Sightseeing in Porto

Heute hatten wir uns vorgenommen, uns in aller Ruhe Porto in feinster Touristenmanier anzusehen. Gleich nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg. Um den Douro zu überqueren haben wir uns das Wassertaxi für 1,- Euro gegönnt, Fusswegentfernung ca. 10 Min. von der Marina aus. Ein altes Holzboot brachte uns dann über den Fluss.
Auf der anderen Seite angekommen sind es nur ein paar Meter per Fuss bis zur historischen Elektro-Tram. Man sollte es sich nicht entgehen lassen, damit zu fahren. Ein Highlight für jeden der so etwas genießen kann. Da kann man in aller Ruhe den Fluss, die Angler, alte Häuserzeilen an sich vorbei ziehen lassen. Zum Anhalten zieht man am Seil, das von der Decke hängt, wie in der „guten“ alten Straßenbahnzeit, und innen sitzt man auf rot bezogenen Lederstühlen, kann die Fenster öffnen und sich hinauslehnen.
Wir fuhren bis zur Endhaltestelle „Altstadt“, liefen von dort aus an der R. Cais Liberia entlang bis zur Brücke Ponte Dom Luis, die neben der Ponte Maria Pia von Gustave Eiffel, eine von 2 Stahlbrücken, die den Douro überspannen, liegt. Beeindruckend.
Und da wir uns auf touristischen Pfaden befanden, fuhren wir, nein – wir liefen nicht, mit der Bergbahn nach oben. Von dort aus ging es kreuz und quer durch die engen Gassen wieder nach unten, wir kamen so unter anderem an der „Igreja de Santo Ildefonso“ aus dem 18. Jahrhundert und der „Catedral“, deren Bau im 12. Jahrhundert begonnen wurde und die seit 1996 Weltkulturerbe der UNESCO gilt (konnten wir wegen einer Hochzeit leider nicht besichtigen) vorbei, gingen da in eine kleine Kaffeebar für einen Café und gönnten uns in einer dieser kleinen Gassen ein Mittagsmenue mit Bacalahu (Stockfisch). Dann dachten wir uns so, es ist an der Zeit, uns der Geschichte des Portweins zu widmen. So ging es dann über die Brücke Ponte Dom Luis, an den Rabelo-Booten (die transportieren die Portweinfässer) vorbei. Wir suchten uns den „NOVAL“ aus und wurden nicht enttäuscht. Unter fachkundiger Beratung probierten wir einen „Fine White Porto“ und einen „10 jährigen TAWNY Porto“ – alle beide schmeckten uns so gut, dass wir uns je eine Flasche mitnahmen und uns dann auf den Nachhauseweg machten.

Denn wir hatte für heute Abend noch 2 Verabredungen, einmal um 19:00Uhr UTC ein Funktest mit dem Seelotsen in Erlangen und eine Einladung zum Essen auf der „Stormsvale“.
Zum Funken: es klappte wunderbar mit Verbindungen nach Erlangen, Kiel und mit Ferdinand auf Lanzarote.
Der Abend auf der „Stormsvale“ war einfach schön, Essen, lecker Vino und Unterhaltung, was meinem Englisch sehr gut tut.

Chill Pill

So recht viel lässt sich über den heutigen Tag gar nicht sagen. Wir haben so vor uns hingebastelt, den ein oder anderen Plausch gehalten und insgesamt einfach einen relativ gemütlichen Tag verbracht. Nachdem die nächsten Tage der Wind drehen soll und somit aus der für uns ungünstigen südlichen Richtung bläst, werden wir wohl ein paar Tage hierbleiben und können das somit auch genießen. Das Wetter ist schön, die Temperaturen nachts sind angenehm – es könnte uns somit schlimmer ergehen.

Michl hat unsere Windfahne Susi noch ein wenig zerlegt und nachgefettet, jetzt ist sie absolut leichtgängig und wartet sehnsüchtig auf ihren ersten Einsatz. Ich habe zwischendurch mit Isabel genäht, sie wollte es ausnutzen, dass wir eine Nähmaschine an Bord haben. Abends war wieder Barbecue angesagt, Michl und Mike haben spontan von einem Fischer einen Berg frischen Fisch für wenig Geld angeboten bekommen und konnten nicht widerstehen. Und Sardinen schmecken nunmal am besten, wenn sie frisch vom Grill kommen. Also haben wir auf der Stormsvale und der Kassiopeia alles zusammengekratzt, woraus man Salat machen kann und genossen den Abend.

Orientierungstag

Heute haben wir uns nach dem Frühstück erstmal orientiert. Übrigens: es gab tatsächlich eine Lieferung mit Brötchen. Als wir aufgestanden sind, lagen sie schon im Cockpit. Nachdem wir ein bisschen Frisches (Obst, Gemüse, Milch,…) gebraucht haben, sind wir erstmal zum Supermarkt gelaufen. Hier um die Ecke, bzw. den Berg hinauf, ist ein richtig großer! Da er etwas schwer zu finden war, ist Isabel von der Stormsvale mitgekommen. Und sie war auch beim Einkaufen eine Hilfe! Besorgt haben wir unter anderem Fisch, wir wollten heute abend grillen. Die Verkäuferinnnen waren extrem freundlich! Sie haben sogar an einer Sardine gezeigt, wie wir sie nach dem Grillen ausnehmen sollen (hat später nicht ganz so geklappt, war aber sehr lecker!)

Zurück am Boot waren wir dann noch fleißig:

  • Schorsch musste mal wieder runter vom Deck, wir haben auch endlich die Paddel so modifiziert, dass man sie einhaken kann.
  • unser Außenborder John Wayne wollte auch endlich mal was tun, und das hat er! Zwar waren wie üblich die Zündkerzen feucht, aber nachdem das behoben war, lief er einwandfrei.
  • Joe kam nochmal vorbei und hat uns mit der Windfahnensteuerung ein paar Tipps gegeben. Die Leinenführung passt, jetzt brauchen wir „nur“ noch segelbaren Wind, dann kann sie mit der Arbeit loslegen.
  • nebenbei haben wir Salat für heute abend vorbereitet, Tanja kam mit den Kindern zum Grillen herüber. Es war ein richtig schöner, gemütlicher Abend im Cockpit.

Fahrt nach Porto

Gestern um 11Uhr sind wir aufgebrochen in Richtung Porto. Nachdem wir bei der Einfahrt in den Ría Muros deutlich gegen die Strömung ankämpfen mussten, wollten wir das gerade noch ablaufende Wasser ausnutzen und mit rausrutschen. Das hat auch wunderbar geklappt. Was ein wenig mager war, war der Wind. 3-4Bft aus segelbarer Richtung waren vorhergesagt, die kamen dann irgendwann nachmittags. Da konnten wir dann tatsächlich 4 Stunden lang segeln, vorher und nachher war praktisch kein Wind, den Rest mussten wir leider komplett motoren. Zwischendurch hatten wir tatsächlich 0kn Wind, da gab es dann wieder das Augsburger-Puppenkisten-Wasser (sieht einfach aus, wie mit Folie überspannt). Das Großsegel haben wir zur Stütze stehen lassen, aber selbst dafür war der Wind teilweise nicht wirklich ausreichend.

Was uns sehr beeindruckt hat, war die Welle. Obwohl, kann man eigentlich gar nicht Welle nennen, das war eher Dünung: wir wurden immer wieder bestimmt 2-3m angehoben und sanft wieder heruntergelassen. Das ganze bei einer Dünungslänge von vielleicht 50m. Teilweise haben wir es gar nicht direkt gemerkt sondern nur daran gesehen, dass Boote oder auch Lichter an Land plötzlich verschwunden waren, dann aber wieder aufgetaucht sind. Und Boote hatten wir diesmal etliche zu sehen! Sehr viele Fischerboote waren unterwegs, die auch ziemlich knapp an einem vorbeirauschen. Da ist man auf einem großen Ozean unterwegs, und die halten grad mal gefühlte 100m Abstand 😉

Trotz vieler Motorstunden hatten wir wieder das ein oder andere Erlebnis zum Neidischwerden: gestern, während wir gesegelt sind, hat uns wieder eine Delphinschule besucht. Wir könnten da beide stundenlang zusehen, so schön ist das (auch wenn wir das schon mehrfach geschrieben haben – wir können nicht genug davon bekommen). Das leichte Spiel mit der Bugwelle, immer wieder springen und abtauchen und das alles so nah am Boot, dass ich Gischt vom Abblasen an der Sonnenbrille hatte. Von den vereinzelten nächtlichen Besuchen ganz zu schweigen. Und die Sonnenauf- und untergänge sind einfach traumhaft schön auf See – auch wenn die Bilder den ein oder anderen Kitschpreis gewinnen würden. Von dem Mondaufgang, bei dem der Fast-Vollmond goldgelb hinter den Bergen hervorkam möchte ich gar nicht so ausführlich schreiben. Als er dann komplett aufgegangen war, hatte er die ganze Nacht einen Ring um sich. Bei der Sonne heißt das Phänomen Halo, keine Ahnung, wie man das beim Mond nennt. Auf jeden Fall sieht es toll aus.

Es gibt aber durchaus auch etwas, was uns nicht so gut gefallen hat: es ist nachts einfach sehr kühl. Wir wollen endlich mal eine Nachtfahrt machen, bei der wir nicht unsere Skiunterwäsche anziehen müssen! Mit all den Schichten Klamotten übereinander fühlen wir uns wie Michelin-Männchen, die sich auf engem Raum bewegen müssen. (Und ja, wir wissen es: Jammern auf hohem Niveau ;-))

Pünktlich wie geplant zum Sonnenaufgang sind wir vor der Hafeneinfahrt gewesen. Man muss in den Douro einfahren, es war recht wellig mit etlichen Strömungsstrudeln, wir würden hier nicht nachts ankommen wollen. Nachdem die Marina sehr neu ist (die Gebäude sind noch Baustelle), hatten wir auch kein Kartenmaterial, wo sie genau zu finden ist. Aber sie war nicht zu verfehlen! Außerdem wurden wir sogar mit einem Motorboot vor der Marina empfangen und zu unserer Box geleitet. In Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft beim Anlegen stehen die Portugiesen bisher den Spaniern in nichts nach (und das will was heißen!). Wir haben allerdings inzwischen die Box gewechselt – wir liegen wieder wie schon in A Coruna neben Tanja und Mike mit der Stormsvale. Gute Nachbarschaft muss man pflegen 😉

Recht viel haben wir heute sonst nicht mehr gemacht: einen kurzen Spaziergang durch den Ort, Dusche, Essensversorgung von der Stormsvale, einen netten Plausch mit Joe aus Freemantle (wir werden wohl unsere Route um Australien nochmal überdenken – gell Andrea, Pläne können sich ändern ;-)) und jetzt einem gemütlichen Ausklang im Cockpit. Wir sind auf morgen früh gespannt – angeblich gibt es hier sogar einen Brötchenservice, das wäre tatsächlich eine Steigerung im Vergleich zu Spanien.

zurückgelegte Strecke: 107,1sm, Gesamt: 1269,8sm

Zwischenstopp in Muros

Nachdem uns Muros auf Anhieb richtig gut gefallen hat, haben wir uns spontan entschlossen, einen Tag hier zu bleiben. Eigentlich sollten wir hier ja gar nicht mehr anhalten, aber Franz von der Trinity hat uns hier freundlicherweise Dieselfilter hinterlegt, wir hätten diesen schönen Ort sonst gar nicht gesehen! Danke dafür nochmal!! Gestern sind wir noch ein wenig durch die Gassen gelaufen und haben eine Kleinigkeit gegessen (u.a. leckere Sardinen!), heute wollten wir uns das nochmal ansehen. Wohl auch, weil wir uns für die Rías hier in Nordspanien leider keine Zeit mehr nehmen können, es wird doch langsam kühler und wir müssen sehen, dass wir weiter südlich kommen. Gerade passt das Wetter noch, dass uns der Wind südlich bringt, wir wissen nicht, wie lange die Bedingungen halten bzw. wann sie wieder so sind.

Muros ist ein sehr schöner, kleiner Fischerort, alte und neue Häuser, die sehr gut ins Bild passen, stehen eng nebeneinander. Es gibt zwar etliche „zu verkaufen“-Schilder, viele Häuser sind jedoch frisch renoviert. Heute sind wir noch ein wenig durch die Gassen geschlendert. Ab und an dachten wir, wir sind in einer Sackgasse, aber jedes mal war dann doch wieder eine Treppe oder Gasse, die weiter geführt hat.

Spanien hat uns bisher grandios gefallen: alle Menschen, mit denen wir zu tun hatten, sind sehr freundlich und hilfsbereit, das Essen ist unheimlich lecker und bezahlbar, die Landschaft ist toll und über das Wetter können wir bis auf die paar Regentage in A Coruna auch nichts wirklich schlechtes sagen. Leider werden wir Spanien bald den Rücken kehren müssen, mal sehen, was Portugal zu bieten hat 😉

 

Nachtfahrt nach Muros (Galizien, kurz hinter Cabo de Finisterre)

Nachdem ja gestern der große Aufbruchtag war, sind wir auch tatsächlich mit Ziel Muros gestartet. Muros liegt in einem Fluss kurz hinter dem Cabo de Finisterre. Die Fahrt war sehr abwechslungsreich und hat für uns die ein oder andere Premiere gehabt.

Die unangenehmste zuerst: ich wurde seekrank. Wir hatten gedacht, wir haben schon alles an wackeligem Seegang gehabt und haben damit keine Probleme, aber die erste Strecke gestern war sehr rollig. Wir hatten zwar ganz guten Wind, aber auch 2-3m Welle seitlich, die uns mal wieder richtig durchgeschaukelt hat. Die Bewegungen sind zwar deutlich sanfter und runder als in der Nordsee, aber dennoch nichts, was wir dauerhaft haben wollen. Der erste Kurswechsel nach etwa 4 Stunden hat die Bedingungen dann deutlich erleichtert. Der Wind kam inzwischen fast von hinten und wir sind mit vergleichsweise wenig Segelfläche nur so über das Wasser geflogen. Wir hatten das Großsegel im 2. Reff und teilweise die Fock (unser kleineres Vorsegel) stehen und haben über 7kn Fahrt gemacht. So schnell waren wir mit Kassiopeia noch nie unter Segeln! Das Nachjustieren des Riggs hat sich offenbar gelohnt 🙂 Allerdings hatten wir auch bisher noch keine so guten Bedingungen (4-5Bft Wind und Welle mit uns).

Dadurch kamen wir zur nächsten Premiere: wir waren zu schnell! Das war noch nie da! Bisher mussten wir ja immer den Motor dazu nehmen um rechtzeitig anzukommen, heute früh sind wir dagegen mit angezogener Handbremse in den Ria eingefahren – wir wollten gern bei Tageslicht anlegen. Das hat dann auch geklappt. Bei der Einfahrt hatten wir Gegenströmung und bis zu 24kn Wind auf die Nase, somit musste unser Motor sowieso ein wenig kämpfen, um dagegen anzukommen. Beim Anlegen bekamen wir wieder Hilfe – so freundlich wie in Spanien wurden wir bisher sonst nirgends in den Marinas empfangen.

Die Marina hier ist SEHR nett: die Stege sind relativ neu und in super Zustand, das Marina-Büro sieht aus, wie ein umgebautes Wohnhaus. Im Bad ist die eine Dusche, über den Garten kommt man in die anderen beiden. Selbst den Kühlschrank in der Küche kann man nutzen. Das Beste ist aber das WiFi-Zimmer (leider hat es gerade Siesta und ist geschlossen): ein richtig gemütlicher Raum, der eher an ein Wohnzimmer erinnert 🙂 Richtig heimelig! Und dazu ist das noch die günstigste Marina, in der wir bisher waren.

Noch zur Fahrt: Nachtfahrten sind einfach etwas schönes! Die Luft war sehr klar und durch den Fast-Vollmond war es auch sehr hell. Der Mond hat regelrecht geblendet und seine Spiegelung auf dem Wasser ist einfach wunderschön. Leider lässt sich das nicht im Bild festhalten, das muss man einfach selbst sehen und erleben. 🙂 Außerdem sind wir das erste Mal ein Stück parallel mit einer anderen Yacht gefahren (bisher haben uns alle abgehängt). Eine ziemliche Zeit hatten wir die Zephyr aus Südafrika, die wir in A Coruna kennengelernt hatten, neben uns. Irgendwann haben sich unsere Wege getrennt, die Zephyr ist direkt auf die Kanaren weiter gefahren.

Nach dem Anlegen haben wir uns erstmal in die Koje verzogen, irgendwie schaffen wir es noch nicht, bei Nachtfahrten auch zu schlafen. Das muss sich bei längeren Törns definitiv ändern! Aber wir denken mal, dann kommt das auch von selber, da bleibt uns ja dann nichts anderes mehr übrig 😉

zurückgelegte Strecke: 95,8sm, Gesamt: 1162,7sm

Aufbruchstimmung

So langsam rüsten sich hier in der Marina alle zum Aufbruch. Nachdem die letzten drei Tage das Wetter wirklich nicht schön war (kühl, bewölkt und immer wieder Regen) und alle entsprechend wenig Lust hatten, produktiv zu sein, war heute viel Aktion angesagt. Bei uns war es dasselbe. Wenn sich der Wetterbericht bis morgen nicht noch völlig ändert, brechen fast alle auf. Leider mit teilweise unterschiedlichen Zielen, aber das Abschiednehmen gehört ja nunmal auch zu einer solchen Reise.

Heute stand somit etliches auf dem Plan, angefangen haben wir mit Wäsche waschen. Nachdem wir davon ausgegangen sind, dass das mehrere vorhaben, sind wir gleich früh los, um eine Maschine zu besetzen und es hat geklappt! Danach ging es an unseren Gasvorrat. Wir haben zwar zwei Flaschen, aber die eine fahren wir seit Deutschland leer durch die Gegend, die andere neigt sich so langsam dem Ende. Da wir nicht wissen, wann wir die nächste Gelegenheit zum Füllen bekommen, haben wir uns eine Taxifahrt gegönnt. Und das war ein Erlebnis 🙂 Der Fahrer hatte offensichtlich ein schlechtes Gewissen, dass wir in der Stadt soviel Verkehr hatten und nicht sooooo gut vorwärts gekommen sind, also hat er auf der Schnellstraße entsprechend Gas gegeben. Beim Füllen haben wir ihn warten lassen (wir mussten ja irgendwie wieder zurückkommen) und der Rückweg verlief genauso rasant (mit einer Unterbrechung, wir hatten etwas vergessen und mussten nochmal umdrehen). Zurück hier in der Marina hat er dann den Rechnungsbetrag abgerundet und wollte sich partout kein Trinkgeld geben lassen! Hat uns sehr positiv überrascht!

Dann ging es weiter mit den üblichen Kleinigkeiten: die Wäsche war trocken und konnte abgenommen werden, Einkaufszettel für den Supermarkt schreiben und dann natürlich auch die Sachen besorgen, zum Boot bringen und einräumen, die beiden Vorsegel wieder an ihren Platz bringen und so langsam auch wieder alles segelfertig verstauen. Nebenbei haben wir noch die Leinen für Susi, unsere Windfahnensteuerung angebracht, wir wollen ja auch endlich unseren Autopilot ohne Stromverbrauch benutzen. Zumindest hoffen wir, dass wir dazu die Gelegenheit bekommen, Voraussetzung dafür ist, dass wir endlich mehr segeln als motoren… Allerdings ist der Wetterbericht für morgen vielversprechend!

Den Abend haben wir alle miteinander bei Becky und Greg ausklingen lassen, es war nochmal schön, so gemütlich zusammen zu sitzen.

Böse Läden

Manche Geschäfte sind einfach böse. Da gibt es so viele schöne, nützliche, leckere, tolle Sachen, da fällt es wirklich schwer zu widerstehen. Heute haben wir ein paar mal widerstehen müssen. Zuerst waren wir im Segler-Zubehör-Laden. Und da gibt es ja immer etwas, was man brauchen kann. Das eine mehr, das andere weniger. Und wir waren tatsächlich so konsequent und haben nur das mitgenommen, was auch tatsächlich auf unserer Liste stand! Als nächstes sind wir zurück in Richtung Marina, wollten aber nicht denselben Weg gehen sondern ein bisschen entdecken. Gefunden haben wir unter anderem ein herrliches Cafe mit Bäckerei und allen möglichen weiteren Leckereien (wir haben tapfer widerstanden), einen Oxfam-Laden mit netten Kleinigkeiten, einen wunderschönen Buchladen (in beiden waren wir eisern) und dann standen wir vor der Jamonería (frei übersetzt: Schinkenladen). Und es fing an zu regnen, ein richtiger Wolkenbruch kam herunter. Wir haben das als Zeichen verstanden und sind hinein. Allerdings war es dann auch vorbei mit der Tapferkeit: wir haben uns Schinken, Käse und ein Glas Wein gegönnt. Und es war eine echte Belohnung 🙂 Allein in diesem Laden zu sitzen und den Schinken, der über einem hängt, zu riechen ist grandios!

Kurz vor Sonnenuntergang konnten wir noch ein wenig Wetter genießen: mehrere Regenbogen waren zu sehen, einer schöner als der andere. Leider wechselt das Wetter hier im Moment so schnell, dass sie teilweise schon wieder weg sind, bis man den Foto herausgesucht hat. Bei einem konnte ich sogar das Ende im Meer versinken sehen.

Später haben wir noch etwas gemacht, was wir schon seit gefühlten Ewigkeiten nicht mehr getan haben: wir haben uns einen Film angesehen! Mit Laptop und DVD bewaffnet sind wir zu Tanja auf´s Boot und haben uns da mit Popcorn gemütlich Avatar gegönnt. Ein schöner Ausklang!

Ruderlagengeber

Da das Wetter heute immer noch nicht gerade, sagen wir mal, freundlich war, wurden diverse Arbeiten aus unserer ToDo Liste erledigt.
Ein Problem hatte sich durchs Funken ergeben, wenn wir unter Autopilot fuhren. Dabei wurde der Ruderlagengeber so stark gestört, dass er falsche Daten lieferte und Dorie so einen völlig anderen Kurs fuhr. Und das soll so ja nicht sein.
Nach Rücksprache mit unserer Nexushotline erfuhren wir, dass sie dieses Problem zwar noch nicht gehabt hatten, allerdings dazu in Schweden nachfragen wollten. Ein paar Stunden später die Antwort: Wir sollten den Ruderlagengeber mit Alufolie zur Abschirmung umwickeln oder O.T. „Alternativ: Nicht mehr funken sondern mit Flaggen winken (grins……….).“
Wir haben uns für die Alufolie entschieden 😉 und wollten das heute erledigen.
Dazu mussten wir allerdings erst mal die eine Seite der Heckkabine freiräumen, Sitzabdeckungen entfernen und Ruderlagengeber freilegen. Ist ja alles nichts so leicht zugänglich.´
Doch dann, ein paar Minuten und eine dicke Schicht Alufolie später der Test. Und wirklich es klappt jetzt wunderbar, wir können störungsfrei Funken. Einfach aber genial. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle ist mal wieder angebracht.

Es war auch mal wieder nötig Frischwasser zu bunkern. Allerdings haben wir den Tank nur soweit gefüllt, damit uns das Wasser bis zu unserer Abfahrt reicht, denn dann füllen wir noch mal frisches ein.

„Susi“ unsere Pazific Windfahnensteuerung hat heute auch Ihre Zuwendung bekommen, das hatten wir lange genug rausgeschoben. Wir haben die Punkte für das Anbringen der Blöcke festgelegt und die dazu nötige Leinenlänge bestimmt. Die Leinen müssen wir morgen dann besorgen. Das bedeutet, mal wieder ein Besuch beim Schiffszubehör :-).

Zwischendurch konnten wir beobachten, dass durch Schwell und Wellen der Längssteg in der Marine einer beweglichen Buckelpiste glich. Sah faszinierend aus.

Heute war auch noch Brotbacktag. Nachdem wir ja Roggenmehl bekommen hatten, gab es heute ein Mischbrot. So wehte Nachmiitags ein Duft von frischgebackenem Brot durch die Marina, herrlich. (Die Hälfte ist allerdings schon wieder weg) 🙂
Jetzt sitzen wir nach einem wunderschönen Sonnenuntergang noch im Cockpit, lesen, trinken ein Glas Vino und verfolgen über Marinetraffic „unsere Flotte“.

Nadine ist da

und das mit Schwung! Es hat heute den ganze Tag schon heftig geblasen, in Böen haben wir bis 8,5bft auf den Instrumenten ablesen können. Die vorbeiziehenden Wolken waren grandios zu beobachten, mit ständig wechselnder Aussicht – einfach klasse! Mittag sind wir ein Stück spazieren gegangen, entlang des Wellenbrechers. Da am Ende hat der Wind dann erst so richtig gepfiffen! Beeindruckenderweise waren nur sehr niedrige Wellen, aber das kam wohl daher, dass der Wind mehr vom Land kam und alles in Richtung Biskaya gedrückt hat. Heute nacht soll der Wind drehen (hat er auch schon ein deutliches Stück), dann werden wohl auch die Wellen zunehmen.

Nachmittag hat Regen eingesetzt, wir sind wohl schon auf der Rückseite des Tiefs. Es wurde draußen ziemlich grau und ungemütlich, da wollten wir nicht mehr unbedingt raus. Wir haben uns einen gemütlichen Nachmittag gemacht, mit Tee, lesen, und der ein oder anderen Kleinigkeit hier und da.

Potluck

Der Tag war heute in zwei Bereiche aufgeteilt:

Pflicht

Wir haben uns auf den Sturm morgen vorbereitet. Zuerst mal haben wir die Vorsegel in der Heckkabine verstaut. Wir glauben zwar nicht, dass sie weggeweht worden wären, aber der Wind hätte wohl trotzdem daran geruckt und das muss man ja dem Material nicht unbedingt antun. Außerdem haben wir nochmal kontrolliert, ob auch tatsächlich alles festgebunden ist und die Festmacher kontrolliert. Wir sollten somit bestens gewappnet sein. Mal sehn, wie stark der Sturm tatsächlich wird… Ach ja – unser Solar-Paneel lädt! Es hat sogar geschafft, dass die Batterie heute nur minimal Spannung verloren hat, obwohl wir nicht gespart und nur mit einem Paneel geladen haben.

Kür

Die Kür kam dann abends. Wir waren noch etwas unsicher wegen des Wetters: wird es trocken bleiben? wird es schon zu sehr wehen? Aber alles war bestens! Unsere erste Potluck-Party war richtig schön 🙂 Die Crews von insgesamt acht Booten kamen am Steg zusammen. Jeder hatte etwas zu essen und/oder zu trinken dabei und es war ein einfach schöner Abend! Das Wetter hat bestens mitgespielt, wir konnten bis zum Schluss in Shirt und kurzer Hose auf dem Steg sitzen. Wir laufen uns zwar hier alle sowieso ständig über den Weg und über die Kinder war schon der ein oder andere Kontakt da, aber so ein gemeinsamer Abend ist dann doch etwas anderes. Auf alle Fälle freuen wir uns schon auf unsere nächsten Potluck-Parties!

Solar

Wir haben die Zeit genutzt und uns endlich konkreter an unsere Sonnenstromversorgung gemacht. Das eine Solar-Paneel ist ja inzwischen befestigt, aber es war noch nicht an die Batterie angeschlossen. Also hieß es zum Kabelverlegen mal wieder die Backskiste ausräumen, reinklettern und durchfädeln. Inzwischen haben wir da Übung und es geht recht schnell 😉 Nachdem wir das so schnell nicht wieder tun wollen, haben wir auch gleich für beide Paneele die Kabel verlegt. Durch´s Cockpit sieht das noch nicht so prickelnd hübsch aus, aber irgendwo müssen die Kabel ja verlaufen. Bilder liefern wir nach! Jetzt haben wir mal die Batterie vom Landstrom getrennt, um zu sehen, ob es lädt oder nicht. Ist aber schon dunkel, können wir also erst morgen etwas dazu sagen.

Ansonsten war heute nicht so sehr viel los. Wir haben mit Stegnachbarn beschlossen, dass wir die Zeit hier auch nutzen können um eine Potluck-Party zu veranstalten. Das ist eine Party, bei der jeder etwas mitbringt und alle einen gemütlichen Abend zusammen haben. So lernt man sich auch gleich besser oder überhaupt erst kennen. Und wir haben gleich eine Vor-Party veranstaltet: bei anderen Nachbarn am Katamaran, Becky und Greg, hatten wir zusammen mit Tanja und Mike einen sehr schönen Abend!

„Nadine“ abwettern

Der heutige Morgen war neben dem Kaffeetrinken vor allem von Wetterkarten herunterladen, lesen und beurteilen gekennzeichnet. Das Ergebnis war, wir bleiben hier und wettern die vom Hurricane zum Tropical Storm herab gestufte „Nadine“ in La Coruna ab.
Als erste Vorbereitungsmassnahme verlegten wir uns näher an den Wellenbrecher ran. Wir liegen jetzt quasi direkt am Längssteg. Das hat außerdem den Vorteil, dass wir näher an WC und Duschen sind.
So konnten wir heute auch mal diese Seite der Bordwand reinigen. Ansonsten war der Tag eher ruhig. Vielleicht auch etwas geprägt von leichtem Frust schieben (vor allem von mir), dass wir nicht weiter kommen. Doch „es is wies is“ . Manche sagen auch „Geduld, Lektion1“ gell Andrea? 😉
Wir haben ja auch noch eine kleine ToDo-Liste zum abarbeiten. Da ist dann wetterbedingt mehr oder weniger Gelegenheit dazu.
Für die Feinschmecker unter unseren Lesern, wir besorgten uns heute ein paar frische Sardinen, haben die ausgenommen, entschuppt, enthauptet 😉 und mit Knoblauch, Peperoni und Olivenöl scharf angebraten, währenddessen kochten die Spaghetti Al Dente und fertig war ein Italo/Espa Gericht. Geschmack? vorzüglich!!!

ein weiterer Tag in A Coruna

Wir vertreiben uns so langsam die Tage hier. Es wäre schon schön, wenn wir weiter kämen, aber das könnte tatsächlich noch dauern. Morgen früh kontrollieren wir nochmal die Vorhersagen und brechen VIELLEICHT kurzfristig auf, die Chancen sind allerdings nicht großartig.

Nachdem wir ja immer noch die ToDo-Liste haben (sie wird kürzer!), sind wir noch nicht völlig ohne Aufgabe (ich bezweifle, dass man das jemals ist, wenn man unterwegs ist).

  • wir wissen jetzt, wo das Wasser am Ruderschaft genau herkam: der Nippel für die Fettpresse hat etwas durchgelassen und die Verschraubung. Beides ist jetzt festgezogen und sieht dicht aus.
  • die Festmacherleinen am Bug haben so über die Teak-Fußleiste gescheuert, dass sie schon Rinnen hinterlassen haben. Wir haben hierfür Lippklampen besorgt und diese festgeschraubt.
  • unsere Reservekanister sind wieder voll. Einen wollen wir noch in den Tank geben und nochmal nachfüllen, dann sind wir da erstmal wieder versorgt.
  • und dann ging natürlich die Suche nach dem Alurohr weiter. Wo der gestern uns hingeschickt hatte, war noch nicht mal die Straße, in die wir sollten… Und er hatte es uns sogar auf dem Stadtplan gezeigt, wo der Laden sein soll! Naja, war auf seine Brille wohl doch nicht mehr so sehr Verlass… Da müssen wir nochmal grübeln, wo wir jetzt weiter suchen. Aber wir sind sicher: irgendwo in Spanien oder Portugal gibt es ein entsprechendes Stück Alurohr für uns, wir müssen es nur finden 😉
Und da wir schonmal in Spanien sind, haben wir uns zum Essen einen richtig guten Jamon Serrano gegönnt. Dazu ein Stück Manchego, Pimentos und Oliven. Sehr lecker!