Zweiter Tag

Die Windfahne läuft besser, die Pinne hatte etwas viel Spiel und wir haben nochmal an den Segeln gezupft – beides haben wir heute verbessert. Nachts sind wir deswegen mit dem elektr. Autopilot gefahren, der diesmal besser durchgehalten hat. Die Windfahne kommt „nur“ noch aus dem Kurs, wenn mal wenig Wind ist und ein paar hohe Wellen uns zu sehr auf die Seite versetzen.

Das Wetter ist gemischt – viele Wolken, so sehen wir den Sternenhimmel gar nicht und die Nacht ist stockdunkel. Die Wellen sind unruhig und hoch, kommen aber inzwischen mehr von hinten, gestern waren sie noch sehr seitlich.

Was wir gar nicht erwähnt hatten gestern: der Abschied aus La Restinga war sehr bewegend! Von überall kamen noch Rufe, viele haben gewunken oder sogar gehupt und selbst auf der Mole stand ein Abschiedskomitee.

Der Crew geht´s immer noch gut 🙂

Position: 23°57.244’N, 19°58.705’W um 15:30UTC

erster Tag

Mittag ging es gestern los, die Regatta war schnell vorbei, da alle zu unterschiedlichen Zeiten los sind. Gestern gab es etliche Segelwechsel: Groß vom 1. ins 2. Reff, Genua runter, Fock hoch, Genua ganz runter, kleine Fock angeschlagen, dann Fock runter, kleine hoch und später wieder zurück. Mit ausgebaumter Fock links und Groß im zweiten Reff rechts sind wir immer noch unterwegs.

Probleme macht uns unser Autopilot. Er hatte ein paar Aussetzer (die er früher nicht hatte) und seit heute früh versuchen wir unsere Windfahne zum Lenken zu bringen. Da gibt es aber noch ein paar Kommunikationsprobleme, die jedoch weniger werden.

Der Crew geht´s gut, wir schaukeln uns ein 🙂

Position: 25°47.229’N, 19°00.453’W um 15:40UTC

Fahrt nach La Gomera

Früh waren wir im Büro beim Bezahlen – die Mitarbeiterin hatte wohl keinen schönen Abend. Zumindest fiel es ihr offensichtlich schwer, sowas wie ein freundliches Gesicht zustande zu bringen. Waren wir bisher von den Kanaren nicht gewohnt. Auf unsere Anmerkung, dass wir ja noch nicht mal duschen konnten, meinte sie nur, der Marinero hätte einen Schlüssel für uns gehabt (dem war aber sein Festivo wichtiger). Naja, der volle und nicht günstige Preis war trotzdem fällig. Also bezahlen und los.

Die Fahrt war ähnlich ereignisreich als die am Tag zuvor, den Unterschied hat diesmal das Großsegel gemacht – das haben wir uns nämlich gespart. Wind kam ziemlich von hinten und da läuft bei leichtem Wind unsere Dame nur mit der Genua schöner. Wenn denn Wind weht. Leider mussten wir wieder zwischendurch motoren, bei 7kn Puster kommt unsere Dame nunmal nicht in Schwung. Aus der Ferne konnten wir wieder Wale beobachten, diesmal deutlich größere Herden mit mindestens 15 Tieren. Leider haben wir nur gesehen, wie sie gemächlich durch´s Wasser gleiten aber nicht mehr erkennen können. Trotzdem toll!

Das Anfunken der Marina in La Gomera hat deutlich besser geklappt – wir haben sogar eine Antwort bekommen und wurden zu unserem Liegeplatz geleitet. Beim Anlegen bekamen wir Hilfe von der Crew der Carousel, die auch schon seit ein paar Tagen hier sind. Schön, die beiden wieder zu sehen 🙂 Auf den ersten Eindruck gefällt es uns hier richtig gut! Die Aussicht ist toll (Bilder folgen), der Ort nicht so riesig wie Las Palmas und am Steg sind eine Menge nette Menschen. Zwei Plätze weiter liegt eine dänische Rasmus 35, somit auch für Kassiopeia gute Gesellschaft 😉

zurückgelegte Strecke: 25,5sm, Gesamtstrecke: 2529,7sm, aktuelle Position: 28°05,364’N, 17°06,540’W

Schaukelige Nacht und Fahrt nach Teneriffa

Irgendeine höhere Macht hat ein Problem, wenn wir ankern… Der Anker hat bestens gehalten, aber vor lauter Schaukelei konnten wir beide erst gegen halb vier einschlafen. Da wurde es nämlich ruhiger. Ursprünglich hatten wir überlegt, noch einen Tag zu bleiben, aber auf noch so eine Nacht hatten wir gerade keine großartige Lust. Also haben wir uns mit Sonnenaufgang fertig gemacht und sind in Richtung Teneriffa aufgebrochen. Die Fahrtstrecke war relativ simpel: ablegen, Kurs anlegen und ca. 50sm später in die Marina einbiegen. Kurz nach dem Ablegen haben wir das Groß hoch, zwischendurch die Genua mal rauf (bei genug Wind) oder runter (bei zuwenig Wind) und vor dem Ziel das Groß wieder runter. Somit eine ereignislose Fahrt, wenn wir nicht zwischendurch Wale gesehen hätten 🙂 Drei davon waren ganz nah, sie sind unter Kassiopeia durchgetaucht. Wir wissen nicht, was es für welche waren, sie waren etwa 5m lang, einer war weiß. Ein fantastisches Erlebnis, direkt neben sich einen Wal blasen zu hören (so haben wir sie überhaupt erst bemerkt)!

Über Nacht sind wir in der Marina del Sur in Las Galletas auf Teneriffa. Es war grade irgendeine Festivität, weshalb auf Funk niemand geantwortet, uns dann aber in der Marina in Empfang genommen hat. Leider hat uns der Marinero etwas spät gezeigt, in welche Box wir sollen, somit, und bedingt durch „netten“ Wind von der Seite, war das Anlegemanöver Hafenkino… Naja, zum Schluß standen wir dann rückwärts (!) in der Box und wurden für alles weitere auf den nächsten Tag verwiesen. Wasser und Dusche für heute somit leider Fehlanzeige.

zurückgelegte Strecke: 50,1sm, Gesamtstrecke: 2504,2sm, aktuelle Position: 28°00,437’N, 16°39,604’W

Ankern vor Puerto Mogan

Gestern gab es dann doch noch ein wenig Urlaub: lesen, faulenzen – was man da eben so macht. Ach ja, ein wenig Sightseeing haben wir auch gemacht. Es gibt einen Mirador (Aussichtspunkt), von dem aus man einen grandiosen Blick über die Bucht hat. Allerdings muss man sich den Ausblick erarbeiten, es geht recht steil die Treppe hoch. Wir finden, die Anstrengung lohnt sich!

Heute vormittag waren wir noch kurz einkaufen, Michl hat Mike in seinen Mast geholfen (was sind wir froh, dass wir die Stufen haben, man kommt doch deutlich einfacher hoch!), wir haben bezahlt und sind zum Ankerplatz gefahren. Kurze Aufregung hatten wir noch, als ein Ausflugsboot an einer Boje festgemacht hatte. Wir waren etwas zu nah dran, zugegeben, aber der hat auch nicht geschaut, ob da vielleicht ein Hindernis im Weg ist… Naja, nachdem wir nochmal 10m Kette nachgegeben hatten, konnten wir die Kollision vermeiden… Danach haben wir uns ein Stück näher in Richtung Einfahrt verlegt und seitdem schaukeln wir vor uns hin. Wind und Welle haben abends wieder auf Süd gedreht, der Wind ist zwar inzwischen weg, die Wellen hat er dagelassen. Mal sehen, wie die Nacht wird 🙂

Auf jeden Fall durften wir einen richtig schönen Sonnenuntergang beobachten und vorher noch herrlich schwimmen. Den Anker haben wir auch abgetaucht – hat sich wunderbar verbuddelt 🙂

Fahrt nach Puerto Mogan

Der ein oder andere mag es ja schon geahnt haben, unsere Zeit in Las Palmas hat sich dem Ende zugeneigt. Es hat uns sehr gefallen, war aber auch Zeit, mal wieder weiterzufahren. Unser nächstes Ziel war immer noch Gran Canaria, aber quasi am gegenüberliegenden Ende. So grundsätzlich stand Puerto Mogan auf dem Plan, da das aber fast 50sm sind, somit als Tagestörn nur mit richtig gutem Wind zu schaffen, wollten wir eigentlich die ein oder andere Bucht vorher noch ankern. Bei Wind bzw. Welle aus südlichen Richtungen, sind die aber alle unruhig. Tja, und was haben wir? Wind und Welle aus Süd… Nicht viel, aber es reicht, dass die wenigen Ankerlieger, die wir gesehen haben, ziemlich geschaukelt haben. Somit sind wir dann doch durchgefahren.

Zur Fahrt: Natürlich sind wir nicht wie geplant um neun losgekommen (sind wohl schon zu „kanarisch“ ;-)), aber um halb zehn war es dann soweit. Nachdem die Plätze neben uns am Steg (so wie inzwischen auch viele andere in der Marina) leer waren, konnten wir locker flockig ablegen und losdüsen. Noch im Hafengebiet haben wir das Groß hochgezogen, mit uns etwa zeitgleich haben das auch zwei andere Segler getan. Da war der Wind allerdings noch ziemliche Mangelware, im Gegensatz zur Welle. Entsprechend schaukelig war die Angelegenheit zu Beginn (bei uns allen dreien). Zusammen mit der Genua und ein wenig mehr Wind haben wir dann aber doch gut Fahrt gemacht. Blöderweise hat uns ein anfangs kleines Loch an der Lattentasche im Großsegel einen Strich durch die Rechnung gemacht: es hat sich bei einer Welle ziemlich vergrößert – wir mussten das Segel sofort bergen. Was uns völlig überrascht hat: wir waren nur mit Vorsegel schneller als zuvor, außerdem hat das Segel nicht mehr geschlag en sondern stand wie eine eins. Irgendwann wurden die Wellen weniger, der Wind ein wenig mehr und wir hatten zwischendurch bis zu 7kn auf dem GPS 🙂

Am Südzipfel bei Maspalomas hat uns wie angekündigt der Wind verlassen und ab da mussten wir motoren. Und wie schon beschrieben: Ankern wäre sehr „bewegt“ gewesen, also sind wir gleich nach Puerto Mogan. Auf den ersten Blick ein wunderschöner Ort, sehr touristisch und doch deutlich ruhiger als wir das von den letzten drei Monaten Großstadtleben gewohnt sind. Bilder folgen!

zurückgelegte Strecke: 46,7sm, Gesamtstrecke: 2454,1sm, aktuelle Position: 27°48,994’N, 15°45,942W

Ankern

Nachdem wir uns gestern ja schon vor Anker legen wollten, war es heute soweit. Die Süßwasserduschen haben wir alle drei genossen. Wobei wir erwähnen müssen, dass die Duschen mit zu den besten gehören, die wir bisher hatten! Allerdings ist Marina Rubicon preislich auch unter den Favoriten… Also heute vormittag nochmal kurz einen Schwatz mit Martina von der MaRe gehalten, ins Cafe zum Mail abrufen und schaun, was es sonst so neues auf der Welt gibt, bezahlen und los.

Der Weg war nun nicht so sehr weit, wir liegen direkt vor dem Eingang zur Marina und ankern auf gut 8m und Sandgrund. Der Anker hat sich direkt eingegraben und selbst bei Böen bis knapp über 20kn bewegt sich da nichts. Durch vorbeifahrende Fähren, eine doofe Schwellrichtung, etliche Bananaboote, die um uns herumschwirren, und das ein oder andere Motorboot liegen wir nicht so richtig ruhig. Wir hoffen mal, dass wir dennoch sanft in den Schlaf geschaukelt werden.

Ach ja, und ein weiteres unverhofftes Wiedersehen gab es: Angelika und Bodo mit der Fürrit sind am Ankerplatz eingetroffen, kurz nachdem wir unseren Anker eingefahren hatten. Zum Anlegerwein sind sie dann zu uns rüber gekommen und haben von ihren Marinaerlebnissen auf Fuerteventura erzählt. Es scheint wohl nicht einfach zu sein, einen geschützten Platz zu finden, wo man seinen Kat auch eine Weile liegen lassen kann.

La Graciosa, Kanaren

Nach einer insgesamt sehr schönen Fahrt haben wir heute um 20:00 UTC in der Caleta del Sebo auf Isla Graciosa, im Norden der Kanaren, festgemacht. Wir haben noch kurz was gegessen und fallen jetzt ins Bett. Endlich mal wieder mehr als nur 1-2 Stunden am Stück schlafen 🙂

Mehr und Bilder gibt es, wenn wir wieder Internet haben.

aktuelle Position: 29°13.673’N 13°30.202’W, seit Salé zurückgelegte Strecke: 470sm, im Schnitt 4,5kn

vierter Tag unterwegs

Die letzte Nacht war sehr gut: schöner Wind, toller Sternenhimmel, allerdings auch kräftig Schaukelwelle. Aber wir kamen gut voran.

Gerade läuft über UKW-Funk auf Kanal 16 das Highlight des Tages: irgendjemand hat seinem Kind das Funkgerät in die Hand gedrückt und es brabbelt und singt vor sich hin. Zwischendurch kommen auch Antworten. 🙂

Heute früh hatten wir kurz die Befürchtung, dass wir aufgrund von Windmangel den Motor anwerfen müssen, aber als wir noch unschlüssig überlegt haben, kam der Wind dann doch und hält bis jetzt an. Drückt uns die Daumen, dass das so bleibt.

aktuelle Position: 30°40’591N 11°59’444W, Zeit 18:00 UTC, bisher zurückgelegte Strecke: 349sm, im Schnitt 4,4kn

dritter Tag unterwegs

Die zweite Nacht war anfangs noch recht ruppig. Die Wellen sind zwar nicht sehr hoch (1-2m würden wir sagen), aber schaukeln uns immer noch gut durch. Früh wurde es dann etwas ruhiger, da fiel es mit dem Schlafen auch ein wenig leichter.

Im Moment haben wir wieder unseren Abendspeed, knapp 7kn hatten wir zwischendurch erreicht. Mal sehen, wie sich das so entwickelt, morgen soll der Wind wieder weniger werden.

Die ganze letzte Nacht wurden wir von Delfinen begleitet, es war sternklar und die Milchstrasse hat uns nur so angefunkelt. Und insgesamt fünf Schildkröten haben wir bisher gesehen! An der Angel bis auf drei Plastiktüten immer noch Fehlanzeige…

aktuelle Position: 32°04’797N 10°35’055W, Zeit 18:00 UTC, bisher zurückgelegte Strecke: 238sm, im Schnitt 4,3kn

Wir schaukeln uns ein

Gestern der Abschied von Sale ist uns sehr schwergefallen. Aber die Wettervorhersage war einfach passend um weiter zu fahren.

Die erste Nacht auf See war relativ ruhig – wenn man davon absieht, dass der Motor brummen musste. Bei 2-3kn Wind kommt unsere alte Dame leider nicht in Schwung. Zuvor konnten wir schön segeln und seit heute früh auch wieder. Gegen 10Uhr haben wir den Kurs gewechselt, von ziemlich gegen Westen haben wir ein Stück südlich gedreht. Seitdem haben wir auch den Spibaum in Aktion und schaukeln fröhlich vor uns hin. Anfangs bei etwa 3kn, inzwischen haben wir etwas Gas gegeben und sind zwischendurch mit 6kn unterwegs. Für die Nacht überlegen wir gerade, den Spibaum abzunehmen und den Kurs ein wenig westlich anzupassen. Mal sehen, wie wir entscheiden.

Die Stimmung an Bord ist hervorragend, wir haben auch schon einen Teil unserer Verpflegung (die wohl über den Atlantik reichen würde), vernichtet. Schlaf ist noch etwas schwierig, unter anderem, weil unser Wassertank zu voll ist und deswegen laut blubbert… Aber das ändert sich ja mit der Zeit.

aktuelle Position: 33°18’813N 9°00’128W, Zeit 18:00 UTC, bisher zurückgelegte Strecke: 126sm, im Schnitt 4kn

Ankern im Ria Cedeira

Mittwoch, 12.9.

Heute früh haben wir nocheinmal Wetterdaten abgerufen – wir wollten weiter aber so sehr vielversprechend waren die Daten gestern noch nicht. Heute waren sie zwar nicht viel besser, insbesondere die Wellenhöhe, aber das sollte sich die kommenden Tage noch steigern. 1,3m Wellenhöhe, dachten wir, ist genug. Also los! Bis La Coruna war es uns für einen Tagestripp zu weit, für eine Nachtfahrt zu kurz. Also haben wir den Tipp von Stegnachbarn aufgenommen und sind bis zum Ria Cedeira zum Ankern gefahren. Die Bucht ist sehr schön und geschützt, allerdings schaukelt es uns ein wenig durch. Mal sehn, wie die Nacht wird, vielleicht suchen wir uns morgen noch eine andere Ecke in der Bucht.

Die Fahrt hierher war auch schon schaukelig: recht wenig Wind und anfangs Welle, später Dünung von der Seite. Somit konnte auch das Großsegel nicht viel stützen. Und immer, wenn wir den Kurs gewechselt haben, weil wir um ein Cap waren, kamen die Wellen hinterher. Erst in der Einfahrt in die Ria haben sie uns ein wenig angeschoben.

Gefahrene Strecke: 34,2sm, Gesamt: 1035,2sm

Die erste Nacht auf der Biskaya

Freitag, 7.09.

Gestern sind wir dann doch aus Frankreich aufgebrochen. Wir hatten früh noch überlegt, weil die aktuellsten Wettervorhersagen für Sonntag kurz vor Spanien Gegenwind angesagt hatten, aber dann entschieden wir doch zu starten. Windrichtung und Stärke waren perfekt, wir sind segelnd richtig gut vorangekommen. Kurz vor der Ile D´Ouessant mussten wir doch den Motor zuhilfe nehmen, der Wind ließ nach und kam direkt von hinten, irgendwie kamen wir auch aufgrund einsetzender Gegenströmung nicht mehr von der Stelle und die Segel haben ständig geschlagen. Seit gestern abend haben wir nun denselben Kurs – direkt nach Spanien. Wo wir anlanden, entscheiden wir wohl am Sonntag, je nachdem wie sich der Wind entwickelt.

Für heute Nacht mussten wir wieder die Maschine anmachen, der Wind wurde einfach immer weniger (inzwischen sind wir wieder segelnd unterwegs). Dennoch war es eine sehr schöne Nacht. Der Himmel war so klar, dass wir vor lauter Sternen gar nicht wussten, wo wir zuerst hinsehen sollten. Die Milchstrasse war in einer beeindruckenden Klarheit zu sehen. Das hat sich erst geändert, als der Mond erst blutrot am Horizont aufgegangen ist und dann die Nacht erleuchtet hat. Bestimmt die halbe Nacht wurden wir von Delphinen begleitet. Auch im Mondlicht ist das sehr beeindruckend: die silber glänzenden Körper sind durch das Wasser zu erkennen. Und es ist toll zu sehen, wenn sie unter dem Bug durch schnellen. Auch vier oder fünf Delphine gleichzeitig springen zu sehen ist einfach grandios. Manchmal wurde beim Springen floureszierendes Plankton mit aufgewirbelt, das hat dann noch gleichzetig ein Leuchten bei jedem Sprung verursacht.

Bei all der Aufregung und Schönheit konnten wir natürlich nicht so grandios schlafen. Wir werden uns wohl heute tagsüber immer wieder mal ein paar Minuten gönnen, dass wir für die nächste Nacht gerüstet sind. Rein verkehrstechnisch dürfte es wenig Probleme geben: wir sehen zwar auf dem AIS ein paar Frachter, aber die sind alle weit weg. Andere Segler haben wir nur gestern einen gesehen.

Ach ja, Thema Angeln: wir nähern uns dem gewünschten Ergebnis! Zumindest an einem Haken war wohl ein Fisch dran, es hingen Schleim- und Fleischfetzen daran. Jetzt müssen wir das ganze nur noch inklusive dem komplettem Fisch an Bord bringen.

Unterwegs

Heute mittag sind wir in Cherbourg gestartet. Ob wir tatsächlich nonstop durch die Biskaya kommen, wissen wir nicht, es sieht eher so aus, als ob wir tanken müssen. Seit heute mittag läuft bis auf eine kurze Unterbrechung der Motor, 2Bft reichen Kassiopeia nicht wirklich zum Segeln. Aber dafür haben wir wenig Welle, wir würden das eher als angenehme Dünung bezeichnen. Dorie macht ihren Job hervorragend, sie fährt sehr ruhig und gleichmäßig. Was allerdings heute schon zu heftigem Ärgern geführt hat, war die Installation der Hydraulik in Fecamp. Der Mensch hatte, so jetzt im Nachhinein betrachtet, von Hydraulik offenbar auch nicht viel mehr Ahnung wie wir. Er hat anstelle eines Anschlusses an den Hydrauliktank direkt am Steuerrad einen Ausgleichstank für das Hydrauliköl der Pumpe von Dorie im Motorraum angebracht. Was ja sicherlich funktionieren würde, wenn diese auf gleicher Höhe gewesen wäre… So hat die Pumpe nämlich Peu a Peu das Öl durch den Ausgleichstank nach draußen gepumpt. Was uns aufgefallen ist, als wir kurz mal manuell steuern wollten und das Ruder nicht reagiert hat. Glücklicherweise hatten wir noch Hydrauliköl dabei, das haben wir nachgefüllt und den Ausgleichsbehälter mit einer Schraube abgedichtet, mehr konnten wir erst mal nicht tun.

Jetzt zu den schönen Dingen: wir hatten gerade einen traumhaften Sonnenuntergang, zuvor wurden wir kurz von einer Delphinschule begleitet. Herrlich, diese Tiere sind so anmutig. Es ist einfach ein Geschenk, sie in freier Natur erleben zu dürfen. Wir sind sehr gespannt, wie unsere erste komplette Nacht auf See verläuft, bisher sind wir ja immer irgendwann nachts im Hafen angekommen. Inzwischen haben wir schon einen ganzen Berg an warmen Klamotten angezogen, wir werden dann auch versuchen, abwechselnd zu schlafen. Auf jeden Fall freuen wir uns auf die Nachtstimmung auf See 🙂

Fecamp

Heute haben wir bis auf die Pumpe den Autopiloten eingebaut, also das Instument, den Kursrechner und den Ruderlagengeber. Morgen wird dann die Pumpe an das Hydrauliksystem von einem Fachmann angeschlossen, da sind wir uns einfach zu unsicher.
So waren wir ein wenig spazieren und auf dem Bio-Markt (Naja der Markt ist anscheinend noch im Aufbau, es waren leider nur 4 Stände da, doch haben wir uns wenigstens mit Eiern und Käse eingedeckt.
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