Sturm auf El Hierro

Also der Wind gestern war die Ouvertüre zur letzten Nacht. Abends wurde es schon immer mehr und die ganze Nacht hindurch hat es heftig geblasen. Schlafen war irgendwie nicht so möglich… Wir haben öfter Werte auch deutlich über 50kn abgelesen, heute früh haben wir von einem Stegnachbarn gehört, der den Spitzenwert von 70kn (~130km/h) gemessen hat. Alles hat gewackelt und bei der Windstärke ist es auch insgesamt einfach laut. Irgendwann so gegen halb vier wollte Schorsch sich selbständig machen – dem hat´s wohl auch gereicht. Bevor er komplett über Bord ging, haben wir ihn aber noch eingefangen und so fest gebunden, dass er sicher nicht mehr abhebt. Danach haben wir noch bei einem Stegnachbarn, der gerade nicht da ist, das Dinghi gerettet, das wollte sich auch schon verabschieden.

Heute haben wir zum Lage peilen dann mal einen Spaziergang über die Hafenmole gemacht und mussten uns zwischendurch regelrecht festhalten, dass wir nicht weggepustet werden. Und draußen sieht es schon SEHR ungemütlich aus.

Noch was völlig anderes: unser Austauschautopilot ist da! Anschließen werden wir ihn, wenn wir wieder ausgeschlafen haben. Und zum Kalibrieren werden wir wohl noch ein wenig auf passendes Wetter warten müssen…

8 Gedanken zu „Sturm auf El Hierro

  1. Die Wolke sieht aus wie ein Fisch ;-)) Ich hoffe für euch dass dieser Autopilot nun endlich seinen Dienst verrichtet, wie er soll.

    Und, es ist doch immer wieder erstaunlich wie harmlos 12 Bft auf Fotos aussehen. Da haben wir mit unseren 38 Knoten ja nur ein laues Lüftchen – dafür aber bei minus 2 °C gefühlt sind das dann minus 15 bis 17°C Motz.

    • Der Autopilot lief bisher ja auch gut – sogar so gut, dass wir zu faul waren, die Windfahne zu nutzen. 😉 Nur könnte eben die Fehlermeldung auch unterwegs kommen und nicht nur in der Marina, wenn wir einfach die Instrumente weiterlaufen lassen. Und das wäre blöde gewesen, vor allem hätten wir wohl ab jetzt ein komisches Gefühl gehabt.

      Auf den Fotos kommt es auch leider nicht so rüber, wie es in Natura aussieht. Bei einer Böe fast vom Steg gefegt werden ist auch ein blödes Gefühl. Hoffentlich lässt es bald nach, es bläst immer noch….

  2. Das ist interessant, das mit dem „…zu faul waren die Windfahne zu benutzen…“. Im Yacht Forum gab es vor einem halben Jahr mal so eine Debatte um Windfahne, elektr. Autopilot etc. Einige Verfechter meinten die Windfahne sei tot.

    Wie kommt Ihr mit der Energie klar? Reicht der Windgenertaor, macht er genug Strom auch vor dem Wind?

    • Tot ist die Windfahne sicher nicht, und bis zu den Kap Verden werden wir sie einsetzen. Bisher hat es mit Windgenerator da keine Probleme gegeben, allerdings waren die Trips ja auch nicht soooo lange seitdem der läuft. Echte Erfahrungswerte haben wir da noch nicht.

      „Faul“ deswegen, weil wir für die Windfahne die Hydraulik abschalten müssen und der Hebel ist irgendwo tief in der Heckkabine vergraben. Die Windfahne läuft dann über die Pinne, die wir noch aufstecken müssen. Alles weitere ist vorbereitet. Nur wenn man einen elektrischen Autopilot hat, der einen noch nie im Stich gelassen hat, erhöht das die Hürde 😉

    • Hallo ihr beiden!
      Das stimmt schon, Sonne macht da viel aus, um alles nicht gar so bedrohlich aussehen zu lassen. Wir sind auf jeden Fall heilfroh, dass wir hier sicher liegen, auch wenn die Nacht nicht wirklich entspannt war. Jetzt letzte Nacht haben wir schon wieder Schlaf nachgeholt und es scheint auch tatsächlich weniger zu werden (obwohl wir wieder Böen über 50kn hatten…). Die Ruhephasen dazwischen werden länger.

    • Das stimmt definitiv! Was wir schon an Bildern verworfen haben, weil das auf Bildern irgendwie nach nichts wirkt (obwohl es sich anders angefühlt hat…). Und wir sind auch heilfroh, dass wir nicht draußen waren!

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