Chellah, das Storchenparadies

Nachdem wir vormittag kurzfristig den Steg wechseln mussten (unserer wurde komplett geräumt, weil ein größeres Boot demnächst den ganzen Steg benötigt, wir sind schon neugierig), haben wir uns mal wieder auf Besichtigungstour begeben. Ach ja: danke noch an Ton und Aneke für den schönen, geselligen Abend gestern zum Abschied! Die beiden sind heute in Richtung Gibraltar aufgebrochen, wir hoffen, sie kommen gut an. Gerade haben wir uns mit ihnen über KW-Funk unterhalten, alles ist bestens an Bord.

Unser heutiger Plan war die Besichtigung der Chellah, einer Ausgrabungsstätte. Die Chellah ist die Grabstätte verschiedener Sultane und auch eine alte Römersiedlung. Umgeben ist das ganze Gebiet von einer Mauer aus dem 14. Jahrhundert. Schon die mächtige Eingangspforte hat uns sehr beeindruckt. Anschließend wurden wir von einem herrlichen, grünen Garten empfangen. Pflanzen überall, es blüht und wächst, es ist eine wahre Pracht! Einen Weg entlang geht es zur Ausgrabungsstätte, uns erwartet die Ruine einer Moschee, eines Mausoleums, eines Hammams und weitere Steinreste. Zudem war noch ein wunderschöner Garten zu besichtigen, durch den ein kleiner Bach fließt. Sehr beeinduckt haben uns die vielen Störche, die ihre Nester gebaut haben. Es waren bestimmt über 20 Nester und immer wieder konnten wir die sehr majestätischen Vögel herangleiten und landen sehen. Immer wieder war auch das laute Klappern ihrer Schnäbel zu hören. Wir haben beide noch nie so viele Störche und auch noch nicht in dieser kleinen Entfernung gesehen. Wunderschön!

Leider haben wir sehr wenige Informationen über die Chellah gefunden. Früher war es ein heiliger Ort, er durfte lange Zeit nur von gläubigen Muslims betreten werden. In unterschiedlichen Beschreibungen der Chellah haben wir gefunden, dass es sich um einen sehr ruhigen und besinnlichen Ort handelt. Das konnten wir so leider nicht nachvollziehen, da gleichzeitig mit uns mindestens drei Schulklassen mit etwa 10jährigen Kindern in der Chellah waren. Und die haben sich alles andere als ruhig und besinnlich benommen, sondern sind mit lautem Getöse überall herumgetobt. Vielleicht gehen wir nochmal hin um auch die eigentliche Stimmung einzufangen 😉

Auf dem Weg zur Chellah sind wir am Königspalast entlang gelaufen – ist der riesig! – und durch einen richtig schönen Park gekommen. Auf dem Rückweg sind wir (unbewußt) am Archäologischen Museum vorbei gelaufen, das werden wir uns am nächsten Regentag gönnen. Von der vielen Lauferei dann doch recht platt haben wir trotzdem noch einen kleinen Umweg durch die Medina in Salé gemacht und uns einen wohlverdienten Snack mitgenommen. Das Essen hier ist einfach äußerst lecker und auch günstig!

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