Allerlei Sightseeing

Gestern und heute waren wir recht viel zu Fuß unterwegs, kurze Abschnitte auch mal mit der Subte. Etliches haben wir gesehen: den Kongress, den Obelisken aus der Ferne, Statue und sterbliche Überreste von General San Martín, Casa Rosada (offizieller Regierungssitz) mit dem berühmten Balkon, auf dem Evita vor dem Volk auftrat, und noch alles mögliche mehr. Steht alles bei den Bildern 🙂 Auf jeden Fall ist das Rumgelaufe ganz schön anstrengend für unsere untrainierten Seglerbeine – tut aber auch sehr gut!

Heute haben wir eine Suche für erfolglos beendet erklärt. Wir wollten uns eigentlich noch einen Reiseführer über Argentinien zulegen, wir sind ja doch noch ein paar Tage hier unterwegs. Unser Favorit wäre der LonelyPlanet gewesen, vorzugsweise in Englisch (natürlich hätten wir auch einen deutschen genommen, das fanden wir aber doch zu unwahrscheinlich da einen zu finden). Tja, ist gar nicht mal so einfach in einem Land, das bezüglich der Islas Malvinas (Falklandinseln) ein ungeklärtes Problem mit Großbritannien hat und somit (laut Aussage einer Buchhändlerin) nichts importiert, worauf „Falkland“ steht. In einem Laden hatten wir tatsächlich eine Ausgabe gefunden, die war aber alt und hätte über 400 Peso (~36€) gekostet. Das war es uns dann doch nicht wert, immerhin haben wir ja noch den über Südamerika komplett.

Als wir von unserer heutigen Tour zurück kamen, war inzwischen auch die Notfall-Kredit-Karte da. Die Lieferung ging wirklich schnell und relativ problemlos. Das einzige Hindernis war, dass wir telefonisch für Rückfragen nicht zu erreichen waren (wir haben kein Telefon, was gelegentlich auf Unverständnis stößt) und somit immer erst auf Mails reagieren mussten. Für alle Interessierten: mit der Karte kann man zwar nicht am Automaten Geld abholen, aber bekommt in der Bank am Schalter was und kann auch damit bezahlen! Gilt allerdings nur drei Monate. Und der Service ist gratis!

Feria de San Telmo

Zuerst eine richtig gute Nachricht (für uns zumindest): heute früh schaut Michl wegen etwas völlig anderen in seinen Bauchgurt, und was findet er? Seine Kreditkarte! Die kam wohl gestern beim Abheben doch aus dem Automaten und er hatte sie völlig gedankenverloren eingesteckt… Puh, Glück gehabt! Und beeindruckend, welche Handbewegungen wir inzwischen ohne nachzudenken ausführen!

Jeden Sonntag findet im Stadtviertel San Telmo (in dem unser Hostel liegt) ein Antiquitäten-Kunstwerk-Flohmarkt statt. Das stand natürlich heute auf dem Programm. Über einen Kilometer lang erstreckt sich auf beiden Seiten der Defensa (Straße) Stand an Stand mit den unterschiedlichsten Sachen von verschiedenstem Schmuck über T-Shirts, Schals, Gemälde, Bücher, Schallplatten, CDs, Taschen, Schuhe und noch allerlei mehr. Und das zu teilweise doch ziemlich attraktiven Preisen! Glücklicherweise ist unsere Hemmschwelle zum Thema Einkaufen grad recht hoch, sonst müssten wir ab hier schon ganz schön schleppen 😉

Und jetzt gerade kommen wir vollgefuttert von unserem ersten argentinischen Steak in Argentinien zurück. Einmal 300g und einmal 450g mit Salat und Pommes und schon sind wir pappsatt, so schnell kann´s gehn 😉 Sehr lecker und sehr angenehmes Ambiente! Wir sind uns noch nicht sicher, ob wir da das letzte Mal waren…

Recoleta und Kreditkartenfiasko

Fangen wir gleich mit dem Fiasko an: ich hab meine Kreditkarte verloren… blöde Sache, ist nunmal passiert. Die Karte ist inzwischen gesperrt und eine Emergency-Card ist unterwegs hierher ins Hostel. Leider kann man mit dem Ding nicht bezahlen sondern nur Geld abheben, aber immerhin. Michl hat ja noch eine zweite Karte! Genauer gesagt – hatte! Und zwar exakt so lange, bis sie heute abend beim Geld abheben nicht mehr aus dem Automaten gekommen ist… Jetzt hoffen wir, dass wir die am Montag in der Filiale wieder bekommen, sonst haben wir ein  Problem. Drückt uns die Daumen!

Der Rest des Tages war richtig gut! Schon wieder traumhaftes Wetter, ideal um die Stadt zu erkunden. Mit der Subte (U-Bahn in Buenos Aires) sind wir losgedüst und direkt ein wenig durch die Straßen geschlendert. Erinnert uns bisher ganz stark an Paris! Viele Menschen, viel Verkehr – ganz viel Leben. Nachdem wir ein wenig ziellos herumgelaufen sind, haben wir uns auf den Weg zum Friedhof in La Recoleta gemacht. Er ist umgeben von hohen Mauern und innen drin kommt man sich plötzlich wie in eine andere Zeit versetzt vor – außen die großen Glaspläste, innen alte, teilweise verfallene Gräbstätten. Die eben aus ganz anderen Epochen stammen und durch die man gemütlich flanieren kann. Staunend sind wir von einem zum anderen marschiert – manche sehr gut erhalten, manche schon ziemlich heruntergekommen, manche pompös, andere unscheinbar, bei etlichen konnten wir auch die Särge sehen. Zu den unscheinbaren Mausoleen zählt das einer der berühmtesten Argentinierinnen: Eva Perón, bekannt als Evita. Noch dazu war das nicht leicht zu finden, da sie in der Gruft der Familie Duarte liegt.

Im Park direkt neben dem Friedhof war ein Markt mit allerlei Kunsthandwerk, den wir natürlich nicht einfach so unbeachtet links liegen lassen konnten… Wunderschöne Sachen gab es da teilweise, aber wir müssten das ja alles noch eine ganze Weile mit uns herumschleppen, da fällt das Verzichten dann etwas leichter 😉 Zurück in Richtung Hostel sind wir ein Stück entlang der Avenida 9 de Julio gelaufen – eine Prachtstraße mit 5-6 Spuren in jede Richtung. Weiter ging es in Richtung Florida, einer Einkaufsstraße, in der unter anderem private Geldwechsler, bei denen man einen richtig guten Kurs bekommt, unterwegs sind. Und irgendwie müssen wir da nochmal in Ruhe durchschlendern, heute hat uns die Kreditkarte ein wenig auf den Magen geschlagen…

Der Tag hat dann allerdings im Hostel noch einen sehr versöhnlichen Abschluss gefunden – mit Gesprächen über Reisen, karibische Lebensart und verschiedene Arten von Kunst. Das ganze in einer kolumbianisch-israelisch-argentinisch-deutschen Mischung. Dazu gab es selbstverständlich auch noch den ein oder anderen Wein (und der ist hier so richtig gut, günstig außerdem).

Fahrt nach und erster Eindruck von Buenos Aires

Empanadas

Empanadas

unsere Aussicht im Bus

unsere Aussicht im Bus

Vom Drei-Länder-Eck (Brasilien, Paraguay und Argentinien) bei den Wasserfällen sind wir gestern nachmittag mit dem Bus in Richtung Süden aufgebrochen. Nachdem wir beide offensichtlich nicht mehr gründlich genug in unsere Tickets geschaut haben, saßen wir eine gute Stunde zu früh am Busbahnhof… besser zu früh als zu spät… Wir haben uns die Zeit aber gut mit unseren kurz zuvor gekauften Empanadas vertrieben – sehr leckere Exemplare haben wir da erwischt! Dann irgendwann kam der Bus und ab da konnten wir die Aussicht genießen, wir hatten im ersten Stock zwei Plätze ganz vorne am Panorama-Fenster.

Tiertransport

Tiertransport

Die Fahrt war, naja, wie so eine 19-stündige Busfahrt eben ist. Eher ereignislos, was aber ja auch nicht verkehrt ist. Bis zum Sonnenuntergang konnten wir noch etwas Landschaft genießen, zum herrlichen Sonnenaufgang heute früh hat dann alles gleich ganz anders ausgesehen, weniger Wald, dafür Sumpflandschaft neben der Autobahn. Was wir da auch gesehen haben, was wir schon sehr lange nicht mehr hatten: Bodennebel! Das heißt gleichzeitig: mit der Wärme ist´s erstmal vorbei. Ohne Socken und Jacke ist ab sofort frieren angesagt.

choripan

Choripán

yachthafen

endlich wieder mal Segelboote

Nach dem Einchecken ins Hostel haben wir gleich einen Spaziergang unternommen um einen ersten Eindruck zu bekommen. Und Wahnsinn – ist die Stadt groß! Und viel Verkehr! Gefällt uns aber trotzdem so spontan richtig gut. Nicht weit vom Hostel sind ein paar nette Läden, die wir noch genauer erkunden müssen, eine bunte Markthalle mit extrem leckerem Kaffee, ein schönes Hafengebiet (mussten natürlich gleich Segelboote gucken) mit anschließendem Parque Natural, wo man leckere Choripán bekommt und noch vieles mehr!

Cataratas Iguazú

Noch ein Tag mit viel Wasser – heute haben wir den Parque Nacional Iguazú von der argentinischen Seite aus besucht. Und es ist zwar derselbe Park wie vorgestern doch auch völlig anders! Die Trails gingen wesentlich mehr durch Waldstücke, man bekommt also mehr von der Natur außenrum mit. Und an manchen Stellen kommt man doch ein Stück näher ran an die Wasserfälle. Insbesondere sieht man viel mehr von den kleineren! Für die Gesamtübersicht ist die brasilianische Seite besser, für´s Detail die argentinische – finden wir zumindest!

Nach dem Besuch im guten Info-Center (sowas haben wir vorgestern völlig vermisst) sind wir weiter in Richtung der Trails. Leider ist ein Teil des Parks gerade nicht begehbar, wir haben uns mit vielen anderen zusammen dann eben den Rest vorgenommen. Es gibt einen Trail, der am unteren Ende einiger Fälle entlang geht, den haben wir uns zuerst vorgenommen, anschließend dann den oberen. Wir haben wunderschöne Ausblicke genossen, wieder ein wenig Sprühnebel abbekommen und fasziniert beobachtet, wie viel Wind am unteren Ende eines größeren Wasserfalls durch das auftreffende Wasser entsteht.

Beide Tage haben uns richtig gut gefallen und wir sind froh, dass wir hier mit unserer Tour angefangen haben! Mal sehen, was da noch auf uns zukommt die nächsten Wochen 🙂

Estamos en Argentina

bepackt

bepackt

Ausreise aus Brasilien

Ausreise aus Brasilien

Heute sind wir mal ganz gemütlich nach Argentinien gelaufen. Von Iguaçu aus hätten wir mit dem Bus direkt zur Grenze fahren können, wir wollten aber das letzte Stück zu Fuß gehen. Argentinien ist immerhin auf unserer Reise das erste Land, das wir auf dem Landweg betreten! Die Aus- und Einreise waren jetzt nicht so wahnsinnig spektakulär, immerhin haben wir jetzt aber zwei Stempel mehr im Pass – raus aus Brasilien (zwei Tage, bevor das Visum ausgelaufen ist) und rein nach Argentinien. So auf den ersten Blick war nicht sehr viel anders, das hat sich dann später beim ersten Supermarktbesuch geändert. Vorher haben wir noch im Hostel eingecheckt, einen kleinen Spaziergang durch Puerto Iguazu gemacht und unsere Bustickets bis Buenos Aires gekauft.

Hostel in Puerto Iguazu, Argentinien

Hostel in Puerto Iguazu, Argentinien

Im Supermarkt haben wir Marken entdeckt, die wir schon seit Monaten nicht mehr gesehen haben – in Brasilien ist die Einfuhrsteuer ziemlich hoch, deswegen gibt es fast nur brasilianische Produkte zu kaufen. Dadurch leidet unserer Meinung nach ein wenig die Produktvielfalt. Deswegen gibt es heute zum Abendessen leckeren Käse, geräucherte Wurst, guten und bezahlbaren Wein mit Baguette, das eine Konsistenz hat. Heute nachmittag gab es sehr leckere Mini-Croissants! Kurz gesagt – wir schlemmen 🙂

Hier in Puerto Iguazu sind wir im zweiten von wir-wissen-noch-nicht-wie-vielen Hostels in der nächsten Zeit, hier heben wir den Altersschnitt allerdings nicht ganz so sehr. Vorgestern abend hatte ich ein besonderes Erlebnis zum Thema „Woran merke ich, dass ich alt werde?“: ich saß mitten in einer Unterhaltung von vier englischen Mädels über Interrail. Die eine meinte dazu, dass das bei ihr ja schon JAHRE her wäre – also schon 2009! Da fiel mit ein, dass das bei mir 1990 war. Da lagen die Mädels wohl maximal schon in den Windeln…