Spenden für das Colegio Kolping

So langsam haben wir doch einen intensiveren Einblick in die Schule bekommen, auch von anderen haben wir den für uns guten Eindruck bestätigt bekommen. Die Lehrer sind motiviert und kümmern sich gut um die Kinder, durch die Werkstätten und verschiedene Projekte wie zum Valentinstag, an Fasching und zum internationalen Tag der Frau werden die Kinder und Jugendlichen auch nicht nur schulisch, sondern kreativ und individuell gefördert. Insbesondere die Ausbildung in den Werkstätten ist einzigartig für Ecuador. Die Schüler nehmen dafür teilweise eine Anreise von 1,5h pro Richtung auf sich!

Wir bekamen schon die erste Nachfrage, ob und wie man denn spenden kann, vielleicht will ja der ein oder andere weitere dem Colegio etwas Gutes tun. Eine dabei wichtige Frage ist natürlich auch: welcher Anteil der Spende kommt im Colegio an? Wie viel bleibt bei den Sternsingern in der Verwaltung hängen? Die Antwort von Gabriele Errerd, der Kontaktfrau in Deutschland zum Colegio, dazu:

„Für unser Projekt gilt: alles, was auf unser Projektkonto gespendet wird, wird vom Kindermissionswerk nach Möglichkeit sogar ERHÖHT und geht dann vierteljährlich direkt an die Schule. Voraussetzung ist, dass bei der Überweisung der Verwendungszweck P11 0217 003 korrekt angegeben wird.

Durch die Projektpartnerschaft mit dem Kindermissionswerk haben wir definitiv gar keine Verwaltungskosten. Alles, auch die teuren Überweisungskosten nach Ecuador, trägt das Kindermissionswerk, das berührt in keinem Fall die Spenden auf unserem Projektkonto. Diese glückliche Konstellation kommt dadurch zustande, dass das Kindermissionswerk unsere Spender nicht „suchen“ muss – sie kommen durch meine Werbung/durch eure/durch Werbung von vielen anderen Menschen, die absolut ehrenamtlich für das Projekt arbeiten.

In meine Hände kommt nicht ein Cent an Spenden, ich trage alle Auslagen, die ich für die Adolfo-Kolping-Schule habe, selbst – genauso wie andere Ehrenamtliche auch. Ich bin KEINE Mitarbeiterin des Kindermissionswerkes, nur Kontaktperson. Wegen Datenschutz erhalte ich auch niemals Auskünfte über Einzelspenden.

Hier nochmals die Bankverbindung:

Kindermissionswerk „Die Sternsinger“
IBAN : DE95 3706 0193 0000 0010 31
BIC : GENODED1PAX
Verwendungszweck unbedingt angeben:
P 11 0217 003 Schule Riobamba

Das Kindermissionswerk hat natürlich Verwaltungskosten, das kann man auf der Homepage nachschauen (www.sternsinger.de). Diese werden aus den Sternsinger-Aktionen finanziert, aber NICHT aus den Projektkonten genommen.“

Sehr empfehlen können wir noch zwei Links, in denen über die Schule berichtet wird: Badische Zeitung und Lukasgemeinde Inzlingen. Bei weiteren Fragen helfen wir natürlich gerne weiter oder wir stellen auf Wunsch Kontakt zu Gabriele Errerd her.

Wochenend und (wenig) Sonnenschein

Die Wochenenden planen wir hier normalerweise nicht so durch, es ist auch schön, einfach mal die Füsse hochzulegen und Zeit für was Spontanes zu haben. Spontan war dann der Samstag. So ganz eigentlich wollten wir nur in die Stadt zum Stand von El Molino fahren und unseren wöchentlichen Einkauf an Gemüse und Milchprodukten machen. Wir bekamen aber spontan eine Mitfahrgelegenheit, weil Daniel (einer der Lehrer) etwas in der Schule zu tun hatte und gerade auch fertig war. Unterwegs hat er uns gefragt, ob wir nicht Lust hätten, dann noch mit zum Eisessen nach Salcedo zu fahren. Nachdem wir nichts weiter vorhatten, haben wir spontan ja gesagt.

Es war uns nicht so ganz bewusst, dass Salcedo auf halber Strecke nach Quito liegt, also in etwa 1,5h Entfernung (es werden eigentlich immer Zeiten für Entfernungen angegeben, keine km. Je nach Straßenzustand kann man 20km in 20min oder 2h zurücklegen). Aber die Fahrt war angenehm, wir konnten uns gut unterhalten, die Gegend genießen und zwischendurch ein äußerst leckeres Eis essen. Salcedo ist bekannt dafür, der ganze Ort ist voll von Läden, wo man welches bekommt. Hier ein Video, wie es hergestellt wird! 

Gestern haben wir dann etwas unternommen, was wir schon länger machen wollten, den Besuch des Museums Pucará Tambo, ein paar Kilometer außerhalb. Wir hatten ja ziemlich am Anfang schonmal einen Versuch unternommen, da war es uns zu weit und zu sehr bergauf – diesmal haben wir gleich ein Taxi genommen. Vormittags dachten wir schon, dass es nichts wird mit dem Ausflug, es hat mal wieder geregnet, irgendwann sind wir dann doch los. Leider hat uns der Regen eingeholt und es war ein sehr nasser Besuch des Geländes. Somit haben wir eigentlich nur das Museum mit der Ausstellung über verschiedene Kunsthandwerke richtig angeschaut. Es waren originale Webstühle zu sehen, Bilder über das Färben der Wolle und verschiedene Ponchos.

Schulausstellung

Gestern war in Riobamba eine Veranstaltung, bei der sich alle Schulen der Umgebung vorstellen konnten. Es haben nicht alle teilgenommen, wir (also die Escuela Kolping) schon. Bereits am Dienstag haben wir ein Brot für die Veranstaltung gebacken, gestern früh wurde dann noch alles auf verschiedene Autos geladen, in die Stadt gefahren und aufgebaut. Das Thema waren generell Pflanzen, es gab die Kategorien Dekoration und Medizin. Unser Thema war die Medizin, und das am Beispiel Tomillo – Thymian. Es gab einen Dipp, Shampoo, Tee, besagtes Brot und die Kinder hatten Texte vorbereitet, die allen interessierten Zuhörern vorgetragen wurden. Zur Einleitung hatten Schülerinnen und Schüler eine Tanz- und Akrobatikvorführung einstudiert. Die kam sehr gut an, auch bei den Vorträgen war unser Stand immer voll.

Allerdings waren die anderen Stände auch nicht ohne! Es wurde teilweise erheblicher Aufwand betrieben, manche Stände waren außerordentlich kreativ geschmückt und Interessierten wurden noch Kleinigkeiten zum Mitnehmen in die Hand gedrückt. Toll, was die Kinder alles gemacht haben! Wir sind sogar ausgezeichnet worden – erster Preis für die beste Präsentation!

erster Eindruck

Heute mal ein ganz anderes Thema – das uns aber auf unserer bisherigen Reise immer wieder begenget ist. Wir treffen Menschen, die alle im Prinzip in dergleichen Umgebung sind. Was sie aber vor ihrer Abreise nicht waren, da sind Köche dabei, Lehrer, Polizisten, IT-Firmengründer, ehemalige Bänker, welche mit viel Geld, welche mit wenig, und irgendwie trifft man sich dennoch auf einem Level. Auf alle Fälle hat man von allen einen ersten Eindruck, vielleicht abhängig vom Boot, von der Kleidung, von was auch immer. Da kann man sich natürlich auch kräftig täuschen!

Alice Cooper – Bild kopiert von www.teamrock.com

Ein, wie wir finden, grandioses Beispiel zu dem Thema hat mit Segeln so gar nichts zu tun. In den USA haben wir öfter mal Radio gehört, abends kam oft eine Sendung „Nights with Alice“, die uns gut gefallen hat. Irgendwann kamen wir dann drauf, dass der Typ aus der Sendung ja Alice Cooper heißt und wir haben uns gefragt, ob das wohl DER Alice Cooper ist, der unter anderem bei Bühnenshows seine Hinrichtung inszeniert hatte oder auch mit provokanten Texten und Kostümen bekannt wurde. Und ja, er ist es. Jetzt hier in Ecuador hören wir oft seine Sendung (über Internet), weil er beim Moderieren einfach eine angenehme, ruhige, selbstironische Art hat und gute Musik spielt (OK, das ist Geschmackssache).

Wie sehr der erste Eindruck täuschen kann (das Bild vermittelt ja nicht gerade den Traumschwiegersohn per se), erfährt man dann, wenn man spaßeshalber ein wenig im Internet nach ihm sucht: ein Album zusammen mit dem Songtexter von Elton John traut man ihm wohl spontan nicht zu (die beiden haben sich beim Alkoholentzug kennengelernt), aber noch weniger erwartet man wohl von ihm, dass er als gläubiger Christ regelmäßig sonntags mit seinen drei Kindern in die Kirche geht und seit über 40 Jahren eine skandalfreie Ehe führt.

Kurz gesagt: der erste Eindruck kann so richtig daneben liegen, man sollte vor einem Urteil seinem Gegenüber immer die Gelegenheit für eine näheres Kennenlernen geben!

Día de la Mujer und Fútbol

Letzten Mittwoch war ja Día de la Mujer – also internationaler Tag der Frau – und der wurde hier natürlich auch begangen! Zuerst war für die ganze Schule ein Gottesdienst, anschließend haben alle Mädchen und Frauen eine Rose und ein paar Süßigkeiten bekommen, noch dazu eine Anstecknadel in Form eines Herzens. Und von allen Seiten wurde uns Frauen ein besonders schöner Tag gewunschen. Ein schöner Tagesanfang!

Weiter mit den Feierlichkeiten ging es dann gestern, noch dazu war Sporttag. Die ersten drei Stunden war noch Unterricht, dann sind alle Schüler und Lehrer in Trikots nach Klassenstufen aufgeteilt in den Hof eingezogen. Angeführt wurde jeder Jahrgang von einer herausgeputzten Dame aus der jeweiligen Stufe, geführt von teilweise nicht ganz so herausgeputzten Herren (war ja auch immer noch ein wenig Día de la Mujer). Jede Vertreterin ihres Jahrgangs hat ein paar Worte zur Bedeutung des Sportes für sie gesprochen, dann wurden „Niña Deporte“ (Jahrgänge 1-7) und Señorita Deporte (Jahrgänge ab 8. inkl. Lehrer) ausgelost. Diese beiden waren dann quasi die Schirmherrinnen der Veranstaltung.

Anschließend gab es noch eine Präsentation der Theatergruppe – toll, was die Jugendlichen in ihrer Freizeit (!) da eingeprobt hatten! Es waren verschiedene Vorführungen, die jedoch alle noch zum Thema Frauentag waren. Besonders die Kleinsten waren dann doch irgendwann froh, dass es noch einen Bewegungsteil gab! Auf mehreren Plätzen wurde Fußball gespielt. Zwei Halbzeiten zu je 15 Minuten, und irgendwie kamen alle dran (wir haben nur nicht alle mitbekommen). Michl hat beim Spiel „Profes“ gegen „Profes“ (also Lehrer gegen Lehrer) mitgespielt, ein Tor geschossen und gemerkt, dass die Faktoren Höhe, Alter und Konditionsmangel in Kombination zu schneller Atemlosigkeit führen 😉 Aber er war nicht der einzige, der kräftig geschnauft hat!

Nachmittags hatten wir dann noch weiter Programm: Michl hatte nach der ersten Spanisch-Stunde mit Individualunterricht einen qualmenden Kopf und ich hab vom Zahnarzt den Auftrag, mir ein CT machen zu lassen, weil er ganz genau wissen will, welche Wurzel des Zahnes Probleme macht. Beides war eine gute Wahl – Michl ist mit der Sprachschule zufrieden und der Zahnarzt macht einen äußerst sorgfältigen Eindruck.

Markttag in Guamote

Guamote liegt Luftlinie etwa 30km südlich von Yaruquíes, mit dem Bus ist es knapp doppelt so weit und man braucht ungefähr eine Stunde dorthin. Also genau die richtige Entfernung für einen Tagesausflug! in der Schule hatten wir heute freigenommen, der Markt ist nämlich nur Donnerstags. Nach Guamote kommen dazu Händler und Kunden aus allen Richtungen, viele aus den Bergen, hauptsächlich Indigene. Der Markt erstreckt sich über einen Großteil des Ortes.

Und das hat sich auch auf dem ganzen Markt widergespiegelt: überall waren Frauen in den typischen farbenfrohen Röcken und Decken um die Schultern, Männer in Ponchos und alle mit den allgegenwärtigen Filzhüten. Zu kaufen gab es alles, was das Herz begehrt: Obst, Gemüse, Fleisch, Kleidung (Röcke, Ponchos, Gürtel (gewebte für die Frau), farbige Bänder für den Zopf, Kräuter, Allheilmittel jeglicher Art, Schafe, Hühner, Kühe, …). Den Abschnitt mit dem Viehmarkt haben wir leider nicht gefunden, haben aber etliche mit ihren Errungenschaften in Form von Schafen oder Hühnern durch den Markt laufen sehen.

Ein wenig was haben wir uns auch geleistet, zwei Umhängetaschen und Bänder um unsere Rucksäcke etwas bunter und auffälliger zu gestalten. In Bolivien haben wir uns mit Souvenirs deutlich zurückgehalten (leider!), jetzt müssen wir das alles ja nicht mehr so weit schleppen… Eine zusätzliche Tasche für den Rückflug haben wir gedanklich schon eingeplant 😉

Rhabarberkuchen mit Streusel

Wir hätten ja nicht gedacht, dass wir hier in den Bergen Südamerikas diese Köstlichkeit bekommen, aber doch! Gestern waren wir bei Annette und Thomas (von der Finca El Molino) eingeladen. Sie sind schon etliche Jahre in Ecuador und haben sich eine tolle Finca aufgebaut, auf der sie diverses Gemüse, Obst und Kräuter anbauen (welches sie samstags auch verkaufen). Und sie kultivieren eben auch Sorten, die es hier sonst nicht gibt, wie z.B. Rhabarber. Sehr lecker war es, vielen Dank nochmal!

Und nachdem wir jetzt dann doch endlich unsere Eingewöhnungsphase hinter uns haben, widmen wir uns auch ein paar Alltäglichkeiten: morgen hat Michl einen Termin in einer Sprachschule, um sein Spanisch etwas gezielter aufzupeppen, Mittwoch haben wir einen Termin beim Arzt, da sich besonders bei mir ein paar Flohbisse entzündet haben (sieht nach einer allergischen Reaktion aus – und Flöhe lassen sich anscheinend leider kaum vermeiden). Und Freitag bin ich beim Zahnarzt, die Zyste, die sich kurz vor dem Rückflug in die USA wieder gemeldet hatte, soll jetzt endlich entfernt werden. Wir sind gespannt, was der Doktor hier sagt!