stätte selbst liegt nur ca. 30Min. von unserer Unterkunft entfernt, also in Fusswegdistanz. Die Anlage ist um ein etliches kleiner als Xunantunich, sie war auch eher nur der Wohnsitz einer königlichen Familie. Doch trotzdem sehr interessant, wie ich finde.