Fahrt nach Charleston, SC, USA

Nach den letzten Strecken, haben wir uns beide eigentlich einfach nur einen angenehmen Segeltörn ohne technische Probleme gewünscht. Nun, technische Probleme hatten wir tatsächlich nicht, ein angenehmer Segeltörn ist dennoch was anderes. Das hat schonmal damit angefangen, dass die Vorhersage den Wind für die ersten drei Tage ein wenig optimistisch angekündigt hatte, zum Segeln war es nämlich nicht wirklich genug. Also lief der Motor die meiste Zeit zumindest mit.

Dann kam die Nacht zum Sonntag. Ab abends konnten wir ein wahres Lichtspektakel in einer Gewitterwolke beobachten. Es hat über Stunden fast pausenlos geblitzt und die Wolke wurde immer größer und dunkler. Donner hatten wir keinen gehört, das Ding war also weit weg. Eigentlich war sie von der Richtung her vor uns, so dass wir gedacht haben, sie zieht von dannen, damit haben wir nichts zu tun. Da hatten wir uns getäuscht! Irgendwann kam sie nämlich dann doch näher und es war klar, da müssen wir durch. Drei Stunden hat es gedauert, und die waren nicht entspannt. Wir hatten Wind bis über 40kn, viel Regen und die Blitze gingen immer weiter. Inzwischen konnten wir auch den Donner hören – das war sehr nah! Die Blitze kamen weiter gefühlt pausenlos, so nah hatten wir sie noch nicht erlebt. Einschlag hatten wir keinen auf Kassiopeia, glücklicherweise!

Ein besonderes Erlebnis (das wir sehr gerne aus einer sicheren Position erlebt hätten), war, direkt unter einer Wolke zu sein, wo sich der Blitz innerhalb der Wolke fortsetzt, aber nicht zum Boden kommt. Äußerst beeindruckend und sicher unvergesslich, dennoch nicht schön, wenn man gerade in seinem Segelboot irgendwo auf dem Meer unter besagter Wolke sitzt.

Nach diesem Gewitter dachten wir, wir sind durch, es ging auch gerade die Sonne auf, aber ein  Squall musste dann wohl doch noch sein. Nach diesem hatten wir die sprichwörtliche Ruhe nach dem Sturm: das Meer absolut eben und leichter Wind aus einer passenden Richtung, so dass wir gut zwei Stunden herrlich und gemütlich segeln konnten. Ein Traum! Der leider dann auch wieder vorbei war, plötzlich drehte nämlich der Wind auf Nordost (das wollten wir hin) und das blieb auch so bis zu unserer Ankunft heute abend.

Um kurz nach sieben haben wir in der Marina festgemacht – wir wollten mal wieder richtig duschen – und um etwa halb zehn waren die Herren von der Immigration auch schon wieder weg und wir haben neue Stempel in den Pässen. So flott und problemlos haben wir bisher nirgends einklariert!

Jetzt wird erstmal gründlich und durchgehend geschlafen, morgen sehen wir weiter!

gefahrene Strecke: 420sm, Gesamtstrecke: 9304sm

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