Wir sind in Frankreich!

Genauer gesagt in Dunkerque. Und wie wir eben beschlossen haben, werden wir hier auch noch etwas bleiben. Für morgen ist viel Wind vorhergesagt, 5Bft, was uns nicht hindern würde, die Richtung wäre auch nicht so verkehrt, allerdings steht als nächste Etappe die enge Einfahrt in den Ärmelkanal an und zur strömungstechnisch günstigen Zeit der Einfahrt dreht der Wind und steigert sich auf bis zu 7Bft. Also heißt es abwarten.

Heute früh haben wir uns einen relativ gemütlichen Vormittag gegönnt. Zwei Reservekanister wurden noch in den Tank gefüllt, dann konnte es losgehn. Aus unserer recht engen Box (vielleicht sollten wir aufhören, die Länge-über-alles von Kassiopeia abzurunden und auch mal den Bugspriet berücksichtigen, dann kriegen wir auch größere zugewiesen) in einer recht engen Boxengasse sind wir allerdings richtig gut rausgekommen!

Wind und Welle waren nicht vorhanden, als wir dann auf der Nordsee waren. Alles hat sehr unwirklich ausgesehen. Es war dunstig und der Horizont kaum von der Wasseroberfläche zu unterscheiden. Wir hatten noch überlegt, das Großsegel als Stütze zu setzen, aber es gab nichts, was hätte gestützt werden müssen. Glatte See und praktisch keine Wellen. Die 50cm Wellenhöhe aus der Vorhersage waren ziemlich übertrieben. Dank dessen hatten wir eine sehr ruhige und problemlose Fahrt, nur eben leider mal wieder unter Motor.

Die Einfahrt nach Dunkerque war relativ zu den letzten Einfahrten riesig, konnten wir also gar nicht verfehlen. Wir haben auch in unserer bevorzugten Marina einen Platz bekommen, auf den ersten Blick hat es schon nach Päckchen-liegen ausgesehen. Da wir wieder die Länge abgerundet hatten, gab es beim Anlegen vom Hafenmeister zwar bedenkliche Blicke (die Box ist mal wieder eng), aber wir sind sehr gut rein gekommen.

Die erste Aktion nach dem Bezahlen ging in Richtung frischer Fisch. Wir haben einen Tipp bekommen und sind sofort losmarschiert. Das Ergebnis waren leckere, gebratene Filets vom Cabillaud (Kabeljau) mit französischem Baguette und Wein. Sehr lecker!! Allerdings müssen wir am Filetieren wohl noch etwas üben…

gefahrene Strecke 17,8sm, Gesamt 284,6sm

Nieuwpoort

Nachdem wir gestern bis nach 1Uhr wach waren, kamen wir dementsprechend spät aus der Koje raus. Doch heute standen vor der Abfahrt, ca. 13 Uhr, nur noch 2 Dinge an, Tanken und den Markt besuchen.
Endlich konnten wir mal wieder frisches Obst und Gemüse einkaufen gehen und mussten dies nicht im Supermarkt tun. Es ist doch einfach was anderes, die Angebote in den verschiedenen Ständen zu vergleichen bevor man zugreift. So fanden Äpfel, Orangen, Grapefruit, Monster-Fleischtomaten und nicht zu vergessen die frisch gebackenen Omelettes (und davon ein ganzes Pfund :-)) den Weg in unsere Tüten. Einfach schön und lecker.
Auf dem Weg zu unserem Liegplatz kam uns dann noch diese Yacht unter die Augen. Was man nicht alles so brauchen kann, wenn man auf See geht 😉
Dann wollten wir noch rausbekommen ob das stimmt was im Reeds steht, Tanken „Duty Free“, es stimmt, aber immer noch 1,55Euro/L Diesel, doch dies war um etliches günstiger als in Roompotsluis, da wollten die wirklich 1,89Euro/L Diesel, da sagten wir dann, nee Danke!
Also noch schnell 30L in den Tank und 40L in Reserve und los gings. Draußen empfing uns dann…  gar nichts, null Wind. Also ging es unter Motor weiter. Diesmal leider nicht ganz so schnell wie letztes mal, da die Wellen nicht mit uns waren. Bis dann ca. 8sm vor „Nieuwpoort“ der Wind auffrischte, am Himmel Gewitterwolken aufzogen und es das Regnen anfing. Also stand die Überlegung an, durchs Gewitter weiter nach Dunkerque oder bei Nieuwpoort raus. Als wir sahen, dass eine lange Kette an anderen Booten schnell den Weg zur Hafeneinfahrt „Nieuwpoort“ suchte, überlegten wir nicht lange und schlossen uns an. Claudi funkte dann noch die WSKLuM-Marina an und wir bekamen im hintersten Eck einen Platz zugewiesen. Also rein mit uns, fest gemacht und Kuchenbude drauf.
Jetzt um 23 Uhr ist es wieder total windstill. Dies ist eines der, ich möchte fast sagen, wundersamen Erlebnisse, wie wir sie auch schon in Hooksiel kennenlernen durften, tagsüber kann es kacheln wie sonst was und Nachts ist es total ruhig. Einfach schön.

gefahrene Strecke 20,1sm, Gesamt 266,8sm

 

Unter Segeln nach Blankenberge, Belgien

Naja, zumindest die meiste Zeit! Der Wind kam aus der richtigen Richtung, das bißchen Wellen, das da war auch, allerdings hat dann irgendwann der Wind wieder nachgelassen. Aber das war schon kurz vor dem Fahrwasser nach Zeebrugge, da wollten wir sicherheitshalber eh unter Motor durch. Bis dahin sind wir nämlich nur noch mit etwa 3kn dahingedümpelt. Ja, und irgendwann wollten wir außerdem noch ankommen, möglichst noch bei Tageslicht… Das haben wir auch geschafft, bis zum Anlegen in der Marina war das aber noch eine andere Geschichte 😉

In Roompotsluis haben wir uns heute früh nochmal unseres Ladegerät-Lüfter-Problems angenommen. Das konnten wir gestern nicht mehr prüfen, weil das Ladegerät schlicht und ergreifend nichts tun musste, da die Batterien voll waren. Also weg mit dem Landstrom und wir haben gestern abend noch alles was ging an Stromverbrauchern eingeschaltet, und heute früh war dann tatsächlich ein wenig Batteriekapazität verbraucht. Aber eben nur ein wenig. Anscheinend haben wir doch stromsparende Geräte eingebaut, auch die LED-Lampen bewähren sich. Hat ja auch was für sich 😉 Wir konnten auf alle Fälle nochmal den Motor anwerfen und der Lüfter hat gelüftet – und wir haben ihn so angebracht, dass er (fast) nicht mehr am Gehäuse gesummt hat. Also konnten wir mittags aufbrechen!

Anfangs unter Segeln (das Schleusenmanöver hat übrigens sehr gut geklappt) und kurz vor Schluss dann mit Motor. Wir fühlen uns heute durchaus vom Wetter verwöhnt (dass es ein bißchen mehr Wind hätte sein können, wollen wir mal gar nicht erwähnen, könnte ja sonst unzufrieden wirken). Die Hafeneinfahrt war problemlos, nur in der Marina haben wir zuerst an einer völlig falschen Stelle festgemacht, wir dachten da müssen sich Besucher zuerst melden. Blöderweise war das eine Stelle, die bei Niedrigwasser trockenfällt. Somit konnten wir da nicht bleiben, mussten also rückwärts manövrieren und auch das hat geklappt (falls wir´s noch nicht erwähnt haben: Kassiopeia ist ein Langkieler!). Das Anlegemanöver in der Box ging dann schon fast von allein. Jetzt dürfen wir nur nicht überheblich werden mit all den guten Manövern 😉

Ach ja, und etwas neues haben wir unterwegs ausprobiert: wir haben unsere Schlepp-Angel hinterhergezogen. Und einen ersten Fang haben wir auch gemacht: einen Ast! Da müssen wir also noch üben.

Blankenberge ist ein absoluter Urlaubsort, allerdings wird das Brot hier besser! Wir haben knuspriges Baguette gefunden(knusprig in Zusammenhang mit Brot gibt es anscheinend nicht in den Niederlanden) und uns gerade ein leckeres Abendessen mit fränkischem Schinken, Danke an die Gilchs, dazu gegönnt.

gefahrene Strecke 34,4sm, Gesamt 246,7sm