jetzt sind wir polizeibekannt

Aber nur als Zeugen!

Aufgebot

Und das kam so: wir wollten nur mal schnell zu Hurd´s, einen Pinsel und Lack kaufen. Weit waren wir noch nicht gekommen, wurde Michl plötzlich langsamer und es hat einen Schlag getan. Aus einer Seitenstraße kam einer, der offensichtlich weder das Stoppschild noch den von links kommenden Pickup beachtet hat. Mit Wucht hat er den Anhänger des Pickups erwischt und auf die andere Straßenseite geschleudert, wir waren nur Zuschauer, weil wir noch weit genug entfernt waren. Verletzt wurde glücklicherweise niemand!

State Police

Weiter fahren wollten wir nicht direkt, wir waren die einzigen Zeugen. So richtig nötig waren wir aber anscheinend nicht, der Unfallverursacher hat komplett alles zugegeben. Da hätte er sich allerdings auch nur schwer rausreden können… Interessant für uns war es trotzdem und eine Aussage haben wir abgegeben. Es wurde alles aufgefahren, was Ort und Umgebung hergeben: Feuerwehr, Krankenwagen, Sheriff und State Police. 

das Auto des Unfallverursachers

Vorbeifahrende Auto haben immer wieder angehalten und die Beteiligten gefragt, ob alles in Ordnung ist – man kennt sich halt in Deltaville. Wer nicht da war, war die örtliche Presse 😉 

Beeindruckt hat uns der Schaden am Auto des Unfallverursachers, der war immens, obwohl er nicht viel schneller als vielleicht 20km/h war. Vielleicht lag es auch an der Wucht des anderen, er ist ihm ein wenig entgegen in den Anhänger gefahren. Auf jeden Fall standen seine Vorderräder in leicht unterschiedlichen Richtungen, den Anhänger hat es ein wenig verzogen…

So wurde dann aus „mal schnell“ ein zweieinhalbstündiger Ausflug und wir sind um eine Erfahrung reicher.

Neuseeländischer Erdofen

Wir hätten ja nicht gedacht, gerade hier in den USA in den Genuss einer neuseeländischen Spezialität zu kommen. Dennoch: gestern gab es Hāngi. Rick, der Chef hier von Yard, hat uns Freitag nachmittag für Sonntag in die Fishing Bay Marina eingeladen (die und der Yard daneben werden von jeweils einem seiner Brüder geleitet). Ein Loch wurde schon vor ein paar Tagen gebuddelt und während der Woche wurden die Essenskörbe geschweißt. und von irgendwo Eisenbahnschienen angeschleppt, auf die passende Länge geschnitten und vormittags schon in die Glut gelegt.

Dazu wurde eine Menge an Essen angeschleppt: eine frisch geschlachtete Gans, zwei Enten, Lamm und Schweinefleisch, Kartoffeln, Kürbis, Knoblauch, Zwiebeln, Weißkohl – alles ist am Ende im Erdloch gelandet. Fünf Stunden später wurde wieder alles ausgebuddelt und zum Verzehr freigegeben. Und es waren zwar etliche Leute da, aber es war auch völlig hoffnungslos, dass die Anwesenden die Fülle an Essen vertilgen konnten. Es war extrem lecker, alles hatte einen rauchigen, ein wenig erdigen Geschmack, aber einfach zuviel.

Der Anlass für die Veranstaltung war ein sehr netter: zum einen kocht Rick gerne, insbesondere wenn er dabei was ausprobieren kann. Und zum anderen ist gerade eine junge neuseeländische Crew hier, die morgen abreist, und so hat Rick die Gelegenheit wahrgenommen, den drei Jungs einen einmaligen Abschied zu bereiten. Und wir hatten auch noch was davon 🙂

Colonial Williamsburg

Rund um Williamsburg hatten wir gestern ein paar Sachen zu erledigen, das haben wir gleich mit einem kurzen Spaziergang durch die Altstadt von Williamsburg verbunden. Diese steht unter Denkmalschutz und ist eine lebende Altstadt. Die Häuser sind teilweise bewohnt, teilweise sind sie auch begehbar und man findet Werkstätten darin (dann muss man allerdings Eintritt bezahlen, der uns mit $41 zu teuer war) und durch die Straßen flanieren Menschen in Kleidung aus der Zeit des 18. Jahrhunderts. Selbstverständlich gibt es auch Läden und Restaurants, in denen man ohne Eintrittskarte sein Geld lassen kann 😉 Falls wir nochmal in der Gegend sind, werden wir uns da sicher nochmal umsehen!

Zu erledigen hatten wir eine Mitgliedschaft bei AAA, dem Pendant des ADAC. Wir wollen ja im Sommer nach Kanada und da unser Auto nicht das allerneueste ist und manche Strecken da doch ein wenig länger sind, wollten wir für den Fall der Fälle vorsorgen. Bei der Gelegenheit haben wir uns gleich mit Kartenmaterial eingedeckt! Dann gab es für mich neue Wanderschuhe, die vor vier Jahren in Brasilien gekauften haben leider so gar keinen Halt auf glattem und auch nicht so glattem Untergrund mehr gegeben… Die Vorfreude auf den Sommer steigt 🙂

Fast wie neu

Wir hatten tatsächlich so richtig Glück mit dem Wetter: seit Montag wurde es kontinuierlich immer ein wenig wärmer, viel Sonne, wenig Wind und die Pollen waren deutlich reduziert. Wir haben uns für jeden Tag eine Schicht Lack vorgenommen, diese aber erst nach Betriebsschluss am Yard aufgebracht. Wenn hier die Autos der Arbeiter oder Lieferanten vorbei fahren, wird doch ganz gut Staub aufgewirbelt, den wollten wir nicht im Lack haben.

Wir sind beide sehr angetan vom Ergebnis! Der Farbton war eine gute Wahl und das Auftragen hat auch gut funktioniert. Kassiopeia sieht wie aus dem Ei gepellt aus 🙂 Dabei haben wir weder poliert, Beschriftung und Marlin angebracht und der blaue Streifen fehlt auch noch. Wir würden sagen, es war eine gute Entscheidung, Kassiopeias Bauch hier in Deltaville zu streichen. Es ist noch nicht zu heiß, auch nicht zu feucht. Das Material bekommt man sehr einfach und preislich dürfen wir uns auch nicht beschweren.

Zuerst dachten wir, dass die Farbe hier teurer ist als in Deutschland, was aber so nicht stimmt. Verwendet haben wir den 2K-Lack „Perfection“ vom Hersteller „Interlux“ (in Deutschland „International“). Der Dosenpreis lag bei $68 (Bestellung über den grandiosen Hardwarestore Hurd’s hier in Deltaville), in Deutschland kommt eine auf etwa 40€, allerdings sind die Dosen hier größer (~950ml gegen 750ml) und somit kommt das bis auf ein paar Cent hin oder her auf das gleiche. Uns kam die größere Einheit entgegen, pro Anstrich haben wir genau eine Dose verbraucht.

Gestern war dann noch eine Nachbesserung nötig. Zwei Tage, nachdem die Grundierung fertig war, hat es nachts geregnet und wir haben beide beim ersten Blick früh auf den Rumpf einen Schreck bekommen: braune Streifen! Bei manchen Schrauben, mit denen die Fußreling befestigt ist, haben sich Rostnasen gebildet. Das geht ja mal gar nicht auf dem fertigen Lack! Also haben wir von außen die Fußreling mit Sikaflex abgedichtet. Wir sind gespannt, wo dann die Rostnasen hinlaufen… Die Schrauben neu einsetzen kam nicht in Frage, wir wissen nicht, welche Qualität wir hier kurzfristig bekommen hätten…

es wird ernst…

Gestern haben wir Farbe und alle weiteren Zutaten abgeholt, ab morgen wollen wir Kassiopeias Bauch streichen. Wir haben uns nach langem Hin und Her für die Farbe Oyster White entschieden: ganz weiß war sie nicht und sollte sie auch nicht werden und wir sind mitten in der Austern-Gegend. Zumindest auf dem Papier hat uns der Ton auch gut gefallen, morgen wissen wir, wie er sich auf Kassiopeia macht.

noch mehr Kleinzeug

kurz bevor er wieder in Freiheit kam

Direkt am Sonntag früh war es soweit – wir hatten ein Squirrel in der Falle. Also sind wir sogar noch vor dem ersten Kaffee losgefahren und haben ihn außerhalb Deltavilles ausgesetzt. Von dort findet er hoffentlich nicht mehr zurück! Bevor die Falle zugeschnappt ist, hat er sich noch ein kleines Scharmützel mit einem Kollegen geleistet, seitdem warten wir darauf, dass die Falle wieder zuschlägt… Zumindest hatten wir bisher keinen weiteren sichtbaren Besuch an Bord.

Den Rest der Woche bisher waren wir nicht ganz untätig

  • wir haben wieder eine funktionierende Ankerwinsch! Durch einen herausgerutschten Stift war der Ausbau nötig, das war eine Weile daran gescheitert, weil sich eine Schraube nicht lösen lassen hat. Wir wurden dann etwas brachial, mit abgesägtem Kopf konnte sie sich nicht mehr wehren. Inzwischen ist sie mit Stift wieder drin und wartet auf den Einsatz.
  • der Ankerkasten hat insgesamt ein Refit bekommen. Die Kette hat unten jetzt eine Matte als Auflage (so liegt sie nicht mehr im eigenen Saft) und die Gasflaschen hängen in einem neuen Gestell, diesmal aus Plexiglas (das Bootssperrholz von vorher war weggefault).
  • ein „wenig“ Zeit ging natürlich auch drauf, das ganze Kleinzeug zu besorgen…
  • mein Handy hat plötzlich den Geist aufgegeben und da wir es als Hotspot nutzen, wenn hier im Yard die Bits einzeln abgearbeitet werden, war ein Ersatz fällig. Und nachdem Deltaville jetzt nicht gerade im Zentrum der Welt liegt, gehen eben auch ein paar Stunden drauf, zur nächsten AT&T-Niederlassung zu fahren wegen Ersatz.

nächtliche Stimmung

Was herrlich ist, wenn man inzwischen durch die Landschaft fährt – alles ist grün! Es sieht so unterschiedlich aus zu vor ein paar Wochen, aber richtig schön! Was wir nur immer vergessen unterwegs: fotografieren… Wir versprechen, uns da ein wenig mehr zu bemühen!

Kleinzeug und ein Ausflug

Neben dem Streichen stehen noch ein paar andere „Kleinigkeiten“ an. Die Halterung der Gasflaschen im Ankerkasten ist mit der Zeit völlig aufgeweicht (auch Bootssperrholz hält nicht ewig), jetzt bauen wir eine aus Plexiglas. Die Kette bekommt unten eine neue Auflage, die müssen wir nur noch besorgen. Zumindest haben wir schon eine Vorstellung, was wir so wollen. Dann haben wir Post bekommen – unser Reiseführer für Kanada ist da, die Sommerplanung kann noch ein Stück konkreter werden. ins Buch eingepackt war meine neue Kreditkarte. Die alte wurde in Belize gehackt, glücklicherweise wurde der Betrug jedoch schnell erkannt. Was wir dabei gelernt haben: für die Zeit des Postversands kann man die Karte beim Anbieter telefonisch auch temporär sperren. Falls sie unterwegs abgefangen wird, kann sie so wenigstens nicht missbraucht werden! 

Unser kleiner Rückkehrer hat etwas Arbeit verursacht – er hat sich nämlich gestern durch unser Moskitonetz gebissen, die offene Tüte Nachos im Salon war wohl doch zu verführerisch… Zumindest hat er sich über nichts anderes hergemacht, vielleicht kann er sich ja doch an Regeln halten. Das neue Fliegengitter ist aus Aluminiumnetz, wir sind gespannt, wie lange es standhält. Unser Ziel ist dennoch, den Kleinen dauerhaft loszuwerden. Die Falle ist mit einem neuen, selbstgemixten Köder bestückt und die ersten Rezepte für Squirrel-Stew (Grauhörnchen-Eintopf) haben wir auch schon studiert. Nachdem an dem Knirps aber nicht so sehr viel dran ist, werden wir ihn wohl eher wieder aussetzen. Diesmal jedoch deutlich weiter weg! Zuerst muss er allerdings nochmal in die Falle gehen…

Das sonnige Wetter gestern haben wir zu einem Ausflug nach Kilmarnock mit Elke und Werner von der SY NaJa genutzt – es ist zwar immer noch kühl, aber die Sonne ist einfach herrlich! Und der Frühling gibt alles, überall ist es grün, es blüht und sprießt nur so!

Grundierung

Es wurde noch ein wenig weiter gespachtelt und geschliffen, aber irgendwann war es genug und wir konnten uns an die Grundierung machen. Der Rumpf war vorbereitet, den Schleifstaub hatten wir noch abgewaschen und gut getrocknet. Also ging es ans Farbe mischen, wir haben uns für eine 2K-Grundierung entschieden, der Lack wird dann auch 2K, der sollte mehr aushalten als ein 1K-Lack.

Der erste Mischversuch schlug fehl – wir hatten den falschen Verdünner gekauft und die Farbe wurde batzig. Ein wenig Lehrgeld hat uns das gekostet – die deswegen zusätzlich erforderliche Dose Farbe hat mal schnell $45 gekostet… Der richtige Verdünner hat dann anstatt $5 auch noch 28 gekostet – was investiert man nicht alles für ein schönes Boot!

Insgesamt zwei Schichten Grundierung sind aufgetragen und Kassiopeia sieht jetzt schon richtig schick aus! So gleichmäßg weiß kennen wir sie gar nicht 🙂

Ansonsten kam die Kälte zurück – die Winterdecke ist wieder im Einsatz. Und noch einen Rückkehrer haben wir: Sam, das Squirrel, hat den Rückweg gefunden. Die Falle steht wieder, beim nächsten Mal wird er weiter weg gebracht!

Abschied von Sam

Und wir hoffen endgültig! Auch zum zweiten Mal konnte er/sie sich wieder befreien, dann haben wir die Falle ein bißchen besser eingestellt und heute vormittag war es soweit: er ging rein und kam nicht mehr raus. Natürlich war die Verzweiflung groß, aber selbst sein durchaus herzzerreißender Blick hat uns nicht erweichen können. Einer der Arbeiter hier vom Yard hat ihn ein paar Meilen weit weg gebracht und wir hoffen, dass er dort ein schönes, neues Zuhause findet. 

Schleifarbeiten

Das schöne Wetter haben wir direkt ausgenutzt. Nach der ersten Schleifrunde sind die Löcher am Rumpf verspachtelt, geschliffen, nachgespachtelt und wieder nachgeschliffen. Das ganze haben wir pünktlich zum heutigen Regenwetter hinbekommen. Dank Elke und Werner von der SY Na Ja ist sogar schon abgeklebt. Wenn es wieder trocken ist und nicht ganz so windig, können wir also grundieren.

Da es wärmer wird, können wir auch wieder mehr im Cockpit leben. Herrlich! Eine Nebenwirkung ist, dass endlich wieder die Nähmaschine ihren Platz auf dem Salontisch gefunden hat. Die ersten Sommerkopfbedeckungen sind genäht, ein paar andere Dinge stehen noch an. Außerdem lässt es sich so einfacher räumen und aussortieren. Von Cristina und Gaël haben wir letzthin ein paar Reste bekommen, die konnten wir endlich auch mal sinnvoll verteilen. Die Winterdecke haben wir inzwischen außer Dienst gestellt, die wenn verpackt ist, ist nochmal mehr Luft. 

Tja, und unser Grauhörnchen bleibt uns treu. Das ist ja eigentlich eine schöne Eigenschaft, in dem Fall aber nicht wirklich. Inzwischen hat er/sie schon zweimal unser Cockpit als Klo benutzt (glücklicherweise finden wir „nur“ feste, kleine Knödel, die sich leicht aufsammeln lassen) und verschiedenes Obst angeknabbert. Aber das kann so nicht weitergehen. Die Jungs vom Yard haben Freitag eine Falle aufgebaut, aus der er sich beim ersten Mal direkt wieder befreien konnte. Gerade warten wir darauf, daass er zum zweiten Mal reingeht… Der Plan ist, ihn/sie ein Stück weiter weg wieder auszusetzen. Wir wollen ihm ja nichts schlimmes, aber das mit der WG funktioniert einfach nicht.

es wird wärmer…

So langsam aber sicher scheint es tatsächlich wärmer zu werden und auch zu bleiben. Das ist für uns der Startschuss für die Vorbereitung der Arbeiten am Rumpf, der ja laut nach Farbe schreit. Michl hatte schon angefangen, die ein oder andere abgeplatzte Stelle mit dem Dremel zu bearbeiten, heute hat er noch ein paar gefunden. Ich habe den Marlin am Bug entfernt, da wollen wir nicht drumherum malern (einen neuen haben wir schon an Bord). Der Bugspriet ist abgebaut und eine Rumpfseite ist schon angeschliffen. Spachteln können wir die Löcher noch nicht, dafür ist es mit um die 10°C doch noch zu kalt.

Unser Einbrecher hatte sich zuerst mal ein paar Tage ferngehalten (zumindest haben wir ihn nicht gesehen), heute hat er uns gleich ein paar Mal besucht. Wir waren grad kurz im Yard unterwegs und als wir zurück kamen, rumpelte was im Cockpit und der Kleine ist von dannen gehüpft. Hat sich aber durchaus Zeit gelassen dabei. Später saß ich unten, da war er schon wieder da. Anscheinend hat ihm der Aufstrich geschmeckt, den wir mittags hatten und von dem noch Reste in einer Schüssel im Cockpit standen. Nachdem die Schüssel bei seinem dritten Besuch weg war, kam er anschließend nicht wieder. Da müssen wir uns noch was einfallen lassen, wie wir unseren kleinen Freund von Kassiopeia fernhalten…

Einbrecher an Bord

Angstschiss

Vor ein paar Tagen und heute hatten wir um die Frühstückszeit einen Besucher an Bord. Zumindest hatten wir ihn/sie da das erste Mal bemerkt. Wir stehen ja inzwischen nah am Büro, das nah an den Bäumen steht. Und da kommt unser „Gast“ leicht über Dach und Außenborder auf Kassiopeia. Bis heute früh waren wir noch entzückt. Inzwischen nicht mehr ganz so sehr.

von außen

Heute tagsüber waren wir ein paar Stunden unterwegs und wollten verhindern, dass der/die Kleine es sich im Salon gemütlich macht, also haben wir die Schotts am Niedergang eingesteckt. Woran wir nicht gedacht haben, war die Luke in der Bugkabine. Die ist zwar durch das Dinghi gut geschützt, bei entsprechender Körpergröße kann man aber unten drunter krabbeln und sich durchquetschen. Dann muss nur noch das Fliegengitter überwunden werden (was wohl die leichteste Übung war) und schon ist man drin. Leider gibt es dann da aber keinen Ausgang mehr. Zumindest keinen, den so ein kleiner Kerl öffnen kann. Der Rückweg über die Luke ist nicht über Klettern erreichbar, also hat er/sie sich freigebissen. Und das gründlich.

eigentlich putzig, oder?

Tja, die Idee mit den Schotts war für diesen Fall eine blöde… Jetzt überlegen wir, wie wir den nächsten „Einbruch“ verhindern können. Der Knirps muss ja auch ziemliche Panik gehabt haben, das wollen wir uns allen nicht mehr antun. Vielleicht wurde Sam (heut früh hatten wir uns noch einen Namen überlegt…) ja auch so abgeschreckt, dass er/sie eh nicht mehr wiederkommt. 

Frühling! und ein Wiedersehen

Es scheint, als ob er endgültig gekommen ist. Zwischendurch gibt es zwar immer noch kühle Tage und unsere Heizungen haben noch keine Sommerpause, aber die Sonne wärmt doch gleich ein Stück mehr. Und wir können auch wieder unser Cockpit benutzen, das erweitert den Wohnraum doch deutlich. Endlich! Das heißt andererseits auch, dass wir so langsam anfangen können, an Kassiopeia zu arbeiten. Bei noch nicht mal 10°C tagsüber ist das einfach zu kalt gewesen bisher.

Tja, und was haben wir die letzte Zeit so alles getrieben? Wir waren beide in unseren Jobs ganz gut mit Arbeit versorgt und dank unseres Stellplatzes, der inzwischen direkt neben dem Büro und somit der WiFi-Antenne ist, konnten wir ausführlich der Mediatheken frönen. Danke ans öffentlich rechtliche Fernsehen 🙂

Und so ganz nebenbei haben wir ein paar nette Abende mit Cristina und Gaël aus der Schweiz. Sie kamen vor gut einer Woche hier an, sind inzwischen nach Hause geflogen und wollen hier ihr Boot verkaufen lassen. Es war zwischendurch sehr schön, mal wieder mit anderen internationalen Seglern zu plauschen und sich über vergangene und, wer weiß, vielleicht zukünftige Ziele auszutauschen.

Und so kamen heute gleich die nächsten Segler zum Plauschen an: Elke und Werner mit Mitseglern und ihrer SY NAJA, direkt und ohne Zwischenstopp von Florida nach Deltaville. Und, was durchaus bemerkenswert ist: auch ohne Motor, der ließ sich nämlich bereits in Florida nicht mehr starten. Letzte Nacht sind sie in der Fishing Bay angekommen, heute dann unter Segeln an den Steg. Wir freuen uns sehr, die beiden wiederzusehen, das letzte Mal war in Brasilien vor knapp vier Jahren!

Ende einer Odyssee

Wir haben ja schon länger ein eigenes Auto. Bis vor kurzem konnten wir glücklicherweise mit Hilfe von Freunden das Auto auf ihren Namen anmelden und versichern. Als wir jetzt aus Mexiko zurück kamen, gab es nun die Nachricht: sie gehen zurück nach Deutschland. für die beiden eine gute Nachricht! Wir freuen uns grundsätzlich mit, haben aber jetzt das Problem mit dem Auto. Wenn sie hier nicht mehr wohnen, können sie auch kein Auto mehr haben, somit erstmal wir auch nicht.

Somit mussten wir probieren, Klara auf uns anzumelden. Als wir das Auto gekauft haben, hieß es noch, das geht nicht, aber man kann ja einfach nochmal fragen. Unsere erste Adresse war die DMV, die US-amerikanische Zulassungsstelle für Fahrzeuge. Die erste Antwort dort: wenn wir hier keine Adresse haben, dann wird das Auto eben auf die deutsche Adresse zugelassen. 

Also haben wir uns des Themas Autoversicherung angenommen. Online sind wir gescheitert – wir haben keine Sozialversicherungsnummer und keinen Führerschein aus Virginia..Den entscheidenden Tipp bekamen wir hier in der Werft: eine kleine Niederlassung der Versicherung „Virginia Farm Bureau“. Wir wurden sehr freundlich beraten und hatten einen Tag später ein Angebot für eine Versicherung. Dass wir hier keinen offiziellen Wohnsitz haben, nur einen deutschen Führerschein und keine Sozialverscihernugsnummer – alles kein Problem. Als Adresse wurde völlig problemlos die Werft hier genommen (was wir selbstverständlich zuvor abgesprochen haben). 

Wir sind daraufhin nochmal zur DMV, wir wollten genau nachfragen, welche Unterlagen wir brauchen, von der Versicherung kam nämlich noch die Info, dass wir mit einer lokalen Fahrlizenz unsere Rate senken könnten. Um die zu bekommen, muss man nachweisen, dass man hier wohnt. Eine Meldepflicht gibt es in den USA nicht, also kann man u.a. mit einer Arzt-, Strom- oder Wasserrechnung, einem bestätigten Nachsendeantrag, oder einer Rechnung einer Kfz-Versicherung seinen Wohnsitz belegen.

Also haben wir die Versicherung abgeschlossen, sind direkt weiter zur DMV – und wurden von dort wieder heimgeschickt. Die Versicherungsbestätigung reicht als Adressnachweis nicht aus (Rechnung haben wir noch nicht) und unsere Führerscheine für eine Anmeldung auf die deutsche Adresse auch nicht – da steht nämlich keine Adresse drauf. Wir sind einen Tag später wieder hin – mit meinem Personalausweis, das ist das einzige offizielle Dokument mit Bild und Adresse, das wir dabei haben (Michls Personalsausweis ist noch in Buenos Aires, der wurde ja dort geklaut). Und wurden wieder heimgeschickt, die Registrierungssoftware kommt mit der deutschen Postleitzahl nicht zurecht.

Bei der DMV kannten sie uns inzwischen schon, die Damen dort waren sehr hilfsbereit. Das ging so weit, dass sie hier in der Werft angerufen und darum gebeten haben, dass wir eine Bestätigung über einen Liegeplatz ausgestellt bekommen (Bootslagerung an Land zählt nicht als Wohnsitz). Den Schrieb haben wir Montag bekommen, noch kurz den Sturm am Dienstag abgewartet und sind gestern zur Zulassung. Und haben jetzt ein auf uns versichertes Auto auf Kassiopeias Adresse angemeldet!

Ein riesiges Danke an Meghean und Missy vom Yard, Jennifer von der Versicherung und Gail inkl. Mitarbeiterinnen bei DMV!

Deltaville Sock Burning

Gestern war DAS gesellschaftliche Großereignis in Deltaville. Einer der Segelmacher hatte zum Einleiten des Frühlings durch Sockenverbrennen eingeladen, dazu gab es Freibier und gratis Austern. Und alle sind gekommen! Wir haben ein paar Segler, die auch hier in der Werft ihr Boot haben, getroffen, und alle miteinander waren wir erstaunt, wie viele Menschen in Deltaville leben. So sehr groß ist das doch gar nicht, dachten wir bisher immer. Das Wetter hat mitgespielt, die Sonne kam raus und solange sie da war, war es auch angenehm. Ein netter Nachmittag mit Speis, Trank und Musik – Danke Ullman Sails!