faszinierendes Tikal

Gestern sollte der trockendste Tag der Woche sein, also haben wir uns auf den Weg nach Tikal gemacht. Tikal erstreckt sich über eine Fläche von über 64qkm und ist eine der am besten erforschte Maya-Stätte. Und das, obwohl noch unheimlich viel unter dem wuchernden Regenwald verborgen ist, oder auch von der Natur wieder zurückgeholt wird. 

Wir sind gleich mit dem frühesten Bus gefahren (man muss eine organisierte Tour nehmen, mit öffentlichen Mitteln kommt nicht in den Park), um 4:30Uhr sind wir am Hostel abgeholt worden. Es sind gut 60km von Flores aus, um halb sieben etwa waren wir mit Eintrittsbändsel versehen zu Fuß auf dem Weg zu den Ruinen. Wir dachten, wir bekommen um die Zeit noch etwas vom Sonnenaufgang mit, aber es war einfach noch zu bewölkt. Die Morgenstimmung war trotzdem toll, noch dazu waren wir fast alleine unterwegs. 

Das erste Highlight war die Gran Plaza, der große Platz, auf dem man Tempel I („Großer Jaguar“, eines der Wahrzeichen Guatemalas) und Tempel II sowie Acrópolis Norte und Central zu bestaunen sind. Tempel II kann man über eine Treppenkonstruktion besteigen und erhält schon einen ersten Vorgeschmack auf den Ausblick über Tikal. Weiter sind wir zu den Tempeln III und IV („Zweiköpfige Schlange“). Der letztgenannte ist mit 65m der höchste in der Anlage, auch ihn haben wir bestiegen und sind eine ganze Weile sitzen geblieben. Von oben hat man eine grandiose Aussicht über den Regenwald, wir hatten zur Begleitung noch ein Konzert der ansässigen Brüllaffen. Leider hat es kurz danach zu regnen begonnen, wir haben uns trotzdem noch weitere Bauten angesehen und uns später für den Nachmittagsbus zurück nach Flores gemütlich zum Ausgang begeben.

Insgesamt hatten wir wohl zwischen den völlig verregneten Tagen die letzte Zeit gestern doch „Glück“ mit dem Wetter. Wir hatten ein paar Sonnenstrahlen und während wir auf dem Tempel IV saßen zumindest noch keinen Regen. Auf der Plaza konnten wir das Schattenspiel und die Morgensonne genießen, später dann haben wir ein gutes Gefühl einer mystischen Stimmung mit teilweise überwucherten Ruinen im feuchten Regenwald bekommen. Wir sind von der Größe der Anlage, der unbändigen Natur und der bunten und lauten Tierwelt absolut beeindruckt!

 

Brüllaffenkonzert, aufgenommen auf Tempel IV 

Regenwetter

Dass es diese Woche viel regnen soll, wussten wir schon, aber so viel hätte es dann doch nicht sein müssen. Wenn wir mal vor die Tür gehen, dann nicht so sehr weit und nur unter vorheriger Beobachtung der Wolkenlage. Heute sind wir z.B. seit kurz nach Mittag wieder in der Unterkunft, gestern war es ähnlich. Zumindest regnet es warm… Und wir können trockenen Fußes aufs Klo und uns was zu essen machen, also verbringen wir eben die Tage lesend und im Internet surfend.

Ein wenig was haben wir in den Regenpausen unternommen, ein wenig Füße vertreten muss zwischendurch ja auch mal sein. Wir haben den Markt in Flores besucht und sind dort und hier auf der Insel einfach ein wenig durch die Straßen gebummelt. Einen Tagesausflug irgendwohin zu unternehmen macht aktuell keinen Sinn, es regnet einfach zu viel.

von San Ignacio nach Flores

Belize hat uns mit der Zeit immer besser gefallen. San Ignacio ist ein schöner, gemächlicher Ort von dem aus man etliches unternehmen kann. Hilfreich ist trockenes Wetter, da hatten wir leider kein großes Glück. Die ATM-Höhle fiel sprichwörtlich ins Wasser, das würden wir allerdings gerne noch nachholen. Mal sehen, wie unsere Tour hier weiter verläuft. Gestern war in San Ignacio Markttag, den wollten wir selbstverständlich nicht verpassen. Es war ein buntes Treiben mit allerlei unterschiedlichen Ständen – Obst, Gemüse, Handarbeiten, diverse Souvenirs und auch Essensstände. In kleiner ist der Markt die ganze Woche geöffnet, aber gestern waren schon deutlich mehr und auch andere Händler aus ländlicheren Regionen da. Herrlich, da mal wieder ausführlich drüber zu schlendern mit all den Gerüchen und dem Gewusel.

Die Menschen in Belize waren unheimlich freundlich, man bekommt unterwegs selbst vom Verkehrspolizisten ein fröhliches „Welcome in Paradise“ hinterhergerufen. Es ist ein kleines Volk (ganz Belize hat weniger Einwohner als Nürnberg), das aus einem ziemlichen Mischmasch besteht: Kreolen, Indigenas (hauptsächlich Maya), Garifuna (ehemalige Sklaven vermischt mit Kariben), Mennoniten und ein steigender Anteil an Chinesen. Auch sprachlich geht es recht bunt zu, englisch ist offizielle Landessprache, spanisch wird sehr viel gesprochen, Creole ebenso und an der Küste kommt noch Garifuna dazu. Die meisten Belizer sprechen so von Kindheit an schon zwei, viele auch drei Sprachen.

Heute sind wir dann wieder umgezogen, es ging über die Grenze nach Flores in Guatemala. Genauer gesagt sind wir auf der Isla de Flores, das ist eine kleine Insel im Petén-Itzá-See. Es ist sehr malerisch hier, aber auch recht touristisch. Dennoch aber auch ein Stück günstiger als Belize (obwohl wir uns erst noch an den Wechselkurs gewöhnen müssen. Der war in Belize mit 1US$=2BZ$ recht einfach). Wir hoffen, die nächsten Tage mal weniger Regen zu bekommen und uns dann Tikal ansehen können.

Cahal Pech

So ganz eigentlich wollten wir heute der ATM-Höhle einen Besuch abstatten, doch durch den Regen der letzten Tage und vor allem der letzten Nacht stand die Höhle unter Wasser. Während der Begehung muss man teilweise schwimmen um sie zu durchqueren und da das Wasser zu hoch stand, wurde sie gesperrt.

Als Alternative stand mit Cahal Pech eine weitere Maya-Stätte auf dem Programm. Da Claudi heute noch ein wenig was arbeiten musste, machte ich mich alleine auf den Weg. Wie fast jede Maya-Stätte befindet sie sich auf einem der höchsten Punkte der Gegend, das heisst bergauf 🙂 Die Stätte selbst liegt nur ca. 30Min. von unserer Unterkunft entfernt, also in Fusswegdistanz. Die Anlage ist um ein etliches kleiner als Xunantunich, sie war auch eher nur der Wohnsitz einer königlichen Familie. Doch trotzdem sehr interessant, wie ich finde. 

 

 

Xunantunich

Das Wetter spielt die letzten Tage nicht so sehr mit, die geplanten Touren mussten wir leider reduzieren. Vorgestern war das Wetter noch passabel, da haben wir die Gelegenheit ergriffen und eine Führung zu medizinischen Pflanzen gemacht. Wir hatten Glück und waren die einzigen Teilnehmer unserer Führung, so konnten wir auch das ein oder andere Blatt probieren. Ein wenig kannten wir noch von unserem Aufenthalt am Amazonas in Ecuador, ein wenig Neues kam auch dazu (wie z.B. dass Termiten nussig schmecken).

Unser Plan für gestern fiel ins Wasser, heute sind wir dann aber nach Xunantunich. Man kommt von San Ignacio aus gut mit dem Bus hin, noch kurz mit der Fähre über den Mopan übersetzen, knapp zwei Kilometer laufen und schon ist man da. Hier in Mittelamerika befinden sich etliche Maya-Ruinen („Steinhaufen“ ;-)) und da wollten wir natürlich nicht an allen vorbei fahren. Die Bedeutung von Xunantunich ist „steinerne Frau“. Die große Pyramide „El Castillo“ hat zwei Friese, die jedoch beide Replika sind. Die Originale sind noch dahinter erhalten.

Es ist eine ganz ruhige Atmosphäre, wenn man auf einem der Plätze steht. Viel dazu beigetragen hat wohl auch, dass nicht so sehr viel los war, aber die Bauten allein so im Wald sind schon beeindruckend. Und faszinierend, dass man selbst die große Pyramide nicht von unten aus sieht, obwohl man knapp dran vorbei geht.

San Ignacio

Und heute sind wir wieder ein Stück weiter gefahren, weg von der Küste in Richtung Grenze zu Guatemala. Gelandet sind wir in San Ignacio. Die Fahrt ging schon um 7 Uhr früh los und trotz zweimal umsteigen waren wir deutlich schneller als gedacht, kurz vor 11 Uhr vormittag waren wir schon in unserem Hostel, bzw. unserer kleinen Hütte. Somit hatten wir genug Zeit, uns gleich mal ein wenig umzusehen. Wir sind über den nebenan liegenden Markt geschlendert und ein wenig durch die Straßen. So sehr groß ist es nicht, also haben wir uns ein wenig Info-Material besorgt, was man hier so machen kann (ist eine ganze Menge) und sind dann nochmal los.

Und wir haben spontan gleich zwei „Führungen“ mitgemacht. Die erste, um noch ein wenig Zeit zu überbrücken, bis dann die zweite losging. 

Etwas, was in jedem Supermarkt und auf jedem Tisch im Restaurant oder Imbiss steht, sind Saucen von Marie Sharp. Es gibt scharfe und sehr scharfe, das in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Und wir haben ein schnelles Tasting dazu gemacht. Sehr lecker! ein paar der Saucen haben wir schon im Gepäck, das war keine schlechte Wahl. Was wir interessant fanden (es gab natürlich auch noch ein paar mehr Infos dazu): Belizer sind nicht sehr stolz auf eigene Produkte, sie bevorzugen importierte Waren. Was wohl auch daher kommt, dass meist Rohstoffe exportiert werden. Das erste richtige, fertige Produkt, das exportiert wurde und wird, sind die Saucen von Marie Sharp. Und darauf sind sie sehr stolz und macht sie zu etwas besonderem!

Als zweites haben wir uns eine Information über Schokolade gegönnt. Bei AJAW bekommt man eine tolle Einführung in die Herstellung und Bedeutung der Schokolade bei den Maya. Wir durften selbst Hand anlegen und auch probieren. Sehr fein! Übrigens: typischerweise trinkt man die Schokolade mit heißem Wasser, ohne Milch!

Und noch ein kleiner Nachsatz: heute haben wir Nachricht bekommen, dass Kassiopeia seit letztem Dienstag gut und sicher an Land steht. Sehr beruhigend!

Hopkins

Dienstag haben wir Caye Caulker verlassen, so richtig leid getan hat uns die Abreise nicht. Mit der Fähre sind wir zurück nach Belize City, von dort mit dem Bus in Richtung Süden nach Dangriga und für den letzten kleinen Hopser nach Hopkins haben wir uns mit anderen ein Sammeltaxi gegönnt. Hopkins ist ein ziemlich verschlafenes Nest, was uns im Moment sehr entgegen kommt. Der Plan war ja, anfangs erstmal ein wenig die Füße hochzulegen. Hier geht das. Zum einen, weil man tatsächlich nicht viel unternehmen kann, zum anderen, weil das Wetter nicht so der Knüller ist. Es ist kühl (nachts brauche zumindest ich zwei Decken), bewölkt und regnet gelegentlich. Aber um lesend in der Hängematte zu liegen, taugt das!

Kältewelle

Nachdem ich nochmal die Leinen verstärkt hatte, haben wir den Wintersturm gut überstanden. Die Nächte waren zwar sehr kurz, weil an Schlaf bei dem Wind nicht wirklich zu denken war, Kontrolle ging vor. Doch das ist jetzt vorbei, obwohl doch noch ab und an gscheite Böen durchpfeifen. Dafür ist die Kälte da, letzte Nacht waren es -12°C und heute soll es noch mal ein paar Grad runtergehen. Meine beiden kleinen Heizkörperchen laufen auf Hochtouren, doch ist es immer wieder ein Vergnügen zu Kochen oder Wasser für Tee heiss zumachen, da das dann eine recht angenehme Temperatur bringt 🙂 

Morgen, Sonntag, soll der Wind dann auf Süd drehen, was warme Temperaturen bis zu +10°C mit sich bringt. Allerdings wird es wohl noch ein paar Tage dauern, bis das Eis soweit weggetaut ist, dass wir kranen können. Deshalb werde ich morgen nochmal Eis hacken, das wärmt :-), und dann zu Claudi und unseren Freunden düsen. Sollte es bis Mittwoch mit dem Kranen klappen, fahren wir nochmal hierher, ansonsten bereiten wir uns auf die wärmeren Gefilde vor 🙂

Roanoke

Nachdem der Samstag ja ein wenig anstrengender war, wollten wir es gestern ruhiger angehen lassen. Da Gail und Timm nächstes Jahr mit ihrem Boot aufbrechen wollen, hatten sie die ein oder andere Frage und für eine kleine Einführung in OpenCPN war auch noch Zeit. Mittags ging es zuerst zum Smith Mountain Lake auf einen Snack und anschließend weiter nach Roanoke

Dort sind wir erst ein wenig durch die Stadt gekurvt (sehr schöne Altstadt) und dann in einen grandiosen Laden gegangen – Black Dog Salvage. Es gibt nicht viel Neues dort, dafür aber eine schier endlose Anzahl an genialen Ideen für Recycling bzw. Wiederverwendung von alten Teilen aus Häusern, Fabriken oder Kirchen. Glücklicherweise haben wir ein Boot und kein Haus um die Ecke, das hätte sonst ein größerer Einkauf werden können…

Zum Abschied waren wir noch bei einem Aussichtspunkt – dem Star und haben in der Ferne gesehen, wo wir Samstag gelaufen sind, dann ab zurück – wir haben für unsere Gastgeber einen Sauerbraten gekocht. Lecker war er! Heute sind wir wieder aufgebrochen und noch für ein/zwei Tage nach Fredericksburg (heute ist eine Kaltfront mit Regen über Deltaville gezogen, das müssen wir uns nicht gönnen).

McAfee Knob

Gail geht mit Leidenschaft wandern, und daran sollten wir auch teilhaben. Was wir sehr gerne gemacht haben! Zuvor hatten wir schon Bilder von McAfee Knob gesehen, unserem heutigen Ziel. Die Wanderung ist leider kein Rundweg, d.h. man geht denselben Weg hin und zurück – aber das ist auch schon das einzige Manko. In jede Richtung sind es 4 Meilen, also etwa 6,5km, vom Ausgangspunkt bis zur Spitze ist der Höhenunterschied 1.700 Fuß (etwa 520m), es geht jedoch unterwegs auch schon fröhlich auf und ab. Bei Wikipedia ist die Wanderung als „mäßig schwierig“ beschrieben, im Gegensatz zu den „leichten“ auf La Gomera ist das aber ein wenig übertrieben. Ein wenig haben wir trotzdem unsere inaktiven Seglerbeine gespürt.

Wir hatten perfektes Wetter – nicht zu kalt, nicht zu warm, viel Sonne, eine angenehme leichte Brise. Dadurch, dass der Weg fast komplett durch den Wald geht, ist man ständig im Schatten, wird also von der Sonne nicht verbrannt.

Um die verbrannten Kalorien wieder aufzufüllen (und vielleicht ein, zwei zusätzlich), sind wir anschließend essen gegangen. The Home Place in Catawba – wunderschön im Tal gelegen in einem alten Farmhaus. Es gibt für alle das gleiche zu essen, und zwar, bis man nicht mehr mag. Hähnchen, Roastbeef, Bohnen, Kartoffelbrei, Mais, … wird alles bis zum sprichwörtlichen Abwinken serviert. Und schmeckt dafür, dass es eine Massenabfertigung ist erstaunlich gut!

Pappsatt haben wir alle den Rest des Abends auf dem Sofa verbracht 🙂

Floyd in Virginia

Gestern schon sind wir in den Westen Virginias gefahren. Letztes Jahr hatten wir in Solomons Gail und Tim kennengelernt, sie hatten uns auf einen Besuch eingeladen und nun haben wir es endlich geschafft. Sie wohnen an einem Seitenarm des Smith Mountain Lake, am Fuße der Appalachen. Wunderschöne Lage, allerdings ein wenig ab vom Rest der Welt (wie so viele Häuser hier in der Gegend). Dank der Lage sieht man dafür auch gelegentlich mal Hirsche oder Bären über die Straße laufen.

Heute stand neben etwas Akklimatisation ein Besuch von Floyd auf dem Programm. Floyd ist eine nette Kleinstadt in den Bergen, nahe des Blue Ridge Parkways, einer Panoramastraße längs der Blue Ridge Mountains. Floyd hat ein nettes Flair – eine Mischung aus Flower Power, ein klein wenig Bardentreffen und einfach einer angenehmen Atmosphäre. Wir sind durch die Stände und Straßenmusiker gebummelt, haben leckere Pizza gegessen (das ist in den USA durchaus erwähnenswert!), teilweise nicht ganz so leckeres Bier probiert und noch ein Konzert besucht.

Ein richtig schöner Ausflug durch so langsam herbstliche Natur!

kleine Abkühlung

Die Woche über wurde es langsam schleichend immer wärmer – gestern hatten wir beim Thermometer im Cockpit mit 45°C das Ende der Skala erreicht, in Kassiopeia ging es schon seit Tagen nicht mehr unter 30°C, trotz durchlaufender Ventilatoren. In der Bugkabine haben wir inzwischen auch zwei Computerlüfter installiert, die wir seit einer Weile durch die Gegend fahren, die kühlen wenigstens ein wenig die schweißnasse Haut. Und nein, wir wollen trotzdem keine Klimaanlage an Bord.

Man passt eben seinen Tagesablauf an die Temperaturen an, finden wir. Freitag und Samstag waren wir für eine Zeit in der Bücherei, da gibt es schnelles Internet in angenehmer, wohltemperierter Atmosphäre und ansonsten wird schlicht und ergreifend nicht körperlich gearbeitet. Es gibt ja auch ein wenig was zu planen – ToDo-Liste schreiben und ggf. Arbeitsmaterialien bestellen, überlegen, was wir hier in der Gegend noch so alles ansehen wollen und dann fahren wir in der ersten Augustwoche gen Norden. Wir wollen uns zumindest ein wenig was in Kanada ansehen, wenn wir schon in der Nähe sind.

Gestern abend dann sind wir zu einem Baseballspiel – ein wenig das gesellschaftliche Leben in der Gegend erkunden. War auch wirklich interessant, mehr so ein Familienpicknick mit ein wenig Sport nebenbei, nur leider wurde aufgrund eines heftigen Gewitters das Spiel abgebrochen. Der Platz war in kürzester Zeit unter Wasser gestanden und nicht mehr bespielbar. Angenehmer Nebeneffekt des Regens: heute hat es tatsächlich deutlich abgekühlt! Und inzwischen rumpelt es schon wieder um uns herum, das könnte noch mehr Abkühlung bedeuten 🙂

Heute haben wir einen der geplanten Ausflüge unternommen, wir waren in Kilmarnock, auf der anderen Seite des Rappahannock, an dessen Mündung in die Chesapeake Bay Deltaville liegt. Ein etwas verschlafenes, nettes Nest, vielleicht ist unter der Woche mehr los 😉 Wir haben uns nach einem kleinen Bummel einen leckeren Burger gegönnt, dann ging es wieder zurück nach Hause.

Washington ohne Museumsbesuch

Jetzt sind die vier Woche Katzensitten schon fast vorbei und wir hatten es einfach nicht geschafft, mal nach Washington zu fahren. Wir wollten uns das Air und Space Museum und auch das Museum of Natural History ansehen, die hatten wir letztes Jahr nicht mehr geschafft. Das noch recht neue zum Thema African American History hatten wir uns gleich abgeschminkt, da gibt es im August die nächsten Karten für den Besuch im November…

Langer Rede kurzer Sinn – mit einem Leatherman oder ähnlichem im Gepäck kommt man in keines der Museen rein! Und Schließfächer oder ähnliches, um da sowas zu hinterlegen, existieren nicht. Also haben wir uns eben für einen Spaziergang durch Chinatown und die umgebenden Straßen entschieden. War auch schön, bei nicht zu heißem Sommerwetter durch die Stadt zu schlendern.

Nicht viel los

So sehr viel passiert bei uns gerade nicht. Wir verbringen die Tage gemütlich mit lesen, kochen, Filme sehen, Katzen füttern und ihnen die Tür öffnen, einkaufen, nähen, stricken, Garten gießen und was man eben in einem großen Haus so tut. Um da dennoch ein wenig Abwechslung reinzubringen, besuchen wir zwischendurch auch Kassiopeia und Freunde. Bei Kassiopeia waren wir vorletzte Woche, wie zu erwarten war alles bestens. Auf dem Rückweg haben wir dann Isolde und Gabor von der KESTREL mit zum Flughafen genommen – immer wieder schön, wenn man sich zwar nur kurz kennt, dennoch gleich auf einer Linie ist!

Letzten Samstag waren wir in Seaford, VA, und haben Astrid und Jon besucht. Letztes Jahr hatten wir bei ihnen um die Ecke geankert, sie wohnen in einer richtig schönen Ecke! Mit Steg am Grundstück und drei Häuser weiter vom elterlichen Garten aus der ideale Blick auf´s Wasser. Ein Stück weit wie Urlaub… Montag ging es dann gleich weiter mit der nächsten Einladung: Nancy und Jim haben wir in der Marina in Solomons kennengelernt, sie wohnen in Orange, das ist von Fredericksburg nicht so sehr weit weg. Die beiden wohnen mitten an Land, allerdings auf einem recht hübschen Fleck. Knapp neben der Straße aber durch viel Grün getrennt, mit einem Teich, großem Garten und einem traumhaft renovierten Altbau (Baujahr 1946 ist hier recht alt). Und dazu gab es den wohl besten, frisch geräucherten Lachs seit Ewigkeiten.

Danke euch allen nochmal für die schönen Abende und das jeweils äußerst leckere Essen!

Fahrt nach Deltaville

Für heute war besseres Wetter vorhergesagt, zwar auch irgendwie wenig Wind, aber der zumindest aus der richtigen Richtung. Der Start hat gut geklappt, als der Anker noch so gerade am Boden war, habe ich den Motor gestartet (mit den neuen Pumpen überhaupt so gar kein Problem mehr!) – und festgestellt, dass wir den Rückwärtsgang eingelegt hatten. Also hat Michl den Anker noch unten gelassen (es war zu der Zeit weder Wind noch Strömung), ist schnell herbeigestürzt und hat in den Vorwärtsgang geschaltet. Dann wieder vor, Anker hoch und los ging es. 

Bis kurz vor Deltaville hatten wir praktisch keinen Wind, kaum mehr als Fahrtwind. Erst als wir dann um die Ecke biegen mussten, kam natürlich eine Brise auf, jetzt konnten wir sie nur nicht mehr brauchen. Die Einfahrt ging gut, es ist ein recht schmaler Kanal, aber wenn man innerhalb der Tonnen bleibt, tief genug für uns. Dann kam ein kleines Problem – wir haben in der Werft zu diesem Zeitpunkt telefonisch niemanden erreicht (Mittagszeit…), wir hätten jemanden zum Anlegen gebraucht. Wir konnten ja nicht in den Rückwärtsgang schalten zum Bremsen… Im letzten Moment kam Hilfe, er konnte vor dem Aufschlag noch ein wenig Schwung rausnehmen und somit sind wir „nur“ mit Bugspriet und Anker über eine Klampe am Steg gerauscht und haben diese teilweise abgebrochen. Ansonsten, soweit bisher zu sehen ist, keine Schäden. Gutgegangen! 

Und schon kam der Kranfahrer an, hat Kassiopeia und Kran in Position gebracht und ehe wir es uns versehen haben, stand sie eine Stunde später gut und stabil aufgebockt an Land. Da bleibt sie auch eine Weile stehen (so bis September/Oktober, je nachdem, was in der Hurrikan-Saison so los ist), wir sind in der Zwischenzeit entweder hier, um unsere ToDo-Liste abzuarbeiten, oder für Freunde beim Katzensitten oder andere Freunde im Westen Virginias besuchen oder zu einem Road-Trip in Richtung Norden unterwegs. Kassiopeia steht übrigens hauptsächlich deswegen an Land, weil es deutlich günstiger ist ($110 gegen $590 monatlich ab Juni, bis März kamen wir in Solomons noch in den Genuss des günstigen Jahrestarifs, den bekamen wir jetzt nicht mehr).

gefahrene Strecke: 22sm, Gesamtstrecke: 10.013sm