Grundierung

Es wurde noch ein wenig weiter gespachtelt und geschliffen, aber irgendwann war es genug und wir konnten uns an die Grundierung machen. Der Rumpf war vorbereitet, den Schleifstaub hatten wir noch abgewaschen und gut getrocknet. Also ging es ans Farbe mischen, wir haben uns für eine 2K-Grundierung entschieden, der Lack wird dann auch 2K, der sollte mehr aushalten als ein 1K-Lack.

Der erste Mischversuch schlug fehl – wir hatten den falschen Verdünner gekauft und die Farbe wurde batzig. Ein wenig Lehrgeld hat uns das gekostet – die deswegen zusätzlich erforderliche Dose Farbe hat mal schnell $45 gekostet… Der richtige Verdünner hat dann anstatt $5 auch noch 28 gekostet – was investiert man nicht alles für ein schönes Boot!

Insgesamt zwei Schichten Grundierung sind aufgetragen und Kassiopeia sieht jetzt schon richtig schick aus! So gleichmäßg weiß kennen wir sie gar nicht 🙂

Ansonsten kam die Kälte zurück – die Winterdecke ist wieder im Einsatz. Und noch einen Rückkehrer haben wir: Sam, das Squirrel, hat den Rückweg gefunden. Die Falle steht wieder, beim nächsten Mal wird er weiter weg gebracht!

Abschied von Sam

Und wir hoffen endgültig! Auch zum zweiten Mal konnte er/sie sich wieder befreien, dann haben wir die Falle ein bißchen besser eingestellt und heute vormittag war es soweit: er ging rein und kam nicht mehr raus. Natürlich war die Verzweiflung groß, aber selbst sein durchaus herzzerreißender Blick hat uns nicht erweichen können. Einer der Arbeiter hier vom Yard hat ihn ein paar Meilen weit weg gebracht und wir hoffen, dass er dort ein schönes, neues Zuhause findet. 

Schleifarbeiten

Das schöne Wetter haben wir direkt ausgenutzt. Nach der ersten Schleifrunde sind die Löcher am Rumpf verspachtelt, geschliffen, nachgespachtelt und wieder nachgeschliffen. Das ganze haben wir pünktlich zum heutigen Regenwetter hinbekommen. Dank Elke und Werner von der SY Na Ja ist sogar schon abgeklebt. Wenn es wieder trocken ist und nicht ganz so windig, können wir also grundieren.

Da es wärmer wird, können wir auch wieder mehr im Cockpit leben. Herrlich! Eine Nebenwirkung ist, dass endlich wieder die Nähmaschine ihren Platz auf dem Salontisch gefunden hat. Die ersten Sommerkopfbedeckungen sind genäht, ein paar andere Dinge stehen noch an. Außerdem lässt es sich so einfacher räumen und aussortieren. Von Cristina und Gaël haben wir letzthin ein paar Reste bekommen, die konnten wir endlich auch mal sinnvoll verteilen. Die Winterdecke haben wir inzwischen außer Dienst gestellt, die wenn verpackt ist, ist nochmal mehr Luft. 

Tja, und unser Grauhörnchen bleibt uns treu. Das ist ja eigentlich eine schöne Eigenschaft, in dem Fall aber nicht wirklich. Inzwischen hat er/sie schon zweimal unser Cockpit als Klo benutzt (glücklicherweise finden wir „nur“ feste, kleine Knödel, die sich leicht aufsammeln lassen) und verschiedenes Obst angeknabbert. Aber das kann so nicht weitergehen. Die Jungs vom Yard haben Freitag eine Falle aufgebaut, aus der er sich beim ersten Mal direkt wieder befreien konnte. Gerade warten wir darauf, daass er zum zweiten Mal reingeht… Der Plan ist, ihn/sie ein Stück weiter weg wieder auszusetzen. Wir wollen ihm ja nichts schlimmes, aber das mit der WG funktioniert einfach nicht.

es wird wärmer…

So langsam aber sicher scheint es tatsächlich wärmer zu werden und auch zu bleiben. Das ist für uns der Startschuss für die Vorbereitung der Arbeiten am Rumpf, der ja laut nach Farbe schreit. Michl hatte schon angefangen, die ein oder andere abgeplatzte Stelle mit dem Dremel zu bearbeiten, heute hat er noch ein paar gefunden. Ich habe den Marlin am Bug entfernt, da wollen wir nicht drumherum malern (einen neuen haben wir schon an Bord). Der Bugspriet ist abgebaut und eine Rumpfseite ist schon angeschliffen. Spachteln können wir die Löcher noch nicht, dafür ist es mit um die 10°C doch noch zu kalt.

Unser Einbrecher hatte sich zuerst mal ein paar Tage ferngehalten (zumindest haben wir ihn nicht gesehen), heute hat er uns gleich ein paar Mal besucht. Wir waren grad kurz im Yard unterwegs und als wir zurück kamen, rumpelte was im Cockpit und der Kleine ist von dannen gehüpft. Hat sich aber durchaus Zeit gelassen dabei. Später saß ich unten, da war er schon wieder da. Anscheinend hat ihm der Aufstrich geschmeckt, den wir mittags hatten und von dem noch Reste in einer Schüssel im Cockpit standen. Nachdem die Schüssel bei seinem dritten Besuch weg war, kam er anschließend nicht wieder. Da müssen wir uns noch was einfallen lassen, wie wir unseren kleinen Freund von Kassiopeia fernhalten…

Einbrecher an Bord

Angstschiss

Vor ein paar Tagen und heute hatten wir um die Frühstückszeit einen Besucher an Bord. Zumindest hatten wir ihn/sie da das erste Mal bemerkt. Wir stehen ja inzwischen nah am Büro, das nah an den Bäumen steht. Und da kommt unser „Gast“ leicht über Dach und Außenborder auf Kassiopeia. Bis heute früh waren wir noch entzückt. Inzwischen nicht mehr ganz so sehr.

von außen

Heute tagsüber waren wir ein paar Stunden unterwegs und wollten verhindern, dass der/die Kleine es sich im Salon gemütlich macht, also haben wir die Schotts am Niedergang eingesteckt. Woran wir nicht gedacht haben, war die Luke in der Bugkabine. Die ist zwar durch das Dinghi gut geschützt, bei entsprechender Körpergröße kann man aber unten drunter krabbeln und sich durchquetschen. Dann muss nur noch das Fliegengitter überwunden werden (was wohl die leichteste Übung war) und schon ist man drin. Leider gibt es dann da aber keinen Ausgang mehr. Zumindest keinen, den so ein kleiner Kerl öffnen kann. Der Rückweg über die Luke ist nicht über Klettern erreichbar, also hat er/sie sich freigebissen. Und das gründlich.

eigentlich putzig, oder?

Tja, die Idee mit den Schotts war für diesen Fall eine blöde… Jetzt überlegen wir, wie wir den nächsten „Einbruch“ verhindern können. Der Knirps muss ja auch ziemliche Panik gehabt haben, das wollen wir uns allen nicht mehr antun. Vielleicht wurde Sam (heut früh hatten wir uns noch einen Namen überlegt…) ja auch so abgeschreckt, dass er/sie eh nicht mehr wiederkommt. 

Frühling! und ein Wiedersehen

Es scheint, als ob er endgültig gekommen ist. Zwischendurch gibt es zwar immer noch kühle Tage und unsere Heizungen haben noch keine Sommerpause, aber die Sonne wärmt doch gleich ein Stück mehr. Und wir können auch wieder unser Cockpit benutzen, das erweitert den Wohnraum doch deutlich. Endlich! Das heißt andererseits auch, dass wir so langsam anfangen können, an Kassiopeia zu arbeiten. Bei noch nicht mal 10°C tagsüber ist das einfach zu kalt gewesen bisher.

Tja, und was haben wir die letzte Zeit so alles getrieben? Wir waren beide in unseren Jobs ganz gut mit Arbeit versorgt und dank unseres Stellplatzes, der inzwischen direkt neben dem Büro und somit der WiFi-Antenne ist, konnten wir ausführlich der Mediatheken frönen. Danke ans öffentlich rechtliche Fernsehen 🙂

Und so ganz nebenbei haben wir ein paar nette Abende mit Cristina und Gaël aus der Schweiz. Sie kamen vor gut einer Woche hier an, sind inzwischen nach Hause geflogen und wollen hier ihr Boot verkaufen lassen. Es war zwischendurch sehr schön, mal wieder mit anderen internationalen Seglern zu plauschen und sich über vergangene und, wer weiß, vielleicht zukünftige Ziele auszutauschen.

Und so kamen heute gleich die nächsten Segler zum Plauschen an: Elke und Werner mit Mitseglern und ihrer SY NAJA, direkt und ohne Zwischenstopp von Florida nach Deltaville. Und, was durchaus bemerkenswert ist: auch ohne Motor, der ließ sich nämlich bereits in Florida nicht mehr starten. Letzte Nacht sind sie in der Fishing Bay angekommen, heute dann unter Segeln an den Steg. Wir freuen uns sehr, die beiden wiederzusehen, das letzte Mal war in Brasilien vor knapp vier Jahren!

Ende einer Odyssee

Wir haben ja schon länger ein eigenes Auto. Bis vor kurzem konnten wir glücklicherweise mit Hilfe von Freunden das Auto auf ihren Namen anmelden und versichern. Als wir jetzt aus Mexiko zurück kamen, gab es nun die Nachricht: sie gehen zurück nach Deutschland. für die beiden eine gute Nachricht! Wir freuen uns grundsätzlich mit, haben aber jetzt das Problem mit dem Auto. Wenn sie hier nicht mehr wohnen, können sie auch kein Auto mehr haben, somit erstmal wir auch nicht.

Somit mussten wir probieren, Klara auf uns anzumelden. Als wir das Auto gekauft haben, hieß es noch, das geht nicht, aber man kann ja einfach nochmal fragen. Unsere erste Adresse war die DMV, die US-amerikanische Zulassungsstelle für Fahrzeuge. Die erste Antwort dort: wenn wir hier keine Adresse haben, dann wird das Auto eben auf die deutsche Adresse zugelassen. 

Also haben wir uns des Themas Autoversicherung angenommen. Online sind wir gescheitert – wir haben keine Sozialversicherungsnummer und keinen Führerschein aus Virginia..Den entscheidenden Tipp bekamen wir hier in der Werft: eine kleine Niederlassung der Versicherung „Virginia Farm Bureau“. Wir wurden sehr freundlich beraten und hatten einen Tag später ein Angebot für eine Versicherung. Dass wir hier keinen offiziellen Wohnsitz haben, nur einen deutschen Führerschein und keine Sozialverscihernugsnummer – alles kein Problem. Als Adresse wurde völlig problemlos die Werft hier genommen (was wir selbstverständlich zuvor abgesprochen haben). 

Wir sind daraufhin nochmal zur DMV, wir wollten genau nachfragen, welche Unterlagen wir brauchen, von der Versicherung kam nämlich noch die Info, dass wir mit einer lokalen Fahrlizenz unsere Rate senken könnten. Um die zu bekommen, muss man nachweisen, dass man hier wohnt. Eine Meldepflicht gibt es in den USA nicht, also kann man u.a. mit einer Arzt-, Strom- oder Wasserrechnung, einem bestätigten Nachsendeantrag, oder einer Rechnung einer Kfz-Versicherung seinen Wohnsitz belegen.

Also haben wir die Versicherung abgeschlossen, sind direkt weiter zur DMV – und wurden von dort wieder heimgeschickt. Die Versicherungsbestätigung reicht als Adressnachweis nicht aus (Rechnung haben wir noch nicht) und unsere Führerscheine für eine Anmeldung auf die deutsche Adresse auch nicht – da steht nämlich keine Adresse drauf. Wir sind einen Tag später wieder hin – mit meinem Personalausweis, das ist das einzige offizielle Dokument mit Bild und Adresse, das wir dabei haben (Michls Personalsausweis ist noch in Buenos Aires, der wurde ja dort geklaut). Und wurden wieder heimgeschickt, die Registrierungssoftware kommt mit der deutschen Postleitzahl nicht zurecht.

Bei der DMV kannten sie uns inzwischen schon, die Damen dort waren sehr hilfsbereit. Das ging so weit, dass sie hier in der Werft angerufen und darum gebeten haben, dass wir eine Bestätigung über einen Liegeplatz ausgestellt bekommen (Bootslagerung an Land zählt nicht als Wohnsitz). Den Schrieb haben wir Montag bekommen, noch kurz den Sturm am Dienstag abgewartet und sind gestern zur Zulassung. Und haben jetzt ein auf uns versichertes Auto auf Kassiopeias Adresse angemeldet!

Ein riesiges Danke an Meghean und Missy vom Yard, Jennifer von der Versicherung und Gail inkl. Mitarbeiterinnen bei DMV!

Deltaville Sock Burning

Gestern war DAS gesellschaftliche Großereignis in Deltaville. Einer der Segelmacher hatte zum Einleiten des Frühlings durch Sockenverbrennen eingeladen, dazu gab es Freibier und gratis Austern. Und alle sind gekommen! Wir haben ein paar Segler, die auch hier in der Werft ihr Boot haben, getroffen, und alle miteinander waren wir erstaunt, wie viele Menschen in Deltaville leben. So sehr groß ist das doch gar nicht, dachten wir bisher immer. Das Wetter hat mitgespielt, die Sonne kam raus und solange sie da war, war es auch angenehm. Ein netter Nachmittag mit Speis, Trank und Musik – Danke Ullman Sails!

Resümee unserer letzten Landreise und Tipps

Fast eine Woche sind wir wieder zurück in der Kälte, so wie sich hier das Wetter entwickelt, hätten wir ruhig noch im Warmen bleiben können… Aktuell sitzen wir bei 2°C Außentemperatur und Regen in der mollig warmen Kassiopeia – dank zweier Heizlüfter frieren wir nicht. Eigentlich wollten wir jetzt schon anfangen, Kassiopeia einer Schönheitskur zu unterziehen (der Rumpf schreit laut nach neuer Farbe und noch weitere Kleinigkeiten stehen an), aber da ist es schlicht und ergreifend noch zu kalt. Also räumen wir ein wenig, planen den Sommer und lassen Mittelamerika nochmal gedanklich an uns vorüberziehen.

Von Caye Caulker in Belize waren wir sehr enttäuscht – teurer Touristennepp auf einer wunderschönen Insel. Mit Backpackerparadies hat das aus unserer Sicht nichts mehr zu tun. Dennoch hat uns insgesamt Belize sehr gut gefallen. Mit seinen nicht mal 500.000 Einwohnern bietet das Land von der Küste bis ins Landesinnere eine beeindruckende Vielfalt an Natur und Kultur. Jeder Einwohner spricht zwei oder drei Sprachen, wobei dadurch auch gleich ein Stück der Herkunft/Kultur ausgedrückt wird. Kreolen, Garifuna und Maya sind die Gruppen/Sprachen, die uns am ehesten aufgefallen sind. Wir fanden die Menschen sehr freundlich, interessiert und hilfsbereit. Je weiter von der Küste weg, desto leichter kommt man ins Gespräch.

In Guatemala haben wir leider, „Dank“ des vielen Regens, viel zu wenig Zeit verbracht. Tikal allein ist eine Reise wert, El Mirador und die Gegend drumherum wird vielleicht nochmal eine.

Mexiko fanden wir toll! So ein buntes, fröhliches Land, in dem Menschen gleich viermal hintereinander den gleichen Karnevalsumzug mehr oder weniger begeistert bejubeln. Kulinarisch ein Gewinn, die Küche ist abwechslungsreich und äußerst lecker. Zudem machen Landschaft und Kultur Lust auf mehr. Nach Yucatan wollen wir mehr sehen!

– Wie sind wir gereist, wo haben wir übernachtet?

Bis auf die USA konnten wir uns bisher eigentlich in jedem Land problemlos mit öffentlichen Verkehrsmitteln fortbewegen. In Belize und Mexiko waren das Busse, in Guatemala für die kurze Strecke von der Grenze nach Flores sogenannte Colectivos, Kleinbusse mit zusätzlichen Sitzreihen (von Flores zur Grenze waren wir etwa 20 Personen im Auto, und das war gut eng :-)). Die Netze sind gut ausgebaut, die Busse in manchen Ländern schlechter (Belize), in anderen besser (Mexiko), das merkt man allerdings auch am Preis. In Belize und Guatemala haben wir nicht nach den Abfahrtszeiten geschaut, sondern sind einfach so zum Terminal, warten mussten wir nie sehr lange (vielleicht mal 20min). Für kurze Strecken geht auch mal ein Taxi (haben wir nur in Mérida und Chetumal gebraucht), die sind relativ günstig, fahren selten mit Taxameter. Wenn man vor Abfahrt den Preis ausmacht, gibt es aber auch keine Probleme („Touristenpreis“ haben wir nur von der Grenze nach Chetumal bezahlt, sonst ohne Diskussion den Normalpreis – einfach z.B. in der Unterkunft fragen, was die Fahrt kosten darf).

Zum Übernachten haben wir uns diesmal ausschließlich Doppelzimmer gegönnt, das ist einfacher mit dem Arbeiten zwischendurch (wir sind mit den Arbeitslaptops gereist). Preislich lagen wir, bis auf die letzte Woche, immer bei etwa 20 bis 25US$ pro Nacht und Zimmer. Internet gibt es fast überall, mehr oder weniger schnell. Zimmer haben wir immer schon im Voraus gebucht, es gibt verschiedene Platformen, wir haben diesmal nur booking.de genutzt. Wichtig dabei: alte Bewertungen lesen (stören einen selbst die Knackpunkte der anderen? legen wir Wert auf die Highlights der anderen?) und neue Bewertungen abgeben. Nachdem die Wünsche für eine ideale Unterkunft sehr individuell sind, schreiben wir unsere nicht hier her. Auf Nachfrage können wir natürlich auch gerne konkretes erzählen.

Und woher wissen wir, wo es schön ist? Reiseführer lesen, Tipps von Freunden einholen und andere Reisende fragen. Und sich dann natürlich selbst ein Bild machen 🙂

und jetzt wieder auf Kassiopeia

Der Sturm hat noch am Wochenende angedauert und ist so ziemlich vorbei, also sprach nichts mehr dagegen, zu Kassiopeia zu fahren. Es ist zwar immer noch ein wenig frisch (tagsüber knapp 10°C, nachts jedoch wohl nicht mehr unter 0°), aber wir haben uns einfach noch einen Heizkörper geliehen und schaffen damit im Salon gute 25°C. 

Bei Kassiopeia ist alles soweit bestens. Den halben Wald, der sich mit der Zeit an Deck gesammelt hat, haben wir größtenteils schon wieder entfernt. Ansonsten haben wir einen schönen Stellplatz bekommen – sehr sonnig, in Wassernähe und durch die Bäume sehen wir den Sonnenuntergang.

mal wieder zurück in den USA

Seit Donnerstag sind wir wieder in den USA, nachdem wir jedoch die letzten Tage mit der Wärme in Puerto Morelos nochmal in vollen Zügen genossen haben. Wenn wir, als wir den Flug gebucht haben, gewusst hätten, dass Freitag und heute ein Sturm über die Ostküste fegt, wären wir vielleicht ein wenig später geflogen… Ein paar Tage fanden wir noch Zuflucht bei unseren Freunden in Fredericksburg, der Plan ist, Montag zu Kassiopeia zu fahren. Wir werden sehen, wie weit sie noch abgekühlt ist… Tagsüber hat es hier schon Temperaturen knapp im zweistelligen Plus-Bereich (also doch deutlich wärmer als in Deutschland) und es ist auch sonnig, wir wissen aber nicht, wie schattig Kassiopeia steht. Bald sind wir schlauer.

Riffschnorcheln

So ganz eigentlich wollten wir ja zu Beginn dieser Reise, auf Caye Caulker, schon schnorcheln. Da kamen uns aber die Preise der Ausflüge und das Nichtwohlfühlen auf Caye Caulker dazwischen. In Hopkins war es auch nicht so ideal (das Wohlfühlen schon, das Schnorchelangebot nicht) und dann kamen wir ja erst in Tulum wieder kurz an die Küste. Das war uns jetzt nun deutlich zu touristisch, was ja auch mit ein Grund war, uns hier in Puerto Morelos ein paar Tage länger einzuquartieren. Und heute sind wir dann auch endlich zum Schnorcheln gekommen.

Bis hier oben streckt sich das mittelamerikanische Riffsystem (Artikel auf wikipedia leider nur auf englisch oder spanisch), nach dem Great Barrier Reef in Australien das größte Barriereriff der Welt. Vom Strand von Puerto Morelos sind es etwa 600m und man ist da. Alleine bzw. als Privatmensch darf man trotzdem nicht hin, es ist ein geschützter Nationalpark. Wir hatten heute eine Tour mit zwei Schnorchelstopps gebucht, waren dann in Ermangelung weiterer Teilnehmer sogar alleine mit unserem Guide Miguel unterwegs. Und Miguel war richtig gut! Er hat uns vieles gezeigt, was wir sonst vielleicht übersehen hätten (ein riesiger Hummer, etliche Barrakudas, Zackenbarsche, Conch (die hier vorkommenden Riesen-Muscheln, keine Ahnung, wie die auf deutsch heißen) und noch etliches mehr. Außerdem mussten wir uns keinerlei Gedanken um unsere Orientierung machen, wir konnten einfach nur genießen.

Puerto Morelos

Und es gefällt uns immer noch gut hier! Wir haben als Unterkunft ein kleines Studio, das heißt, wir können uns gemütlich Frühstück machen und auch mal selber kochen. Und wenn wir da drauf keine Lust haben, bekommen wir 200m weiter beste Fischgerichte frisch zubereitet zu normalen Preisen. Wir haben Fahrräder zur Verfügung (mit Gangschaltung, das ist echter Luxus!) und können so jederzeit in Richtung Strand radeln.

Der ist richtig schön, da ist aber auch gut was los. Wir sind froh, im beschaulicheren Teil von Puerto Morelos gelandet zu sein. Die Tage bis zu unserem Rückflug in die USA nächste Woche (ja, es ist schon wieder soweit…) werden wir hier noch verbringen und es uns einfach entspannt ein wenig gut gehen lassen. Fast wie Urlaub…

Uxmal und Schokolade

Für gestern haben wir uns ein Auto geliehen. Wir wollten nach Uxmal und hatten keine Lust, das mit einer organisierten Tour zu machen, von Busfahrzeiten wollten wir auch nicht abhängig sein. Also haben wir über unser Hostel einen Leihwagen gemietet (500MXN ~22€), der wurde praktischerweise sogar gebracht und 24 Stunden später wieder abgeholt. Anfangs hatten wir leichte Startschwierigkeiten mit dem Schaltgetriebe, wir haben uns doch sehr an Automatik gewöhnt… Aber alles kein wirkliches Problem! Am Spätvormittag sind wir in Uxmal angekommen und zuerst in die Maya-Stätte. Wir waren nicht die einzigen, aber so voll wie in Tulúm war es glücklicherweise bei weitem nicht. Uxmal stammt aus etwa dem 10. Jahrhundert, ist somit jünger als Tikal und lange nicht so weitläufig. An den Gebäuden wurden viele Restaurationen vorgenommen, es sind auch noch sehr viele Friese zu erkennen (die grandios wirken!). Die ganze Anlage ist wieder sehr beeindruckend, verliert unserer Meinung nach jedoch genau durch die Wiederherstellung und teilweise Betonierung von Flächen, um sie begehbar zu machen, viel Flair.

Was wir uns nicht entgehen lassen wollten, war das gegenüberliegende Schokoladen-Museum. Bei den Maya war Kakao sehr wertvoll und wurde als Getränk nur den oberen der Gesellschaft gereicht und Kakaobohnen dienten unter anderem als Zahlmittel. Das Museum war toll! Es war als ein Pfad über´s Gelände angelegt, der an vielen ausgeschilderten Pflanzen entlang ging und immer wieder durch Hütten, die jeweils verschiedene Themen behandeln. Zwischendurch wurde eine Kakao-Zeremonie, wie sie bei den Maya stattfand, vorgeführt und später eine kurze Präsentation mit Geschmacksprobe, wie aus den Bohnen Kakao hergestellt wird. Das hatten wir aber deutlich ausführlicher schon in San Ignacio gesehen.

Über ein wenig kleinere Wege sind wir dann wieder zurück gefahren, der Tag war schon fast vorbei. Und heute früh sind wir aus Mérida aufgebrochen. Zum Abschluss der Rundreise hier gönnen wir uns noch ein paar Tage in Strandnähe (direkt am Strand gibt es fast nur teure Massenunterkünfte, das ist nicht so unseres), wir sind in Puerto Morelos gelandet. Auf den ersten Blick gefällt es uns gut, morgen werden wir uns mal den Strand ansehen.

Satz mit X

Naja, fast nix. So ganz eigentlich hatten wir uns für heute das Gran Museo del Mundo Maya vorgenommen. Wir sind mit dem Taxi hingefahren, es liegt ein Stück außerhalb der Altstadt. Leider wurde uns am Eingang mitgeteilt, dass es Dienstag geschlossen hat… Sehr ärgerlich, morgen haben wir schon andere Pläne und Donnerstag fahren wir weiter. Und wir hatten uns schon sehr auf das Museum gefreut, da es äußerst interessant klingt. Aber das können wir nicht ändern, also sind wir eben ins Museo Regional de Antropología, dort ist gerade eine sehr schöne Ausstellung mit verschiedenen Exponaten der Maya und Azteken.

Und nachdem wir gestern endlich auch mal einen guten Tequila probiert haben (nein, nicht den mit dem Hut, und man trinkt ihn auch nicht mit Salz und Zitrone), gab es heute die erste Margarita – könnten wir uns daran gewöhnen! Leider dürfen wir nur eine begrenzte Menge Alkohol mit in die USA einführen…