Im Vulkan

Nachdem gestern mehr die Arme im Einsatz waren, Untewasserschiff reinigen und anschleifen, mussten zum Ausgleich heute die Beine ein wenig vertreten werden ;-). Und bevor wir weiterfahren dacht ich mir, mal sehen wie so eine erloschenener Vulkan innen aussieht. Da Suuz und Kees auf Lanzarote waren und wir uns um Balu kümmern wollten, habe ich sie mir geschnappt und bin los. So ein Hund braucht halt auch einfach Auslauf…

La Graciose etwas abseits der normalen Wege zu erkunden ist besonderes reizvoll, wie ich finde. Es ist natürlich alles unbefestigt und nicht ausgetreten, wir konnten uns unseren Weg nach oben selbst suchen. Von da aus hat man einen herrlichen Rundumblick über die Insel und die Inselchen im Norden von La Graciosa.

Wir sind den ganzen Kraterrand umlaufen und waren innen im Krater. Oben am Rand wehte ein starker Wind, innen war es totenstill, faszinierend. Wir sind einfach in einem Naturparadies und natürlich haben wir aufgepasst, dass wir keine Pflanzen, Tiere oder ähnliches zertreten.

Das ganze hat zwar nur gute 2,5h gedauert, da die Entfernungen hier nicht nicht so riesig sind;-), doch war ein herrlicher Ausflug.

Ein Sonntag im Bett…

… oder so ähnlich hatten wir uns den heutigen Tag eigentlich gedacht. Aber wir sind es inzwischen ja schon gewohnt, Pläne auch mal spontan zu ändern. So ganz eigentlich wollten wir heute früh beim Bäcker eine Gasflasche kaufen und Frühstück mitnehmen. Dort ist uns Juan José, der Kranfahrer, über den Weg gelaufen. Also dachten wir uns, klären wir doch gleich mal das mit dem Kranen für morgen oder übermorgen. Tja, und das Ergebnis des Ausflugs war: Gas gibt es Sonntags nur im Notfall (und den hatten wir ehrlicherweise nicht), aber Kranen findet statt! Und das ganze schon um zehn Uhr in der früh, wir hatten somit noch eine gute halbe Stunde Zeit.

Also gab es erstmal kein Frühstück, sondern ein bißchen Arbeit:

  • die Kuchenbude musste weg
  • im Salon alles, was kippen konnte, wegräumen
  • kurz Nachdenken, wo das nötige Werkzeug ist
  • Kees bescheid sagen, dass er bei der Einfahrt in den Kran hilft
  • sich mit dem Gedanken eines arbeitsreichen Sonntags anfreunden
  • und Ablegen in Richtung Kran

Es ist einfach immer wieder spannend, wenn man sein Boot so schweben sieht… Zumindest für uns! Allerdings hatten wir bei Juan José ein richtig gutes Gefühl, wir konnten diese Woche schon bei zwei anderen Booten sehen, dass er weiß, was er macht. Da wir nur sauber machen wollten und das Kupfer neu aktivieren, konnten wir den Tag über im Kran bleiben. Kassiopeia wurde auf dem Kiel abgestellt, mit Paletten seitlich gestützt und somit konnten die Gurte gelockert werden. Wir sind so fast überall bestens hingekommen.

Glücklicherweise war deutlich weniger Bewuchs, wie wir erwartet hatten. Die Algen haben wir gut mit dem Dampfstrahler wegbekommen, die kleinen Muscheln konnten wir mit der Spachtel abkratzen. Es ging allerdings nicht ganz so schnell, wie das hier klingt: insgesamt waren wir bis kurz nach vier Uhr nachmittags durchgehend beschäftigt. Also noch das Kupfer aktivieren, unter die Dusche und auf Juan José warten zum Zurückkranen. Um sieben waren wir zurück in der Box und hatten uns schon wieder eingerichtet. Insgesamt also ein deutlich arbeitsreicherer Tag als erwartet, aber wir können glücklich einen großen Punkt unserer ToDo-Liste streichen!

Danke nochmal an Kees und Jaques für´s Helfen!

Tranquilo

Das wird sicher noch wie „In ChaAllah“ in unseren allgemeinen Sprachgebrauch übergehen. Man kann es anwenden im Sinn „Gemach, Gemach“ oder „nur keine Hetze“. Gehört haben wir es zuletzt heute, als wir bei Juan Pedro, dem Hafenmeister, wegen des Kranens nachgefragt hatten. So ganz eigentlich wären wir heute drangewesen, aber der Wind pfeift zwischendurch doch kräftig mit gelegentlich auch deutlich über 20kn Wind. Unser etwas unentspanntes Ablegen in Porto noch im Hinterkopf haben wir uns leichte Sorgen gemacht, wie wir einmal aus der Box, dann aus der Boxengasse raus und letztendlich dann in den Kran hineinkommen mit soviel Wind, der selbstverständlich aus einer manövertechnisch ungünstigen Richtung kommt. Und mit einem Langkieler ist das Rangieren ja immer ein wenig speziell, besonders bei seitlichem Wind. Aber alles kein Problem, wir können auch nächste Woche kranen, da wird der Wind weniger (sofern sich das Wetter an die Vorhersage hält). Also genießen wir entspannt das verlängerte Wochenende 🙂

lanzarote

hier anscheinend der einzige seiner Art (zumindest haben wir keinen zweiten gesehen)

hier anscheinend der einzige seiner Art (zumindest haben wir keinen zweiten gesehen)

An der Hafenmole kann man wunderbar sitzen und sich mit Leute-beobachten die Zeit vertreiben. Dazu gibt es heute noch musikalische Untermalung: ein paar Canarios spielen auf der Gitarre und singen dazu – herrlich! Nebenbei kann man Kinder im Wasser planschen sehen oder Urlauber, die vorbei flanieren.

Unsere Nachbarn haben sich sehr leise verhalten, wir haben praktisch gar nichts mitbekommen. Die meisten Boote, die über das Wochenende angekommen sind, sind wohl Charterboote oder Tagessegler, was man daran merkt, dass keiner irgendetwas außer der Maschine zur eigenen Stromversorgung hat. Und nachdem es keinen Landstrom gibt, läuft der ein oder andere Motor zwischendurch…

Día de los Canarios

Heute ist Tag der Kanaren, also Feiertag. Da Donnerstag ist, ergibt das ein wunderbar verlängertes Wochenende. Und das nutzen viele aus. Etliche haben ihre Boote ausgepackt und sind nach La Graciosa gekommen. Somit ist es mit der beschaulichen Ruhe vorbei, plötzlich ist Leben am Steg. Wir haben auch einen neuen Nachbarn bekommen, blicken aber noch nicht so ganz durch, wieviele Personen da dann tatsächlich schlafen. Angekommen sind zwei Männer mit zwei Knirpsen, zwischendurch waren aber bestimmt acht Kinder und sechs Erwachsene an Bord. Das Alles auf einer 34-Fuß-Yacht, also etwa Kassiopeias Größe. Mal sehen, wie da geschlafen wird 😉

Leider gibt es kein Feiertags-würdiges Wetter: es war heute eher wechselhaft, kräftige Böen, zwischendurch Regen, allerdings auch Sonnenschein. Und das ganze Wochenende soll so bleiben. Hoffentlich kriegen wir ein relativ Böen-freies Zeitfenster, wenn es noch klappt mit dem Kran!

Kranen verschoben

Eigentlich wären wir heute mit dem Kranen dran gewesen, gestern kam aber die Besatzung eines französischen Segelbootes und hat gefragt, ob sie noch vor uns dürfen. Da sie ein ziemliches Loch im Bug haben und vor dem Wochenende weiter müssen (immer diese Segler mit Terminen ;-)), haben wir ihnen den Vortritt gelassen. Und das hat sich im Nachhinein als gut erwiesen – mir ist nämlich gestern ein kleines Malheur passiert. Beim Steigen von einem Boot (nicht Kassiopeia) auf den Steg bin ich abgerutscht und mit einem Bein auf den Steg, mit dem anderen daneben geknallt. So gerade noch hab ich es geschafft, nicht ins Wasser zu flutschen. Folge der Aktion ist jetzt ein dickes und ziemlich blaues Knie… Und die Aktion mit dem Kranen wäre heute wirklich nicht so gut gekommen. Mal sehen, wie lange die anderen brauchen, wir sind dann danach dran.

geraetertraegerMichl hat heute das mal wieder schönere Wetter genutzt und Rostentfernung betrieben. Es war richtig viel Arbeit, die Dusche danach wohlverdient, aber das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen!

FischchenNachdem wir uns letzthin noch beschwert hatten, dass es nicht immer einfach ist, frischen Fisch zu bekommen, haben wir vorgestern zufällig mitbekommen, wie im Hafen Boquerones verkauft wurden. Ein Kilo für 4€, wir haben ein halbes Kilo bezahlt, aber ein deutliches Stück mehr bekommen (850g). Abends haben wir die lieben Tierchen dann zusammen mit Suuz und Kees gemehlt und frittiert verspeist – sehr lecker! Zum Vitaminausgleich hatten wir als Beilage Salat 😉

es geht uns gut :-)

wetterWir genießen im Moment einfach die Zeit. Das Wetter ist nur teilweise schön, mit recht viel Wolken und zwischendurch ein wenig Niesel. Trotzdem fühlen wir uns hier noch sehr wohl. So dramatisch viel passiert im Moment nicht bei uns, nur so ein wenig Kleinzeug mal wieder. Nichtsdestotrotz haben wir uns Gedanken über die weiteren Ziele gemacht, es scheint, als ob die Zeit der langen Törns erstmal vorüber ist. Einerseits schade, weil wir gerade die letzten beiden doch sehr genossen haben – andererseits auch schön, das heißt nämlich, dass wir auch ein wenig Küste genießen können.

Die letzten Tage hatten wir mitbekommen, dass Stegnachbarn für heute einen Krantermin haben. Da dachten wir: mal sehen, was das kostet und es ist mit €100 gar nicht mal so teuer. Beim letzten Kranen von Kassiopeia waren wir nicht dabei und wir haben so den Verdacht, dass unser Antifouling nicht richtig aktiviert wurde. Und dann wirkt es nicht so gut. Also wollten wir vor den Kap Verden eh nochmal kurz an Land. Es sieht so aus, als ob das nächste Woche hier klappen könnte, wir müssen das nur noch endgültig mit dem Hafenmeister klären.

FischGestern gab es endlich mal wieder Fisch. Schwer zu glauben, aber das ist hier ein wenig schwierig einen zu bekommen. Die Fischerboote verkaufen keinen direkt und im einzigen Laden muss man Glück haben, dass geöffnet ist. Gestern war es so halb offen und sie hatten tatsächlich auch einen einzigen Fisch zum Verkauf. Der ist dann auch prompt in der Pfanne der Dubhe gelandet und da er groß genug war, haben wir uns zu viert daran satt gegessen.

Wieder zurück

Gestern abend kamen wir wieder gut auf Kassiopeia an, wie erwartet war alles bestens. Ist ja auch kein Wunder – vom Nachbarsteg aus hatte Balu, der Hund von Suuz und Kees, ständig ein Auge auf sie. Nachdem wir alles, was wir so dabei hatten, wieder bzw. neu verstaut hatten, haben wir uns noch eine Portion Spaghetti gegönnt und sind ins Bett gefallen. Irgendwie sind so Landausflüge anstrengend… aber schön!

Ein Riesen Danke nochmal an Chaly, der den TO-Stützpunkt auf Lanzarote betreut und das hervorragend macht! Wir haben uns bei dir sehr wohl gefühlt 🙂 Er vermietet übrigens auch Zimmer, falls mal jemand da in der Gegend Urlaub machen möchte.

Heute haben wir uns wieder eingerichtet und Kleinzeug wie Badhaken befestigen, Solarkabel fixieren oder Wäsche waschen erledigt. Ach ja, und unseren neuen Wok haben wir eingeweiht, lecker war´s 🙂

unser heutiger Sonnenuntergang auf La Graciosa

unser heutiger Sonnenuntergang auf La Graciosa

Schöne Dinge

adresseGestern haben wir vom Nachbarboot ein kleines Geschenk bekommen. Nadia ist ständig am werkeln und basteln, wir sind nun in den Genuss ihrer Handfertigkeit gekommen. Darin war ein Zettel mit Kontaktdaten. Allein solche Kleinigkeiten machen es so schön, auf die Art zu reisen, wie wir es tun. Nadia und Dominique sind Franzosen, sie können ein wenig gebrochen englisch, wir ein wenig französisch. Verständigung ist trotzdem möglich, jeder versucht auch mit Händen und Füßen zu reden. Und es ist einfach toll, trotz der Sprach-Probleme sich für die Pläne und Vorhaben des anderen zu interessieren und sich darauf zu freuen, sich irgendwann und irgendwo auf der Welt wieder zu sehen!

Ansonsten gibt es ein paar Kleinigkeiten:

  • das Wetter ist dämlich! Gestern wurden wir von Regen geweckt und letzte Nacht haben wir vor Kälte sogar wieder unsere dicke Decke gebraucht
  • das Experiment mit der Petersilie in Öl aus Salé ist leider misslungen, ich hatte es aber schon fast befürchtet. Letzthin hatten wir sie probiert und gegorene Petersilie schmeckt nicht wirklich gut…
  • es ist herrlich, sich entspannt einen ganzen Tag mit Lesen und Scrabble vertreiben zu können
  • es gibt hier nur kalte Duschen. Als es letzte Woche noch wärmer war, war das schön erfrischend. Seit ein paar Tagen ist es kühler, da ist duschen dann schon eher mit Überwindung verbunden
  • bevor wir herkamen, hörten wir alle möglichen Horrorgeschichten von wegen „man wird aus dem Hafen vertrieben“, „ohne Permiso geht gar nichts“ oder „unfreundliches Personal“ und weiteres. Wir können bisher nichts davon bestätigen.
  • bisher haben wir ja nur zwei kleinere Solarpanele (je 65Wp), die auch noch teilweise je nach Sonnenstand vom Baum abgedeckt sind, für die Stromerzeugung. Nachdem wir hier keinen Landstrom haben, kriegen wir zum ersten mal mit, wieviel sie tatsächlich arbeiten. Und wir sind positiv überrascht! Trotz etlicher Wolken zwischendurch schaffen sie es, den Ladestand der Batterien nahezu aufrecht zu erhalten, als Großverbraucher haben wir den Kühlschrank und die gelegentliche Nutzung der Wasserpumpe. Dennoch werden wir da nachrüsten, auch den Windgenerator haben wir ja noch nicht angeschlossen.
  • wir genießen hier so richtig die Ruhe und Beschaulichkeit der Insel. Sowohl in Lagos als auch in Salé hatten wir nicht so sehr weit entfernt Baustellen und das ist nunmal ständig irgendein Geräusch. Hier wachen wir früh auf und hören nichts. Herrlich!

mal wieder Wetter…

Irgendwie spielt das Wetter mal wieder nicht so mit, wie wir uns das vorstellen. Eigentlich wollten wir schon gestern, spätestens heute zum Ankerplatz, aber der Wind hat so zugelegt, dass inzwischen eher die vom Ankerplatz hierher kommen. Insofern hat es gut gepasst, dass wir uns gestern abend mit Chaly vom TO-Stützpunkt Lanzarote treffen konnten und er uns den Vorschlag gemacht hat, doch Kassiopeia hier zu lassen und mit der Fähre nach Arrieta zu kommen und von dort aus die Insel zu erkunden. Und das werden wir auch tun!

Heute Abend haben wir Suuz und Kees begrüßt, sie kamen aus Agadir nach einem nicht sehr angenehmen Trip, dennoch war die Wiedersehensfreude groß!!

Strandspaziergang

Nach einem gemütlichen Tag an Bord gestern sind wir heute mal in Richtung Süden spaziert. Es war gerade Niedrigwasser, wir konnten also schön über die Steine und den felsigen Untergrund laufen, die sonst nur nassen Fußes zu erreichen sind. Und es war ein richtig schöner Spaziergang!

Wir sind übrigens sehr froh, dass wir unsere Fahrrad-Tour am Freitag gemacht haben, seit gestern bläst es kräftig und da wär es wohl gegen den Wind ein wenig mehr Kraftaufwand gewesen…

Radtour über die Insel

Heute haben wir uns Fahrräder ausgeliehen um die Insel zu erkunden. So sehr riesig ist sie ja nun nicht, aber zu Fuß war es uns doch auch ein wenig zu weit. Also sind wir heute früh direkt zu einem der Fahrradverleihs und haben uns zwei MTBs geschnappt. Da wir gerade keine Hauptsaison haben, ist auch der Preis besser: sonst 10€ für acht Stunden, wir haben 8€ für zehn Stunden bezahlt. Bei strahlendem Sonnenschein ging es über die Sand- und ein wenig Schotterpisten die Hügel rauf und runter in die nördliche Gegend von La Graciosa.

Zuerst sind wir zum Playa de Las Conchas. Ein herrlicher Strand! Anfangs auch noch recht einsam (außer uns waren noch drei andere da), aber irgendwann wurde es dann „voll“ mit bestimmt 10-15 anderen Besuchern. Also sind wir weiter von der West- auf die Ostseite entlang der Playa Lambra bis zum zweiten Ort auf der Insel: Pedro Barba. Hier wohnt allerdings niemand, er besteht aus wunderschön angelegten Ferienhäusern, die eben nur gelegentlich bewohnt werden. Nach einer gemütlichen Pause im Schatten (wir hatten immer noch strahlenden Sonnenschein ;-)) sind wir am Las Agujas, der mit 270m höchsten Erhebung auf der Insel, entlang wieder zurück nach Caleta del Sebo zu Kassiopeia. Es war eine sehr schöne, aber auch ein wenig anstrengende Fahrt. Naja, irgendwie sind wir beim Radeln außer Kondition 😉

Eingewöhnung

Gestern und heute haben wir uns erstmal orientiert. Sehr viel Aufwand ist das nicht, La Graciosa ist nicht so sehr riesig. Mal wieder finden wir es richtig gut, dass wir außerhalb der Saison unterwegs sind – es gibt zwar eine Unmenge an Ferienwohnungen, aber die stehen gerade zu bestimmt 90% leer. Entsprechend wenig ist auf den Straßen (alle sandig und ungeteert) und den Stränden los. Wir haben inzwischen alles an Einkaufsmöglichkeiten für Lebensmittel gefunden, in der einzigen Bar mit WLAN kennen sie uns auch schon 😉 Am Wochenende wollen wir die Insel ein wenig weiter erkunden – zu Fuß und mit Fahrrad. Die einzigen Autos hier sind Jeeps für Touri-Touren.

So zwischendurch hat Kassiopeia noch etwas Pflege bekommen: der Gashebel hat sich nicht mehr richtig bewegen lassen, besonders der Rückwärtsgang ging nur mit sehr viel Kraft und Gefühl rein. Michl hat die Steuersäule aufgemacht, alles gefettet und weil er grad eh schon dreckig war auch noch den Motorblock gereinigt und am Getriebeflansch ein paar Roststellen beseitigt.

Bilder von La Graciosa gibt es später, heute erstmal die von der Überfahrt hierher!

Fahrt von Salé auf die Kanaren

Gestern abend sind wir nach gut vier Tagen Fahrt hier auf Isla La Graciosa angekommen. Über die Fahrt gibt es eigentlich nicht so dramatisch viel zu schreiben. Was ja aber auch ganz gut ist, das heißt, es ist auch nichts schiefgelaufen 😉 Ausklarieren in Salé war fast problemlos, durch einen ausgefallenen Computer beim Zoll mussten wir etwa eine Stunde auf unsere Pässe warten. Aber irgendwann konnten wir dann los. Der Pilot hat uns wieder nach draußen begleitet, mit der Tröte wurden wir verabschiedet. Den ersten Tag hatten wir noch nicht so sehr viel Wind, aber das war so auch vorhergesagt. Trotzdem konnten wir bis nachts ein schönes Stück segeln. Früh kam dann etwas mehr Wind auf und der Motor durfte wieder Pause machen.

  • die Farbe des Meeres ist einfach wunderschön blau, zumindest auf der Strecke.
  • wir haben wieder etliche Delphine gesehen. Die meisten haben uns nachts begleitet, aber auch tagsüber durften wir welche genießen.
  • fünf Schildkröten sind uns begegnet. Zumindest haben wir so viele gesehen. Es waren kleinere und größere – schön, wenn sie so vorbei gleiten!
  • wir hatten zwar immer noch keinen Fisch an der Angel (dafür ein paar Plastiktüten…), aber abgebissene Köder – wir zählen das als Erfolg, zumindest konnten wir schon Fische anlocken! 😉
  • das Setzen unseres Spibaums hat völlig problemlos geklappt – Kees, danke nochmal für die Hilfe und Tipps!
  • wir wurden die meiste Zeit kräftig durchgeschaukelt. Es war zwar nicht viel Wellengang, der aber seitlich und da der Wind meist von hinten kam, hatten wir auch nicht viel Stabilität durch die Segel. Man gewöhnt sich aber daran, sich immer festzuhalten und die blauen Flecken vom umherrumpeln gehen auch wieder weg.
  • das mit dem Schlafrhythmus klappt noch so lala, zumindest haben wir geschlafen! Das kriegen wir aber auch noch hin auf den längeren Strecken.
  • am Ende hatten wir leider keinen segelbaren Wind mehr, also musste ab mittag der Motor mithelfen, um noch vor Sonnenuntergang anzukommen. Eine Nachtankunft hier ist nicht wirklich empfehlenswert: die Einfahrt ist zwar noch beleuchtet, das Hafenbecken und die Stege aber nicht mehr.

Ach ja, falls wir bei Marinetraffic nicht angezeigt werden, heißt das nicht, dass unser AIS nichts sendet. Das heißt nur, dass keine Station, die das Signal an Marinetraffic übermittelt (die sich zumeist an Land befinden), unser Signal empfängt. Wie zum Beispiel im Bereich Rabat/Salé oder auch auf hoher See. Unser AIS funktioniert tadellos, was wir unter anderem daran gemerkt haben, dass uns der ein oder andere Tanker oder auch Kreuzfahrtschiffe von selbst ausgewichen sind. Die einzigen, auf die wir achten mussten, waren Fischerboote (keine Sorge, auf die anderen haben wir schon auch geschaut). Wir konnten sogar Signale von Booten empfangen, die über 100sm entfernt waren. Wie weit wir gesehen wurden, wissen wir nicht.

Gestern beim Anlegen hieß es noch vom Hafenpolizisten (?), dass wir hier nicht anlegen dürfen, ohne eine Genehmigung zu haben. Großzügigerweise hat er uns dann doch für die Nacht bleiben lassen. La Graciosa ist in einem Naturschutzgebiet, ein Permiso ist unbedingt für Aufenthalte jeglicher Art erforderlich. Heute früh beim Hafenmeister hat das alles viel entspannter geklungen. Wenn man nicht ewig bleiben will, geht das schon so, selbst zum Ankern braucht man keine besondere Genehmigung. Wenn da die „Vigilancia“ vorbeikommt, muss man eben seine Papiere zeigen, wenn nicht, dann nicht.

Unser erster Eindruck von La Graciosa: es ist sehr schön hier, die Insel ist ruhig und gemütlich, wir haben eine tolle Sicht auf Lanzarote. Kassiopeia haben wir bereits entsalzt (viel war es nicht) und aufgeräumt, jetzt kommen wir erstmal richtig an.

zuletzt gefahrene Strecke: 470sm, gesamt zurückgelegte Strecke: 2258,6sm

La Graciosa, Kanaren

Nach einer insgesamt sehr schönen Fahrt haben wir heute um 20:00 UTC in der Caleta del Sebo auf Isla Graciosa, im Norden der Kanaren, festgemacht. Wir haben noch kurz was gegessen und fallen jetzt ins Bett. Endlich mal wieder mehr als nur 1-2 Stunden am Stück schlafen 🙂

Mehr und Bilder gibt es, wenn wir wieder Internet haben.

aktuelle Position: 29°13.673’N 13°30.202’W, seit Salé zurückgelegte Strecke: 470sm, im Schnitt 4,5kn