Planänderung

So eigentlich wollten wir heute nach New York fahren und uns danach ein wenig in Kanada rumtreiben. Unser Auto war schon zum „Camper“ umgebaut, also Sitze raus und die dicken Matratzen aus der Heckkabine rein. Es lag sich auch recht vielversprechend. 😉

Doch sitzen wir stattdessen jetzt im Flughafen von Boston und warten auf unseren Anschlussflug nach Deutschland. Die Familie geht in diesem Fall vor.

 

fünf Jahre unterwegs

wir drei

Seit ein paar Tagen überlegen wir schon, was wir zu unserem Fünfjährigen schreiben. Was wir die letzten Jahre gemacht haben, steht mehr oder weniger im Blog, wer regelmäßig liest, kann da sicher auch herauslesen, dass wir uns verändert haben. Und auch unsere Vorstellungen von unserer Reise. Vor fünf Jahren wollten wir noch in 5-7 Jahren um die Welt (das ist wohl aktuell etwas unrealistisch ;-)), inzwischen ist uns das um-die-Welt-kommen eigentlich nicht mehr so wichtig. Wir möchten Länder, Menschen, Kulturen erfahren. Und wir haben viel kennengelernt, was wir bei einer schnelleren Reise verpasst hätten (allein die drei Monate dieses Jahr in Yaruquíes wollen wir nicht missen!). Vor fünf Jahren wussten wir, dass wir nicht genug Geld haben, um die ganze Reise zu finanzieren, noch dazu haben wir von allen Seiten gehört, dass es unmöglich ist, unterwegs Geld zu verdienen, inzwischen arbeiten wir beide über Internet. Was uns manchmal etwas bremst und einschränkt (wir brauchen nunmal Internet), andererseits die Reise überhaupt erst weiterführen lässt.

Mal sehen, wie und wohin es weitergeht 🙂

kleine Abkühlung

Die Woche über wurde es langsam schleichend immer wärmer – gestern hatten wir beim Thermometer im Cockpit mit 45°C das Ende der Skala erreicht, in Kassiopeia ging es schon seit Tagen nicht mehr unter 30°C, trotz durchlaufender Ventilatoren. In der Bugkabine haben wir inzwischen auch zwei Computerlüfter installiert, die wir seit einer Weile durch die Gegend fahren, die kühlen wenigstens ein wenig die schweißnasse Haut. Und nein, wir wollen trotzdem keine Klimaanlage an Bord.

Man passt eben seinen Tagesablauf an die Temperaturen an, finden wir. Freitag und Samstag waren wir für eine Zeit in der Bücherei, da gibt es schnelles Internet in angenehmer, wohltemperierter Atmosphäre und ansonsten wird schlicht und ergreifend nicht körperlich gearbeitet. Es gibt ja auch ein wenig was zu planen – ToDo-Liste schreiben und ggf. Arbeitsmaterialien bestellen, überlegen, was wir hier in der Gegend noch so alles ansehen wollen und dann fahren wir in der ersten Augustwoche gen Norden. Wir wollen uns zumindest ein wenig was in Kanada ansehen, wenn wir schon in der Nähe sind.

Gestern abend dann sind wir zu einem Baseballspiel – ein wenig das gesellschaftliche Leben in der Gegend erkunden. War auch wirklich interessant, mehr so ein Familienpicknick mit ein wenig Sport nebenbei, nur leider wurde aufgrund eines heftigen Gewitters das Spiel abgebrochen. Der Platz war in kürzester Zeit unter Wasser gestanden und nicht mehr bespielbar. Angenehmer Nebeneffekt des Regens: heute hat es tatsächlich deutlich abgekühlt! Und inzwischen rumpelt es schon wieder um uns herum, das könnte noch mehr Abkühlung bedeuten 🙂

Heute haben wir einen der geplanten Ausflüge unternommen, wir waren in Kilmarnock, auf der anderen Seite des Rappahannock, an dessen Mündung in die Chesapeake Bay Deltaville liegt. Ein etwas verschlafenes, nettes Nest, vielleicht ist unter der Woche mehr los 😉 Wir haben uns nach einem kleinen Bummel einen leckeren Burger gegönnt, dann ging es wieder zurück nach Hause.

Home, sweet home

neue Vorhänge in der Heckkabine – hängen schon seit unserem letzten Besuch

Seit gestern sind wir wieder bei Kassiopeia. Wahnsinn, hatten wir viel Gepäck dabei… Aber für vier Wochen braucht man eben doch ein wenig was, ein paar unserer nicht aufgebrauchten Vorräte nahmen wir wieder mit und wir hatten uns noch ein paar Lebensmittel besorgt (in Deltaville gibt es nicht so sehr die Einkaufsmöglichkeit, entsprechend sind die Preise etwas höher). So haben wir dann auch gestern nicht viel mehr gemacht, als unsere Sachen verstauen und uns Strom besorgen. „Unsere“ Steckdose gleich neben Kassiopeia ging nicht, beim Aushub des Fundaments für ein neues Büro musste leider die entsprechende Stromleitung dran glauben.

der neue – das selbe Modell wie der alte

Also sind wir jetzt über den halben Platz verkabelt – sonst wären Ventilator und Kühlschrank nicht gelaufen. Und besonders der Ventilator ist wichtig: die Zeiten der Klimaanlage sind vorbei. Trotz gut 30°C bei wenig Wind sind wir da aber froh drum, die Luft ist einfach ungefiltert und angenehmer – finden wir.

Heute haben wir noch weiter verräumt, einen neuen Pumphahn in der Pantry installiert und überlegt, wo denn das ganze Zeug herkommt, das wir so haben… Kassiopeia ist schon ganz gut voll geworden, die letzten fünf Jahre, aber irgendwie hat alles seine Daseinsberechtigung (finden wir zumindest 😉 ).

Washington ohne Museumsbesuch

Jetzt sind die vier Woche Katzensitten schon fast vorbei und wir hatten es einfach nicht geschafft, mal nach Washington zu fahren. Wir wollten uns das Air und Space Museum und auch das Museum of Natural History ansehen, die hatten wir letztes Jahr nicht mehr geschafft. Das noch recht neue zum Thema African American History hatten wir uns gleich abgeschminkt, da gibt es im August die nächsten Karten für den Besuch im November…

Langer Rede kurzer Sinn – mit einem Leatherman oder ähnlichem im Gepäck kommt man in keines der Museen rein! Und Schließfächer oder ähnliches, um da sowas zu hinterlegen, existieren nicht. Also haben wir uns eben für einen Spaziergang durch Chinatown und die umgebenden Straßen entschieden. War auch schön, bei nicht zu heißem Sommerwetter durch die Stadt zu schlendern.

Open Air in Fredericksburg

Zum Sommerprogramm in Fredericksburg gehört ein wöchentliches gratis OpenAir-Konzert im Hof des Fredericksburg Area Museums. Am Freitag waren wir dort und waren wirklich begeistert! Eine tolle Atmosphäre in einem sehr schönen Hof. Und die meisten anderen Zuhörer waren wohl schon öfter da – viele hatten Campingstühle dabei. Für das wichtigste war gesorgt: ein Bierstand (der auch antialkoholisches im Angebot hatte), etwas zu essen und Unterhaltung für die Kinder. Und natürlich die Musik! Gespielt hat Cabin Creek, eine lokale Band, die einfach gut reingepasst haben! Wenn das Wetter nochmal so wunderbar passt, gehen wir nächsten Freitag wieder 🙂 

Nicht viel los

So sehr viel passiert bei uns gerade nicht. Wir verbringen die Tage gemütlich mit lesen, kochen, Filme sehen, Katzen füttern und ihnen die Tür öffnen, einkaufen, nähen, stricken, Garten gießen und was man eben in einem großen Haus so tut. Um da dennoch ein wenig Abwechslung reinzubringen, besuchen wir zwischendurch auch Kassiopeia und Freunde. Bei Kassiopeia waren wir vorletzte Woche, wie zu erwarten war alles bestens. Auf dem Rückweg haben wir dann Isolde und Gabor von der KESTREL mit zum Flughafen genommen – immer wieder schön, wenn man sich zwar nur kurz kennt, dennoch gleich auf einer Linie ist!

Letzten Samstag waren wir in Seaford, VA, und haben Astrid und Jon besucht. Letztes Jahr hatten wir bei ihnen um die Ecke geankert, sie wohnen in einer richtig schönen Ecke! Mit Steg am Grundstück und drei Häuser weiter vom elterlichen Garten aus der ideale Blick auf´s Wasser. Ein Stück weit wie Urlaub… Montag ging es dann gleich weiter mit der nächsten Einladung: Nancy und Jim haben wir in der Marina in Solomons kennengelernt, sie wohnen in Orange, das ist von Fredericksburg nicht so sehr weit weg. Die beiden wohnen mitten an Land, allerdings auf einem recht hübschen Fleck. Knapp neben der Straße aber durch viel Grün getrennt, mit einem Teich, großem Garten und einem traumhaft renovierten Altbau (Baujahr 1946 ist hier recht alt). Und dazu gab es den wohl besten, frisch geräucherten Lachs seit Ewigkeiten.

Danke euch allen nochmal für die schönen Abende und das jeweils äußerst leckere Essen!