unsere Kanada Landreise – ein wenig Statistik und Info

Ein wenig was über diese gut drei Monate wollen wir zum Abschluss noch zusammenfassen. Vielleicht kann auch der ein oder andere etwas mit unseren Infos anfangen. Zuerst die Zahlen:

  • 107 Tage waren wir unterwegs
  • rund 16.300km bzw. 10.100 Meilen sind wir in der Zeit gefahren
  • an 63 Orten haben wir angehalten
  • zwischen 1 und 9 Nächten sind wir jeweils geblieben
  • unsere nördlichste Übernachtung war in Hinton,
  • die höchstgelegene im Yellowstone NP,
  • die westlichste in Ucluelet.
  • gut 5.600 Bilder (die noch nicht aussortiert sind…)

Generell empfehlen wir eine AAA/CAA Mitgliedschaft, auch mit neueren Autos. Wir haben Premium, da war das Abschleppen über mehr als 240km nach Saskatoon inklusive. Zudem gibt es gelegentlich Rabatt an Campingplätzen. Wir fanden, das gibt doch ein entspanntes Gefühl auf den teilweise ziemlich langen Strecken ohne Ortschaft, Tankstelle oder auch Werkstatt (so Schilder wie „nächster McDonald in 500km“ oder „nächste Tankstelle in 230km“ sind einem in Europa einfach nicht so geläufig, verdeutlichen aber die Weite des Landes eindrucksvoll ;-)). Auch verdienen manche Schlaglöcher eher die Bezeichnung Krater, nicht alle erkennt man frühzeitig.

„Overflow“-Camping (die regulären Plätze waren schon voll) im Mosquito Creek, Icefields Parkway

Wir wissen nicht, wie viel wir für Sprit ausgegeben haben oder für die Übernachtungen, darüber führen wir kein Buch. Geld sparen konnten wir auf etlichen Walmart-Parkplätzen, ansonsten waren wir auf regulären Campingplätzen oder in National/Provincial/Regional Parks. Parks liegen preislich etwas günstiger, im Schnitt bei etwa 20CAD (aktuell ~13€), bieten im Allgemeinen aber auch weniger Luxus als ein Campingplatz. Allerdings waren sie landschaftlich ausnahmslos wunderschön. Duschen hatten wir nur in den allerwenigsten Parks, Trinkwasser gibt es überall. Campingplätze mit Vollausstattung lagen für uns bei um die 40CAD (~26€), so richtig schlecht war nur einer (zu groß, zu laut, leider der einzige, der Platz hatte).

Die Campingplätze haben wir meist mit Stromanschluss genommen, zwischendurch mussten wir ja auch mal was arbeiten und die Laptops laden. Ganz generell gibt es Plätze mit „Full Hook Up“ (Abwasser, Wasser, Strom), „Partial Hook Up“ (üblicherweise Wasser + Strom) oder ohne Service (einen Wasserhahn findet man trotzdem immer irgendwo in der Nähe). Das macht natürlich auch noch einen Preisunterschied. Generell hatten alle „regulären“ Übernachtungsplätze einen Picknicktisch, viele auch eine Feuerstelle (in den Parks ist das Standard, je nach Feuergefahr darf man dann auch Lagerfeuer machen). Holz gibt es vor Ort zu kaufen, es ist wegen Schädlingen keine gute Idee, das von irgendwo mitzubringen. Reservierungen waren sehr selten nötig, zweimal hatten wir Probleme, einen Platz zu finden (einmal davon war ein Feiertag zum Ende der Sommerferien, den wir nicht auf dem Schirm hatten).

„Overflow“ für Radfahrer

Aus unserer Sicht war unser Auto das beste Reisemittel überhaupt! Wir haben alles untergebracht (sehr begrenzter Stauraum reduziert zumindest ein wenig die Souvenirsuche…), hatten ein bequemes, warmes Bett (die kanadischen Nächte können auch im Hochsommer ziemlich kühl werden!), der Spritverbrauch liegt im Erträglichen, mit einem kleinen Fahrzeug kommt man überall hin und man findet leicht einen Parkplatz. Ein Zelt hatten wir zwar dabei, aber nur in Red Deer als Alibi aufgestellt (offiziell darf man da nicht im PKW übernachten, dem Platzbetreiber hat das aufgestellte Zelt zum Anschein gereicht).

Kanada ist DAS Reiseziel für Outdoor- und Campingfans, der Westen noch ein Stück mehr als der Osten (unserer Meinung nach). Es gibt eine gefühlt unendliche Anzahl von Parks mit Campingplätzen und gut angelegten Wanderwegen, generell darf man überall in der Natur stehenbleiben, wo es nicht verboten ist – und davon gibt es etliche Orte, wenn man mal die ausgetretenen Pfade verlässt. Es mag komisch klingen, aber aus Zeitgründen haben wir das nicht mehr ausgekostet. Fahrräder dabei zu haben wäre nicht schlecht gewesen, dann hätten wir noch ein wenig mehr jeweils um uns herum erkunden können und z.B. zum Einkaufen nicht immer ins Auto steigen müssen. Kanu und/oder Kajak fahren ist ein Muss, es ist einfach eine der am weitesten verbreiteten Sportarten  – und macht Spaß!

da haben wir übernachtet

Wer sich die Nationalsparks (wie z.B: Banff oder Jasper) nicht entgehen lassen will, muss Eintritt zahlen. Ab etwa sechs Tagen Aufenthalt rentiert sich der Jahrespass, den wir uns gleich im ersten Park gekauft haben. Der Familienpass hat uns knapp 140CAD (~90€) gekostet. Davon finanziert werden unter anderem Straßen (die besten im Lande), Museen, Pflege der Wanderwege, Infocenter mit viel Material und persönlicher Beratung, usw.. Und wir könnten uns noch bis Ende Juni nächsten Jahres so lang in den Parks aufhalten, wie wir wollen. Mal sehn… 😉

Supermärkte gibt es in ausreichender Menge, die Auswahl ist gut, wenn auch nicht billig. Zwischendurch findet man Märkte oder kleine, individuelle Läden mit allen möglichen Spezialitäten. Wer Wert auf Bio legt, ist in Kanada gut aufgehoben. Die Versorgung ist zwar nicht billiger als in den USA, jedoch deutlich vielfältiger! Zudem haben wir in Kanada mit die besten Steaks unserer bisherigen kompletten Reise gegessen. Es gibt etliche Metzger und Bäcker – hatten wir beides lange nicht gesehen – mit eigenen Produkten, ohne Massenware.

Kurz und knapp zusammengefasst: wir hatten einen unglaublich schönen, unvergesslichen Sommer! Kanada bietet wahnsinnig viel überwältigende Natur, schöne Städte, tolle Museen und nicht zuletzt wundervolle Menschen.

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