erster Eindruck

Heute mal ein ganz anderes Thema – das uns aber auf unserer bisherigen Reise immer wieder begenget ist. Wir treffen Menschen, die alle im Prinzip in dergleichen Umgebung sind. Was sie aber vor ihrer Abreise nicht waren, da sind Köche dabei, Lehrer, Polizisten, IT-Firmengründer, ehemalige Bänker, welche mit viel Geld, welche mit wenig, und irgendwie trifft man sich dennoch auf einem Level. Auf alle Fälle hat man von allen einen ersten Eindruck, vielleicht abhängig vom Boot, von der Kleidung, von was auch immer. Da kann man sich natürlich auch kräftig täuschen!

Alice Cooper – Bild kopiert von www.teamrock.com

Ein, wie wir finden, grandioses Beispiel zu dem Thema hat mit Segeln so gar nichts zu tun. In den USA haben wir öfter mal Radio gehört, abends kam oft eine Sendung „Nights with Alice“, die uns gut gefallen hat. Irgendwann kamen wir dann drauf, dass der Typ aus der Sendung ja Alice Cooper heißt und wir haben uns gefragt, ob das wohl DER Alice Cooper ist, der unter anderem bei Bühnenshows seine Hinrichtung inszeniert hatte oder auch mit provokanten Texten und Kostümen bekannt wurde. Und ja, er ist es. Jetzt hier in Ecuador hören wir oft seine Sendung (über Internet), weil er beim Moderieren einfach eine angenehme, ruhige, selbstironische Art hat und gute Musik spielt (OK, das ist Geschmackssache).

Wie sehr der erste Eindruck täuschen kann (das Bild vermittelt ja nicht gerade den Traumschwiegersohn per se), erfährt man dann, wenn man spaßeshalber ein wenig im Internet nach ihm sucht: ein Album zusammen mit dem Songtexter von Elton John traut man ihm wohl spontan nicht zu (die beiden haben sich beim Alkoholentzug kennengelernt), aber noch weniger erwartet man wohl von ihm, dass er als gläubiger Christ regelmäßig sonntags mit seinen drei Kindern in die Kirche geht und seit über 40 Jahren eine skandalfreie Ehe führt.

Kurz gesagt: der erste Eindruck kann so richtig daneben liegen, man sollte vor einem Urteil seinem Gegenüber immer die Gelegenheit für eine näheres Kennenlernen geben!